War das unsportlich oder ein besonders kreativer Impuls? Raphael Guerreiro hat beim Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern München und der TSG Hoffenheim bei einem Einwurf in der 72. Spielminute in die Trickkiste gegriffen.
Dieser Bayern-Trick polarisiert
Statt wie gewohnt auf einen Fuß seiner Mitspieler zu zielen, warf der portugiesische Nationalspieler den Ball beim Spielstand von 5:0 mit Absicht an den Rücken seines Mannschaftskollegen Michael Olise, um ihn direkt wieder anzunehmen und in den gegnerischen Strafraum zu dribbeln. Selbst sein Mannschaftskollege schien überrascht, als der Ball seinen Rücken traf.
Stindl: „Komm, schmeiß doch normal ein“
Ex-Bundesligaspieler Lars Stindl monierte während der TV-Übertragung auf Sat1 sofort, dass er von solchen Szenen kein Fan ist. „Komm, schmeiß doch normal ein. Heute ist es schon unangenehm genug für die Hoffenheimer“, betonte 36-Jährige.
Beim FC Bayern möchte man davon nichts hören. „Raphael Guerreiro hat das schon oft in seiner Karriere gemacht. Kreative Spieler machen kreative Dinge auf dem Platz. Das gehört dazu“, sagte Trainer Vincent Kompany vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg.
Guerreiro zeigte Trick auch beim BVB
Tatsächlich hat Guerreiro seinen Einwurf-Trick auch im Trikot von Borussia Dortmund gezeigt. Gegen Union Berlin und sogar in der Champions League gegen den FC Kopenhagen.
Auch Sportvorstand Max Eberl möchte dementsprechend nichts von einer möglichen Provokation in Richtung des Gegners wissen. „Das ist für mich kein Verhöhnen. [...] Das fand ich eher kreativ und witzig“, sagte der 51-Jährige im Gespräch mit den Medienvertretern.
Eberl: „Im Fußball eigentlich gänzlich unmöglich“
Eberl betonte, dass es auch in anderen Spielsituationen kreative Varianten gäbe – bei Eckbällen zum Beispiel. „Das sind einfach ein paar kreative Dinge, die im Fußball ja eigentlich gänzlich unmöglich sind, weil alles ist gläsern, alles ist transparent“, sagte der Sportvorstand.
Analysten würden über jegliche Möglichkeiten aufklären. „Manchmal sind es Dinge, dass ein Spieler einen Geistesblitz hat, was ich jetzt aber nicht schlimm finde“, meint Eberl.
Trainer Kompany möchte sich so oder so nicht weiter mit der Thematik beschäftigen. Er stellte auf der Pressekonferenz klar, dass sich seine Spieler kreativ entfalten können und einander darin unterstützen sollten.