Ist das bitter: Waldemar Anton hat gegen seinen Ex-Verein ein Eigentor erzielt. Die Konsequenz: Der BVB geriet gegen den VfB Stuttgart mit 0:1 in Rückstand.
BVB-Star gnadenlos ausgepfiffen
Was war passiert? Nach einer scharfen Hereingabe von Chris Führich probierte Anton die brenzlige Situation zu entschärfen, grätschte den Ball bei seinem Klärungsversuch aber unglücklich ins eigene Tor (50.). Der Ex-Stuttgarter leitete damit die Niederlage seiner Schwarz-Gelben ein, die das Debüt von Trainer Niko Kovac mit 1:2 gegen den VfB verloren.
Antons Eigentor? „Maximal bitter“
„Das Eigentor war maximal bitter, aber so ist Fußball. Wir müssen einfach anfangen, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, appellierte Anton im Nachgang bei Sky: „Ich schaue mir die Szene natürlich nochmal an, was ich vielleicht hätte besser machen können.“ So kurz nach dem Spiel, sei das schwer auszumachen.
Stuttgarts Vorstand Sport Fabian Wohlgemuth äußerte sich über seinen Ex-Schützling wie folgt: „Zumindest gibt es von mir keine Häme. Er wollte den Ball blocken, hat wie immer gekämpft und ihn dann leider ins eigene Tor gelenkt.“
Anton gnadenlos ausgepfiffen
Bereits in der 37. Minute war Anton der erste grobe Schnitzer unterlaufen. Mit einem katastrophalen Rückpass auf Emre Can hatte er eine Riesenchance eingeleitet, doch Can konnte die Situation irgendwie noch bereinigen und luchste Deniz Undav den Ball in letzter Sekunde ab.
Antons Verhältnis zu den VfB-Fans bleibt weiterhin angespannt. Jeder Ballkontakt des BVB-Innenverteidigers Waldemar Anton wird am Samstagnachmittag mit einem unermüdlichen und gellenden Pfeifkonzert von den Auswärtsfans begleitet.
Die Fans des VfB Stuttgart haben ihm seinen Abschied noch immer nicht verziehen.
Ob Anton von den Pffifen beeinträchtigt wurde? „Das war ja schon im Hinspiel so. Ich habe das abgehakt, für mich ging es nur darum, zu gewinnen. Alles andere drumherum war mir nicht wichtig.“
Anton fällt Treueschwur auf die Füße
Der 28-Jährige war im Sommer nach Dortmund gewechselt. Pikant dabei: Ein paar Monate zuvor hatte er seinen Vertrag bei den Stuttgartern verlängert und dem Verein öffentlich die Treue geschworen. „Warum sollte ich ständig wechseln, wenn ich mich in einer Stadt oder bei einem Verein wohlfühle?“, hatte er damals erklärt.
Die Kehrtwende sorgt noch immer für Unmut bei den VfB-Anhängern.
BVB-Star Anton: „Unter die Gürtellinie“
Schon im September, beim Auswärtsspiel des BVB in Stuttgart, musste sich Anton Pfiffe, Schmähplakate und Beleidigungen gefallen lassen.
„Ich habe gewusst, was hier auf mich zukommt. Ich hoffe, dass es jetzt vorbei ist mit der ganzen Geschichte. Die Fans haben das bekommen, was sie wollten. Ich glaube, es ist jetzt in Ordnung“, reagierte der BVB-Neuzugang nach dem Spiel. Dennoch gab der deutsche Nationalspieler zu, dass das ein „gesellschaftliches Problem“ sei und vieles „unter die Gürtellinie“ gehe. Ändern könne man daran offenbar nichts.
Anders fiel dagegen die Reaktion auf Serhou Guirassy aus, der ebenso wie Anton im Sommer nach Dortmund wechselte. Es scheint so, als würden die Fans dem Stürmer den Wechsel weniger übelnehmen.