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Christian Eichner: "Der ganze Verein lastet so ein bisschen auf dir"

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Eichner: „Der Verein lastet auf dir“

Der aktuelle Coach des Karlsruher SC galt schon als Spieler in der Branche als einer, der über den Tellerrand schaut. Im SPORT1-Podcast Leadertalk spricht er darüber, was die emotionale Verbundenheit mit dem KSC für ihn bedeutet - und wieso er vor Spielen gerne Banküberweisungen tätigt.
Der 1. FC Köln verliert am Karnevalswochenende das Top-Spiel gegen Karlsruhe. Ein kurioses Eigentor bringt die Domstädter auf die Verliererstraße.
Der aktuelle Coach des Karlsruher SC galt schon als Spieler in der Branche als einer, der über den Tellerrand schaut. Im SPORT1-Podcast Leadertalk spricht er darüber, was die emotionale Verbundenheit mit dem KSC für ihn bedeutet - und wieso er vor Spielen gerne Banküberweisungen tätigt.

Seit dem 3. Februar 2025 ist Christian Eichner nun schon fünf Jahre Cheftrainer beim Karlsruher SC. Im Haifischbecken der drei Profiligen eine Ewigkeit.

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„Wenn ich Christian Streich oder Frank Schmidt treffe, dann möchte ich eigentlich immer einen Fragenhagel starten zu dem Thema, wie sie es hinbekommen haben, so lange bei einem Verein zu sein“, verrät er im SPORT1-Podcast Leadertalk.

Auffällig in Karlsruhe: Trainer, die das KSC-Umfeld kennen, wie Ede Becker, Markus Kauczinski oder auch Winnie Schäfer, waren alle mindestens vier Jahre im Amt. „Sicherlich haben die auch mal ein, zwei Spiele mehr bekommen, wenn‘s nicht so läuft“, sagt Eichner: „Ich glaube, dieses Gemisch aus Stallgeruch und Werten, für die die Region auch steht, das ist schon stellvertretend sehr wertvoll in Karlsruhe.“

Eichner: „Der ganze Verein lastet so ein bisschen auf dir“

Doch diese Verbundenheit hat auch ihre Schattenseiten. „Der ganze Verein, der lastet so ein bisschen auf dir. In negativen Phasen verspürst du eine enorme Verantwortung“, räumt der 42-Jährige ein.

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Die große Stärke des Trainers: seine Verbundenheit mit den Spielern. „Das ist so ein bisschen mein Steckenpferd. Zwischen die Spieler und mich, da passt kaum bis gar nichts. Man merkt nicht immer, wer ist Trainer, wer ist Spieler, wenn das Training noch nicht begonnen hat und man zum Platz kommen würde“, so Eichner.

„Ich bin ein sehr nahbarer Trainer, eine sehr nahbare Führungskraft“, sagt der KSC-Coach über sich: „Die Tür steht immer offen. Wir versuchen dreimal pro Halbjahr mit den Spielern zu sprechen in Einzelgesprächen. Das ist wirklich ein Pflichtprogramm für mich.“

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Aber Eichner kann auch anders: „Es benötigt schon klare Vorgaben von uns. Du darfst kaum Schlupflöcher zulassen“, betont er. „Es muss klar sein, wann treffen wir uns morgens, was ziehen wir an zum Auswärtsspiel. Aber auch das macht alles die Mannschaft. Das sind Dinge, mit denen beschäftige ich mich nicht. Es ist mir völlig egal, was wir für ein T-Shirt anhaben, weil wir deswegen nicht gewinnen oder verlieren. Es sollte einheitlich sein, dafür ist die Mannschaft verantwortlich, das erwarte ich auch auf dem Spielfeld, aber wenn ich mich als Cheftrainer jetzt auch noch mit den Socken beschäftigen müsste, dann wird’s zu wild.“

Leadertalk - der SPORT1 Podcast von und mit Business-Coach und Autor Mounir Zitouni - die aktuelle Folge bei SPORT1, auf meinsportpodcast.de, bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt

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Das Stichwort ist Selbstverantwortung

Selbstverantwortung ist das Stichwort und dazu gehört für Eichner auch, auf Spieler zu setzen, die die anderen führen.

„Eine erfolgreiche Mannschaft braucht eine Achse, eine Herde von Spielern, die ein bisschen was erlebt haben. Die braucht es, damit die jungen Heranwachsenden eine klare Orientierung und eine Führung vernehmen. Wir haben ein extrem gutes Verhältnis zu den Führungsspielern“, so Eichner.

Mittlerweile stellt er fest: „Wir werden bundesweit als ganzer Klub so wahrgenommen, dass man sagt: Hey, der KSC ist wieder da, dem kann man zuschauen, das Stadion ist cool geworden. Der Verein in seiner Gänze hat eine gute Arbeit gemacht, und trotz allem streben wir alle und lechzen wir natürlich nach diesem letzten Schritt und das ist eine ganz große Herausforderung für uns.“

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Eichners Plan B neben dem Fußball

Aber auch, wenn der Erfolg mal länger ausbleiben sollte, Eichner ist für alles gewappnet. Dank seines Lehramtsstudiums. „Ich wusste, wenn es mal nicht mehr weitergeht, dann habe ich sofort ein Plan B. Und dafür bin ich extrem dankbar, weil ich auch weiß, wenn ich jetzt morgen rausfliege, weil der Ball an den Außenpfosten geht, dann könnte ich rein theoretisch an die Realschule gehen und hätte einen nicht ganz so schlechten Job.“

Dafür hat der gebürtige Sinsheimer schon als Profi viel getan. „Ich habe Bundesliga gespielt und war nachmittags, wenn es möglich war, in einer Mathe-Vorlesung. Das war für mich normal. Das war für mich nichts Schlimmes“, erzählt Eichner, der im Leadertalk von einer kuriosen Routine erzählt, wenn er kurz vor dem Anpfiff steht.

„Diese Zeit bis zum Spielbeginn, da hast du nochmal 10 Minuten, in denen du vielleicht nochmal bei einer TV-Sendung oder beim Vorbericht auftauchen solltest, ansonsten ist das Langeweile für mich. Das ist für mich die schlimmste Zeit der Woche eigentlich. Weil du ja trotzdem darauf hinfieberst, dass das Spiel jetzt losgeht. In der Zeit mache ich halt Dinge, die unter der Woche liegen bleiben. Tatsächlich überweise ich ganz oft. Das ist so ein bisschen Routine“, erzählt der KSC-Coach.

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Mounir Zitouni (54) war von 2005 bis 2018 Redakteur beim kicker und arbeitet seitdem als Businesscoach, betreut Führungskräfte und Teams in puncto Leadership, Kommunikation und Teamentwicklung. Der ehemalige Profifußballer (OFC, SV Wehen, FSV Frankfurt, Esperance Tunis) hat die Autobiographie von Dieter Müller geschrieben und im Buch „Teams erfolgreich führen“ (Metropolitan-Verlag, 2024) die Erkenntnisse aus den Gesprächen im Podcast LEADERTALK zum Thema Leadership zusammengefasst.