Die Ankündigung von Mats Hummels, im Sommer seine erfolgreiche Karriere zu beenden, ist gerade einmal zwei Wochen her. Nun sorgt ein Bericht der Bild, wonach der 36-Jährige noch einmal für seinen Herzensklub Borussia Dortmund auflaufen könnte, für Schlagzeilen.
Hummels-Rückkehr hätte pikante Note
Worum geht es? Für den BVB steht ab dem 14. Juni die Klub-WM in den USA an. Mit Nico Schlotterbeck fällt der Dortmunder Abwehrchef über die laufende Saison hinaus aus. Auch die weiteren Innenverteidiger – Waldemar Anton und Niklas Süle – kämpfen immer wieder mit Beschwerden und Formschwankungen. Deshalb, so berichtet es die Bild, gebe es den Plan innerhalb der Dortmunder-Führungsetage, Hummels für das Turnier von einer Rückkehr zu überzeugen.
Wie SPORT1 weiß, sind entsprechende Überlegungen noch nicht weit fortgeschritten. Es handelt sich lediglich um eine lose Idee, gab weder interne Gespräche über die Thematik noch einen konkreten Austausch mit der Spielseite. Nach der deftigen Niederlage in Barcelona im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League sowie der komplizierten Situation in der Bundesliga gibt es dringendere Baustellen.
Klar ist allerdings auch: Es könnte sich um eine für beide Seiten charmante und lohnende Idee handeln. Der BVB bekäme für das letzte Highlight der Saison einen Führungsspieler hinzu, der Wettkampfpraxis besitzt und das Vereinsumfeld bestens kennt. Hummels selbst könnte seine Karriere dort beenden, wo er seine erfolgreichste Zeit erlebte.
Hummels müsste die Roma früher verlassen
Von 2008 bis 2016 lief Hummels für den BVB auf, ehe er für drei Jahre zu Jugendklub Bayern München zurückkehrte. Ab 2019 folgten fünf weitere Jahre bei den Schwarzgelben. Seit dem vergangenen Sommer steht der Innenverteidiger bei der AS Rom unter Vertrag. Nach einem Jahr, in dem er sich nur teilweise in der Startelf etablieren konnte, ist im Sommer Schluss.
An den finanziellen Rahmenbedingungen würde es definitiv nicht scheitern, sollte sich Hummels ein weiteres Mal für kurze Zeit seinem Herzensprojekt BVB anschließen. Auch die Roma würde ihm keine Steine in den Weg legen, den Klub bei Bedarf früher zu verlassen. Sein Kontrakt in Italien läuft bis Ende Juni, weshalb eine Vertragsanpassung notwendig wäre.
In Dortmund würde es zu einer brisanten Wiedervereinigung von Hummels mit Trainer Niko Kovac kommen. Deren gemeinsame Zeit beim FC Bayern endete unrühmlich – und mit gegenseitigen Vorwürfen. Kovac hatte dem Spieler vorgehalten, den Konkurrenzkampf in München durch den Wechsel zum BVB gemieden zu haben („Er war der Meinung, dass er dem aus dem Weg gehen will“), Hummels konterte („Das stimmt einfach nicht“).
Hummels? „Zwischenmenschlich hat es gepasst“
Für Kovac ist dies längst vergessen, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim FC Bayern betonte: „Das Verhältnis zu ihm war aus meiner Sicht gut. Ich musste Entscheidungen treffen. Wenn jemand nicht spielt, ist er nicht glücklich. Aber zwischenmenschlich hat es gepasst. Es wird immer viel geschrieben und viel erzählt.“
Hummels sei ein „außerordentlich guter Fußballer, der vieles in seinem Leben erreicht und einen riesigen Stellenwert für den BVB hat.“ Zu den Gerüchten um eine mögliche Rückkehr sagte er lediglich: „Ich persönlich höre davon auch.“ Die Klub-WM sei derzeit allerdings noch „weit weg. Ich habe die Bayern vor der Brust.“
Fest steht, dass nach der Klub-WM für Hummels Schluss ist. Zwar hätte sich der der Weltmeister von 2014 fit genug gefühlt, um seine Karriere ein oder zwei Jahre fortzusetzen. Ein passendes, spannendes Projekt fand sich allerdings nicht. Hummels hatte im Mai 2024 sein letztes Pflichtspiel für den BVB absolviert. Im September war er dann vor dem Abschiedsspiel von Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek offiziell verabschiedet worden. Die Fans feierten ihn frenetisch. „Es ist eine sehr schöne und fiese Mischung aus Freude und auch ein bisschen Wehmut natürlich“, sagte er damals.
Der BVB trifft bei der Klub-WM in der Gruppenphase auf Fluminense (Brasilien), Mamelodi Sundowns FC (Südafrika) und Ulsan HD FC (Südkorea). Das Finale findet am 13. Juli statt.