Der DFB hat die Klagen von Harry Kane über seine kommende Gelb-Sperre zurückgewiesen. Der deutsche Fußballverband hält die Beschwerden des Stürmerstars vom FC Bayern für unbegründet.
Kane bekommt Kontra vom DFB
„Die Gelbe Karte ist regeltechnisch zu 100 Prozent abgedeckt“, sagte Marco Fritz, der als beim Verband in offizieller Funktion als Leiter Evaluation & Regelauslegung der DFB Schiri GmbH tätig ist, im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 - und schmetterte auch den Wunsch nach mehr „Fingerspitzengefühl“ ab.
Effenberg spricht von Fehlentscheidung
Kane hatte beim Sieg des FCB gegen den FSV Mainz die fünfte Gelbe Karte der laufenden Saison gesehen und wird nun den Meister-Matchball nächste Woche in Leipzig verpassen. Für Kane besonders schmerzhaft, weil er damit womöglich ausgerechnet den Moment verpasst, in dem er seinen ersten Vereinstitel gewinnt.
Der Engländer hatte die Verwarnung durch Schiedsrichter Bastian Dankert - ausgesprochen für die vermeintliche Verzögerung des Spielverlaufs - als „verrückt“ bezeichnet und eine Regeländerung angeregt. Kane übte auch persönliche Kritik an Dankert: „Leider kommen manchmal Leute in die Allianz-Arena und versuchen, sich einen Namen zu machen. Er schien es kaum erwarten zu können, seine Gelbe Karte zu zücken.“
Sein Teamkollege Thomas Müller hätte sich in der Szene, die zum gelben Karton führte, mehr „Fingerspitzengefühl“ gewünscht.
„Fingerspitzengefühl ist immer schwierig, wenn es um die Anwendung von Regeln geht“, konterte Fritz: „Und es geht auch nicht darum, ob ein jetzt Spieler die fünfte oder zehnte Gelbe Karte bekommt - ein Schiedsrichter muss das Spiel des jeweiligen Tages bewerten.“
Fritz findet Kanes persönlichen Vorwurf unsinnig
SPORT1-Experte Stefan Effenberg haderte derweil: “Für dieses Ballhalten eine Gelbe Karte zu zücken, finde ich völlig überzogen. Da erwarte ich vom Schiedsrichter mehr Fingerspitzengefühl. Das ist in diesem Fall eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters.”
Tobias Holtkamp, der auch als Kolumnist für SPORT1 arbeitet, wunderte sich derweil über die scharfen Worte des sonst so ruhigen und diplomatischen Kane: “Das ist Kategorie Vulkanausbruch bei ihm.”
Fritz wiederum reagierte abschließend auch auf Kanes Vorwurf, Dankert habe sich durch die Szene Aufmerksamkeit verschaffen wollen und nahm den 44-Jährigen in Schutz: “Bastian Dankert pfeift schon seit ganz vielen Jahren in der Bundesliga. Ich glaube nicht, dass er sich noch einen Namen machen muss."