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Ist der FC Bayern wirklich bereit?

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Sind die Bayern wirklich bereit?

Die Bayern-Defensive zeigt sich in völlig neuem Gewand. Gegen Augsburg gibt es Licht und Schatten, in der Champions League wartet eine andere Herausforderung. Ein Experiment schließt Max Eberl aus.
Jamal Musiala musste im Spiel gegen den FC Augsburg verletzt vom Platz - doch wie schwer wiegt der Ausfall des Offensivstars? Die erste Reaktion von Trainer Vincent Kompany.
Die Bayern-Defensive zeigt sich in völlig neuem Gewand. Gegen Augsburg gibt es Licht und Schatten, in der Champions League wartet eine andere Herausforderung. Ein Experiment schließt Max Eberl aus.

Die Nachspielzeit lief bereits, als der Sieg des FC Bayern in Augsburg urplötzlich doch noch einmal ins Wanken geriet. Seit mehr als 30 Minuten spielten die Münchner nach einer umstrittenen Gelb-Roten Karte für FCA-Verteidiger Cedric Zesiger bereits in Überzahl, als sich dennoch eine riesige Lücke im Abwehrzentrum des Rekordmeisters auftat.

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In letzter Sekunde war es Minjae Kim, der Mergim Berisha gerade noch so beim Abschluss störte, dass Bayern-Keeper Jonas Urbig ohne Probleme parieren konnte. Völlig fassungslos brüllte Kim im Anschluss seinen Mitspielern entgegen, wie zehn Augsburger kurz vor dem Abpfiff zu einer solchen Großchance kommen können.

Einschränkend muss konstatiert werden, dass diese Sequenz die einzige gefährliche im zweiten Durchgang für das Gehäuse von Urbig war.

Sechs Torschüsse gab Augsburg insgesamt ab, was einen Expected-Goals-Wert von 0,33 ergab. Dieser ist in erster Linie auf eine couragierte Leistung bis zum Platzverweis zurückzuführen.

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Mit Inter wartet größere Herausforderung

Fragezeichen, ob Bayerns runderneuerte Defensive der Aufgabe am kommenden Dienstag gewachsen ist, gibt es dennoch.

Dann sieht sich die Viererkette im Champions-League-Viertelfinale den Stars von Inter Mailand (Dienstag ab 21 Uhr im LIVETICKER) gegenüber.

Einiges spricht dafür, dass Kompany auch dann auf die Abwehrreihe aus Konrad Laimer, Eric Dier, Kim und Josip Stanisic zurückgreifen wird. Einzig Raphael Guerreiro, zuletzt angeschlagen und in den vergangenen Wochen formschwach, könnte auf der linken Seite wieder in die Mannschaft rücken.

Lob für Stanisic in ungewohnter Rolle

Stanisic, in ungewohnter, ihm jedoch nicht völlig fremder Position als Linksverteidiger aufgeboten, machte seine Sache in Augsburg ordentlich. Von Joshua Kimmich gab es für das Gezeigte ein Lob, er attestiert dem Kroaten „ein super Spiel. Er spielt auf einer ungewohnten Position und macht ein sehr gutes Spiel. Das ist genau das, was wir brauchen.“

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Weitere Optionen sind in der Defensive nach den langfristigen Ausfällen von Dayot Upamecano (Knorpelschaden im Knie), Alphonso Davies (Kreuzbandriss) und Hiroki Ito (Mittelfußbruch) rar gesät.

Umso mehr gelten die Blicke denjenigen, die nun gefordert und alternativlos sind. Eric Dier, von allen Seiten gelobt für seine Verlässlichkeit, ließ sich gegen Augsburg erneut wenig zuschulden kommen.

Gleichzeitig zeigte er auch, dass sein Zweikampfverhalten gewissen Limitierungen unterliegt. Ein Duell gegen Samuel Essende Mitte der ersten Halbzeit untermauerte dies. Der FCA-Stürmer kam nach einem einfachen Haken frei zum Abschluss. Beim Freistoß vor dem Augsburger Führungstreffer war Dier als einziger Spieler der Viererkette etwas tiefer positioniert als seine Kollegen und hob somit das Abseits auf.

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Unsicherheitsfaktor Laimer „schläft“

Die Hauptschuld an diesem Gegentreffer lag allerdings klar bei Nebenmann Konrad Laimer. Der Österreicher fiel im bayerischen Defensivquartett deutlich ab und sah gleich in mehreren Aktionen schlecht aus. 15 Ballverluste waren der „Top-Wert“ beim FCB.

Beim Treffer durch Dimitrios Giannoulis verlor er in der Entstehung völlig die Orientierung und sprang beim Freistoß unter dem Ball hindurch. Laimer habe „einen Tacken geschlafen“, stellte Sportvorstand Max Eberl, angesprochen auf das 0:1, nach dem Spiel klar.

Kimmich sprach zwar ebenfalls von einem „unglücklichen“ Gegentor, hob aber vor allem die „gute Aktion des Gegners, die man auch nicht immer zu 100 Prozent verteidigen kann“, hervor.

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Vielmehr wollte der Kapitän den Fokus auf die guten Offensivleistungen in den vergangenen Wochen gegen St. Pauli und Augsburg legen. Jeweils drei Treffer gegen die sonst so guten Defensiven würden Mut für das Inter-Spiel machen.

Gegen die Mailänder wartet jedoch auch für die Bayern-Abwehr eine andere Herausforderung als noch in Augsburg.

Inter legt großen Wert auf die eigene Defensive, hat mit Ex-Bundesliga-Star Marcus Thuram, Lautaro Martínez oder Routinier Marko Arnautovic allerdings auch in vorderster Linie Unterschiedsspieler. Auf der linken Seite sorgt Federico Dimarco für jede Menge Schwung. Hier wird insbesondere Laimer gefordert sein, eine bessere Leistung zu zeigen.

Keine Fünferkette gegen Inter

Eine Sache schloss Eberl so gut wie aus: eine Umstellung auf eine Fünferkette.

„In der jetzigen Situation eine Systemänderung zu machen – ohne, dass ich mit Vinny (Vincent Kompany, Anm. d. Red.) darüber gesprochen hätte -, warum? Es funktionieren Dinge, es sind Abläufe automatisiert. Da würde mich Vinny überraschen", sagte Eberl.

Kompany selbst verwies darauf, dass es „keine Zweifel“ gebe, dass seine Mannschaft gegen Inter eine gute Leistung zeigen. Das souveräne Weiterkommen im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen habe für viel Selbstvertrauen gesorgt.

Und Kimmich griff auf eine Redensart zurück, die beim FC Bayern aufgrund der Umstände Realität geworden sei. „Jeder ist wichtig, das ist immer so eine Floskel. Wir haben einige Verletze, dementsprechend ist es wirklich so.“