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"Das mit dem Rekord wurde mir erst danach zugetragen"

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„Für mich Motivation pur“

Steven Skrzybski kämpft mit Holstein Kiel um den Klassenerhalt in der Bundesliga. Im exklusiven SPORT1-Interview spricht Skrzybski über die Tücken im Abstiegskampf, eine kuriose Gemeinsamkeit mit Liverpool und was ihn in dieser Saisonphase besonders motiviert.
Mit dieser unglaublichen Bilanz mischt Steven Skrzybski aktuell die Bundesliga auf.
Steven Skrzybski kämpft mit Holstein Kiel um den Klassenerhalt in der Bundesliga. Im exklusiven SPORT1-Interview spricht Skrzybski über die Tücken im Abstiegskampf, eine kuriose Gemeinsamkeit mit Liverpool und was ihn in dieser Saisonphase besonders motiviert.

Mit sechs Saisontoren zählt Offensivspieler Steven Skrzybski zu den erfolgreichsten Torjägern Holstein Kiels in der Bundesliga.

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Mit seinen Treffern - unter anderem ein Doppelpack beim 3:4 in München - hält der gebürtige Berliner auch eine beeindruckende Gemeinsamkeit mit dem großen FC Liverpool am Leben: Lediglich Holstein Kiel und die Reds trafen unter allen Mannschaften in Europas Top-5-Ligen jeweils mindestens einmal bei einem Auswärtsspiel in der Liga.

Nach 28 Spieltagen steht Kiel dennoch mit vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz auf Rang 18. Ein Sieg am Samstag gegen den direkten Konkurrenten FC St. Pauli ist nahezu Pflicht, um die Hoffnungen im Kampf um den Klassenerhalt am Leben zu halten.

Im exklusiven SPORT1-Interview erklärt der 32-Jährige, was ihm im Saison-Endspurt besonders Mut macht, warum die Vertragsverlängerung seines Trainers Marcel Rapp ein wichtiges Zeichen für die Mannschaft ist und wie er auf seine eigene Zukunft im Fall eines Abstiegs blickt.

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„Momente, die man nicht jedes Jahr erlebt“

SPORT1: Herr Skrzybski, Die ersten 28 Spieltagen für Holstein Kiel in der Bundesliga sind Geschichte. Was für ein Fazit ziehen Sie bislang? Wo musste Lehrgeld gezahlt werden?

Steven Skrzybski: Dass die 1. Liga für uns eine große Herausforderung sein würde, war jedem bewusst. Man sieht Woche für Woche, dass kleine Fehler bestraft werden, davon muss man einfach ausgehen bei der Qualität, die in der Liga herrscht. Wir konnten in vielen Spielen mithalten, aber auch nur dann, wenn wir 100 Prozent auf den Platz gebracht haben. Das müssen wir jede Woche abrufen.

SPORT1: Was ist ihr Highlight der Saison bislang?

Skrzybski: Ich habe mich riesig gefreut, an der Alten Försterei auflaufen zu können und auch der Doppelpack in München war natürlich ein Highlight - auch, wenn wir leider verloren haben. Das sind einfach Momente, die erlebt man nicht jedes Jahr. Ich bin aber auch einfach dankbar über jedes Spiel, dass ich in der Bundesliga bestreiten konnte.

Rekord? „Füllt einen mit Stolz“

SPORT1: Sie haben vor einigen Wochen einen Rekord aufgestellt: Sechs Schüsse, sechs Tore. War Ihnen das bewusst und wie schauen Sie darauf?

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Skrzybski: Ich habe jetzt davor nicht drüber nachgedacht. Das mit dem Rekord wurde mir erst danach zugetragen. Das ist halt ein Bonus, der dazugehört. Wenn später die Karriere vorbei ist, dann blickt man gerne darauf zurück, doch in der aktuellen Situation hätte ich es lieber gegen Punkte getauscht. Aber klar erfüllt es einen mit Stolz, auch wenn man es von Freunden oder der Familie widergespiegelt bekommt.

SPORT1: Gibt das Unentschieden gegen Mainz Auftrieb für den Endspurt?

Skrzybski: Wenn das Spiel gegen Mainz keinen Push gibt, dann ist keinem mehr zu helfen. Aber es ist eben nicht jedes Spiel gleich. Trotzdem wissen wir, dass wir diese Leistung jedes Wochenende zeigen müssen. Genau das wollen die Fans von uns sehen.

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SPORT1: Welchen Stellenwert hat das kommende Spiel gegen St. Pauli?

Skrzybski: Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass das Spiel Endspielcharakter hat, aber wir wissen um die Bedeutung der Partie. Uns ist bewusst, dass es nicht mehr viele Spieltage sind, die Teams in der Tabelle eng beisammen liegen, dass es ein Nordduell ist, dem die Fans entgegenfiebern und was dieses Spiel für die Region bedeutet. Aber man muss auch nicht noch mehr Druck aufladen.

Liverpool-Kuriosum: „Hab es am Rande mitbekommen“

SPORT1: Rein von der Statistik her könnte man St. Pauli als Angstgegner für Kiel bezeichnen. Spukt das auch bei der Mannschaft im Kopf rum?

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Skrzybski: Wir haben viele Spieler, die noch nicht so lange im Verein sind und daher diese Statistik gar nicht kennen. Und für mich bedeuten Statistiken ohnehin nicht so viel. Wenn man die ganze Saison sieht, haben uns viele schon abgeschrieben und gesagt: ‚Wir sind schon abgestiegen‘. Daraus können wir Kraft ziehen. Das ist für mich Motivation pur.

SPORT1: Trotz Platz 18 wurde mit Cheftrainer Marcel Rapp verlängert - ist das etwas, was Holstein Kiel besonders macht?

Skrzybski: Definitiv. Das zeigt die Wertschätzung ihm gegenüber und dem, was er hier leistet und geleistet hat und wie er auch in der ganzen Region und im Verein angesehen ist. Er ist sehr emsig und sucht immer nach Dingen, die wir verbessern können, auch Details. Das ist der Weg, wie wir als Mannschaft immer besser werden. Er ist ein Typ, der immer das Positive sieht, auch wenn es schwierig ist. Er ist gewillt, jeden Spieler zu verbessern und man sieht auch, bei wie vielen Spielern ihm das gelungen ist.

SPORT1: Es gibt in dieser Saison ein kleines Kuriosum, eine Gemeinsamkeit zwischen Holstein Kiel und dem FC Liverpool. Haben Sie eine Idee, was das sein könnte?

Skrzybski: Ich habe es am Rande mitbekommen, wenn es um die auswärts geschossenen Tore geht. Es zeigt einfach, dass wir, wenn wir alle Basics auf den Platz bringen, die uns auszeichnen, in der Lage sind, Tore zu erzielen und Spiele erfolgreich zu bestreiten. Wir müssen es halt von Anfang an hinkriegen und nicht immer erst, wenn wir in Rückstand geraten oder in der Halbzeit etwas umstellen.

Zukunft in Kiel? Das sagt Skrzybski

SPORT1: Timo Becker wird den Verein verlassen und zurück zum FC Schalke 04 gehen. Sie haben beide zu Schalke eine besondere Bindung - hat er mit Ihnen darüber gesprochen?

Skrzybski: Ich habe Timo hier noch besser kenngelernt und kann sagen, dass er ein sehr enger Freund geworden ist. Jeder versteht die Verbindung von Timo und mir - und jeder versteht die Verbindung von Timo und Schalke. Ich finde es schade, dass er geht, aber ich weiß, was es in ihm weckt und welche Bedeutung die letzten sechs Spiele mit Kiel trotzdem für ihn haben.

SPORT1: Ihr Vertrag läuft 2026 aus. Spielt es eine Rolle für Ihre persönliche Zukunft, ob Holstein in der Liga bleibt oder in die 2. Bundesliga zurückkehrt?

Skrzybski: Das spielt aktuell gar keine Rolle in meinem Kopf. Ich bin da nicht der Typ dafür, in der jetzigen Situation über die eigene Zukunft nachzudenken. So bin ich bislang immer am besten gefahren.