Dieser Wechsel würde vielen Bayern-Fans wohl so richtig wehtun. Nationalspieler Angelo Stiller soll sich einen Abgang vom VfB Stuttgart vorstellen können. Mögliches Ziel: Real Madrid.
Dieser Fehler verfolgt die Bayern
Gerüchte besagen, dass niemand Geringeres als Toni Kroos den 24-Jährigen seinem ehemaligen Verein empfohlen habe. Einige Medien berichten inzwischen sogar von einer Einigung mit den Königlichen.
Aus dem Nichts kommt das große Interesse an Stiller nicht: In den vergangenen zwei Jahren entwickelte sich der 24-Jährige vom vielversprechenden Talent zum Nationalspieler - und jetzt auch zu einem Spieler, der bei europäischen Top-Vereinen auf dem Zettel steht.
Der Mittelfeldstratege überzeugte in dieser Saison erneut beim VfB Stuttgart und war mit zwei Vorlagen im Finale einer der großen Faktoren für den Pokal-Coup der Schwaben.
Sollte Stiller es tatsächlich nach Madrid ziehen, würde das wohl nicht nur seinem aktuellen Verein wehtun, sondern könnte auch bei den Fans vom FC Bayern eine alte Wunde aufreißen.
Stiller bekam bei Bayern nie eine Chance
Grund: Stiller ist ein echtes Eigengewächs des Rekordmeisters, bekam aber zum Unverständnis vieler nie eine echte Chance.
2010 wechselte der damals Neunjährige zu den Bayern, durchlief anschließend die Jugendabteilung. In der Saison 2019/20 war er absoluter Leistungsträger in der zweiten Bayern-Mannschaft, die sensationell den Meistertitel in der 3. Liga gewann.
Bei den Profis durfte Stiller trotzdem kaum ran. In der Saison 2020/21 bekam der gebürtige Münchner unter Trainer Hansi Flick drei Kurzeinsätze - das war‘s.
„Wer bei der Reserve Leistung bringt, kriegt oben seine Chancen - das war uns immer gesagt worden. Ich hätte mich gefreut, wenn ich mehr Vertrauen gespürt hätte“, sagte Stiller 2022 in einem Interview bei Spox.
Stiller: „War geschockt“
Doch das Gegenteil war damals der Fall: Da ihm Spieler wie Tiago Dantas oder Marc Roca vor die Nase gesetzt wurden, wechselte er 2021 ablösefrei zur TSG Hoffenheim.
Einer der größten Fehler der jüngeren Bayern-Vergangenheit?
„Da war ich natürlich geschockt, das war schon ein Schlag ins Gesicht“, sagte Stiller nach seinem Wechsel nach Hoffenheim über die Dantas-Verpflichtung beim kicker.
Weder Dantas noch Roca spielten bei Bayern eine Rolle. Ersterer kehrte nach seiner einjährigen Leihe zu Benfica zurück. Zweiterer zog nach zwei Jahren zu Leeds United weiter.
Salihamidzic wollte Stiller halten
Gerade deshalb steht die Personalie Stiller für die in den Augen vieler Beobachter verfehlte Personalpolitik der Bayern in den vergangenen Jahren.
Doch wer war damals für Stillers Abgang verantwortlich? Der frühere Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Marco Neppe, erst Scouting-Leiter, später Technischer Direktor, sollen es nicht gewesen sein.
Ganz im Gegenteil: Beide wollten Stiller unbedingt halten. „Ja, das kann ich bestätigen“, sagte jener selbst nach seinem Länderspieldebüt im Oktober 2024.
Doch nicht alle im Verein teilten die Meinung von Salihamidzic und Neppe. So sollen der damalige Cheftrainer Hansi Flick sowie Nachwuchs-Experte Hermann Gerland keine Fans von Stiller gewesen sein. Das geht aus einem früheren Bericht der Sport Bild hervor.
Stiller beim VfB? „Zerreißt mir das Herz“
Gut für Stiller: Bei der TSG war damals Sebastian Hoeneß am Ruder, mit dem er schon bei Bayern II erfolgreich zusammengearbeitet hatte.
Zwei Jahre später folgte er Hoeneß nach Stuttgart, rief dort endgültig sein volles Potenzial ab und wurde in seiner ersten Saison direkt Vizemeister.
In München verloren sie Stiller indes nie aus den Augen.
„Was mir aber persönlich sehr wehtut, ist Angelo Stiller. Er ist Münchner. Ihn im Dress des VfB Stuttgart zu sehen, zerreißt mir ein bisschen das Herz“, sagte Holger Seitz, Trainer von Bayern II, im Sky-Interview.
Stiller hätte mit Pavlovic Bayern-Mittelfeld bilden können
Und auch Stiller selbst blickt mit einer gewissen Wehmut nach München.
„Es ist kein Geheimnis, wenn ich sage, dass München meine Stadt ist und Bayern mein Verein ist und bleibt. Ich bin dankbar für alles, was ich dort erleben durfte“, sagte er 2023 im SPORT1-Interview.
Auch nach seinem Länderspieldebüt im Herbst 2024 in München, als er gemeinsam mit dem ebenfalls in München geborenen Aleksander Pavlovic auflief, stellte er gegenüber SPORT1 noch einmal deutlich heraus, dass die Stadt ganz besonders für ihn ist.
Dass Stiller und Pavlovic bei Bayern mutmaßlich nicht zusammenspielen werden und Stiller womöglich bald in Madrid aufschlägt, scheint angesichts der Vergangenheit nun besonders bitter.