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"Die Heimfahrt freitagnachts war fürchterlich"

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Brych packt über Leidenszeit aus

Bundesliga-Rekordschiedsrichter Felix Brych blickt zum Abschluss seiner Karriere auf das Phantomtor 2013 zurück. Der Fehler hätte ihn fast die WM gekostet.
Dr. Felix Brych pfeift sein letztes Bundesliga-Spiel. Das Ende einer beeindruckenden Schiedsrichter-Karriere mit irren Geschichten.
Bundesliga-Rekordschiedsrichter Felix Brych blickt zum Abschluss seiner Karriere auf das Phantomtor 2013 zurück. Der Fehler hätte ihn fast die WM gekostet.

Zum 359. und letzten Mal wird Rekordschiedsrichter Felix Brych am Samstag ein Spiel in der Bundesliga leiten. Mit der Partie zwischen dem FC Augsburg und Union Berlin beendet der Münchner eine lange, erfolgreiche, aber auch nicht immer einfache Karriere.

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Besonders prägend waren für Brych nicht nur die großen Spiele, sondern auch die Rückschläge – allen voran das legendäre Phantomtor aus dem Jahr 2013, das ihn beinahe seine erste Weltmeisterschaft gekostet hätte. In der SPORT1-Sendung SPOTLIGHT erinnerte er sich am Mittwoch an den bitteren Moment.

„Das war wirklich kein toller Moment. Die Reaktion der Spieler – keiner hat es richtig realisiert“, blickte Brych auf den 18. Oktober 2013 zurück, als Leverkusen-Angreifer Stefan Kießling den Ball durch ein kleines, unbemerktes Loch im Netz ins Tor köpfte.

Brych bei Phantomtor im Mittelpunkt: „Keiner hat es realisiert“

„Ich habe erwartet, dass der Ball am Tor vorbeigeht. Als der Ball im Tor war, habe ich das gar nicht richtig realisiert – alle reagierten ganz normal. Torwart Casteels (der damalige TSG-Keeper Koen Casteels; Anm. d. Red.) hat das auch nicht gecheckt. Keiner im Stadion hat es realisiert."

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Torlinientechnik oder Videobeweis gab es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. So gab Brych das zwischenzeitliche 2:0 für Leverkusen. Am Ende siegte Bayer mit 2:1.

Der Fehler sorgte in der Folge für ein großes mediales Echo – und brachte Brych persönlich an seine Grenzen.

„Die Heimfahrt aus Hoffenheim freitagnachts war fürchterlich“, erklärte der Referee: „Ich fahre nach Hause und habe ein Tor gegeben, das keins war.“

Brych bangte um seine erste WM-Nominierung

Besonders bitter: „Das war sechs oder sieben Monate vor meiner ersten WM - das große Ziel eines jeden Schiedsrichters. Alles hat noch mal angefangen zu wackeln.“

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Tagelang war das Phantomtor das dominierende Thema in der Sportpresse. „Wenn es nicht gut läuft, ist es umso dramatischer. Es war einfach wahnsinnig viel, drei Tage lang das zu verarbeiten“, bilanzierte Brych.

Doch der Schiedsrichter war nur vier Tage nach dem Phantomtor wieder gefordert - dieses Mal in der Champions League: „Mailand gegen Barcelona - mit Messi und den ganzen großen Spielern.“

„Ich wollte und musste dieses Spiel durchziehen“

Dieses Duell war für Brychs Ambitionen, für die kommende WM in Brasilien nominiert zu werden, von großer Bedeutung.

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„Ich wollte und musste dieses Spiel durchziehen. Wenn ich da nicht auf den Platz gegangen wäre, wäre es vorbei gewesen“, berichtete er.

Am Ende liefere Brych erfolgreich ab: „Die Zeit war echt extrem. Aber ich habe es gepackt und mich dann in Mailand gut präsentiert und die WM 2014 gerettet.“