Bange Momente im Keller-Duell zwischen dem 1. FC Heidenheim und VfL Bochum (0:0): Zu Beginn der zweiten Hälfte prallten Heidenheim-Keeper Kevin Müller und Bochums Mittelfeldspieler Ibrahima Sissoko im Strafraum heftig zusammen.
Erste Infos nach Horror-Szene
Während sich Sissoko bald wieder berappelte, blieb Müller regungslos liegen. Am Kopf war eine blutende Wunde erkennbar. Mitspieler eilten herbei und drehten ihn in die stabile Seitenlage. Das Stadion verstummte, Zuschauer und Teams zeigten sich geschockt. Immer wieder stimmten jedoch die Heimfans, unterstützt vom Gästeblock, lautstarke „Kevin-Müller“-Sprechchöre an.
Schmidt: „Er war auf jeden Fall weg“
Heidenheim-Trainer Frank Schmidt, der die Szene nicht sehen konnte, sagte über Müller bei DAZN: „Er war auf jeden Fall weg. Die Szene muss übel ausgesehen haben. Er hat kurz gekrampft, aber war dann wieder bei sich … Kurze Wege ins Krankenhaus, dass da alles schnell wieder heilt. Genaueres kann ich noch nicht sagen.“
„Als ich aufgestanden bin, war er nicht mehr so ganz da. Das war sehr besorgniserregend“, schilderte Kapitän Patrick Mainka die Szenen aus seiner Sicht: „Das sind Momente, die man auf dem Fußballplatz einfach nicht sehen will. Das nimmt einen mit. Das ist etwas, was alles überschattet. Gesundheit ist das Wichtigste für jeden. Da ist man kein Gegner mehr.“
Bochums Coach Dieter Hecking betonte nach der Partie: „Beste Genesungswünsche an Kevin. Die Zuschauer haben ein feines Gespür für die Situation gehabt. Auch unsere Fans haben sehr gut reagiert. Das Wichtigste ist, dass er hoffentlich bald wieder auf den Beinen ist.“
Während der dramatischen Momente war DAZN-Kommentator Frederik Harder der Schock anzumerken. „Ich hoffe, ihr seht es uns nach, dass wir auch gerade natürlich nichts sagen. All das, was wir sagen würden, wäre nicht angemessen. Auch wir sind in der Hoffnung, dass es Kevin Müller schnell besser geht“, erklärte der Reporter sichtlich bewegt.
Elfminütige Unterbrechung
Der Heidenheim-Keeper wurde minutenlang im eigenen Strafraum behandelt, eine Plane schützte Müller später vor Blicken der Zuschauer. Mit einer Trage wurde Müller nach schier endlosen Minuten vom Feld transportiert. Über Art und Schwere der Verletzungen des 34-Jährigen sowie seinen aktuellen Zustand liegen noch keine Informationen vor.
Mitspieler Marnon Busch gab immerhin leichte Entwarnung: „Das sah überhaupt nicht gut aus. Ich kann jetzt aber sagen, dass er wieder da war und sich auf dem Weg der Besserung befindet. Das ist für uns jetzt erstmal das Wichtigste.“
Ersatzkeeper Frank Feller kam für Müller in die Partie. Das Spiel war rund elf Minuten unterbrochen.