125 Jahre Borussia Mönchengladbach – ein stolzes Jubiläum, das Erinnerungen weckt und Geschichte lebendig werden lässt. Für SPORT1 kehrt die Vergangenheit an einen ganz besonderen Ort zurück: den legendären Bökelberg.
„Da hat der Bökelberg gebebt“
Dort, wo am 22. Mai 2004 das letzte Bundesligaspiel gegen 1860 München stattfand und wo einst Fußballgeschichte geschrieben wurde, trafen sich die Gladbacher Ikonen Bernd Krauss, Karlheinz Pflipsen, Uwe Kamps, Patrick Herrmann, Frank Mill und Wolfgang Kleff, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen, Anekdoten auszutauschen – und ganz offen über Erfolge, Krisen und das, was den Mythos Borussia wirklich ausmacht, zu sprechen. Teil 1 des Exklusiv-Interviews mit SPORT1.
Mythos Bökelberg: „Es ist nach wie vor emotional nicht ganz einfach“
SPORT1: Herr Pflipsen, wie fühlt es sich an, wieder einmal am Bökelberg zu sein?
Karlheinz „Kalla“ Pflipsen: Es ist immer wieder ein seltsames Gefühl, weil man weiß, wie es damals war – und was dieser historische Ort für Geschichten erzählen kann. Das erste Mal, als ich nach dem Abriss hier war, war es echt schwierig, weil ich meine komplette Karriere hier verbracht habe. Es ist nach wie vor emotional nicht ganz einfach, aber der Borussia-Park ist mittlerweile auch ein tolles Zuhause für den Verein geworden. Wir alle hoffen, dass dort ebenfalls Geschichte geschrieben wird – so wie es der Bökelberg getan hat.
SPORT1: Was macht den Mythos Borussia aus?
Pflipsen: Diese unfassbare Geschichte, diese Spielstätte, die großen Erfolge, die Tradition und der Stolz der Fans. Und natürlich die großartigen Spieler, die dieser Verein hervorgebracht hat: Netzer, Heynckes, Vogts oder Herbert Laumen, der immer noch unser Trainer in der Traditionself ist. Ich könnte noch viele weitere nennen. Es gibt so vieles, was diesen Klub ausmacht. Man kann definitiv von einem Mythos sprechen.
SPORT1: Herr Herrmann, bei Ihnen ist die aktive Zeit bei Borussia noch nicht so lange vorbei. Wenn Sie da zurückdenken – was kommt da in Ihnen hoch?
Patrick Herrmann: Unglaubliche Erinnerungen. Borussia war mein Leben. Ich habe in meiner Profi-Karriere nie für einen anderen Verein gespielt und durfte unfassbar tolle und wertvolle Momente erleben. Ich denke an viele großartige Spiele und an die gemeinsamen Erlebnisse mit vielen netten Menschen in der Kabine zurück. Auch die kleineren Erfolge, die heute vielleicht nicht mehr ganz vergleichbar sind, bleiben mir im Gedächtnis. Besonders gern erinnere ich mich an das erste Mal Champions League im Borussia-Park.
SPORT1: Was hat Borussia Ihnen immer bedeutet?
Herrmann: Alles! Ein Leben ohne Borussia ist schwer vorstellbar. Deshalb arbeite ich auch weiterhin für den Verein im Bereich Sponsoring. Ich freue mich, alle zwei Wochen ins Stadion gehen zu können und die Jungs jetzt von der Tribüne aus anzufeuern. Ich beobachte die Entwicklung des Vereins nun aus einem anderen Blickwinkel – und es macht mir große Freude, dem Klub weiterhin helfen zu können.
„Ein Leben ohne Borussia ist schwer vorstellbar“
SPORT1: Herr Mill, ist das auch für Sie ein besonderer Moment?
Frank Mill: Es ist schon ein bisschen komisch, denn natürlich kommen viele Erinnerungen hoch. Hier gab es viele tolle Spiele. Ich hatte eine schöne Zeit hier – bis auf die letzten drei Monate, die waren dann nicht mehr so schön.
SPORT1: Warum?
Mill: Ich bin damals zu Borussia Dortmund gewechselt und wurde dafür verantwortlich gemacht, dass wir nach dem 5:1-Heimsieg gegen Real Madrid in Spanien 0:4 verloren haben. Das war nicht angenehm. Ich hatte eine Chance aus 20 Metern, traf aber nur den Außenpfosten. Mir wurde das Spiel und das Ausscheiden angelastet. Ein halbes Jahr später sollte ich dann zurückkommen, aber da wollte ich nicht mehr. Trotzdem habe ich gerne am Bökelberg gespielt. Ich mochte das Stadion sehr – das kann man heute gar nicht mehr vergleichen. Wir hatten auch eine gute Mannschaft, vor allem in der ersten Saison mit dem jungen Lothar Matthäus. Einmal wären wir fast Deutscher Meister geworden, aber es hat leider nicht gereicht.
SPORT1: Heute ist das Verhältnis zu Jupp Heynckes wieder gut?
Mill: Natürlich, da ist nichts hängen geblieben. Wir haben uns über die Jahre immer wieder mal getroffen, wir sind immer gut miteinander klargekommen.
„Hier wurden große Spieler geboren“
SPORT1: Herr Krauss, was ist Ihr erstes Gefühl, wenn Sie hier stehen?
Bernd Krauss: Das Gefühl ist heute ein anderes. An Spieltagen mussten wir außerhalb des Stadions nach Parkplätzen suchen und uns durch die Menschenmenge zu den Kabinen durchkämpfen. Auch nach dem Spiel führte unser Weg durch die Fans. Aufgrund der Enge rund um das Stadion war es schwierig, im Innenhof direkt an den Kabinen zu parken. Der Kontakt zu den Fans war dadurch natürlich immer gegeben. Der Bökelberg bleibt für mich der Bökelberg. Dort wurden große Spieler geboren. Es war einmalig – mitten in einem Wohngebiet.
SPORT1: Welcher Moment ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Krauss: Mir fällt sofort der 10:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig ein. Schon nach zwanzig Minuten führten wir 3:0. Franky hat sogar noch einen Elfmeter verschossen. Ich wurde damals übel ausgepfiffen, weil ich den Ball zurückgespielt habe, anstatt ihn nach vorne zu schlagen – denn für das Offensivspiel stand ja Borussia. Die Nähe zu den Zuschauern war natürlich einzigartig. Aber es schien nicht immer nur die Sonne: Nur die Haupttribüne war überdacht, viele mussten oft im Regen stehen oder sitzen.
„Der Bökelberg war ein Pfund“
SPORT1: Herr Kamps, Sie haben als Profi nur für Borussia gespielt. Welche Gefühle haben Sie am Bökelberg?
Uwe Kamps: Es war eine schöne Zeit, die ich hier erleben durfte. Ich habe all meine Spiele hier gemacht. Für den Borussia-Park hat es nicht mehr gereicht – nur mein Abschiedsspiel fand dort statt. Der Bökelberg war ein klasse Fußballstadion mit diesen steilen Aufgängen und ganz nah dran an den Zuschauern. Der Bökelberg war ein Pfund, weil man den Heimvorteil oft nutzen konnte. Es war sehr speziell. Wenn ich das jetzt sehe, vermisse ich die Zeit sehr. Es ist immer wieder ein schöner Moment, hier zu sein. Aber ich kann verstehen, dass die Stadt etwas Neues daraus gemacht hat. Trotzdem ist es schade, dass das Stadion nicht mehr da ist.
SPORT1: Gibt es den einen Bökelberg-Moment für Sie?
Kamps: Auf dem Bökelberg ist vieles passiert. Mein großes Glück war, dass ich hier eingewechselt wurde und mein erstes Bundesligaspiel gegen Arminia Bielefeld machen durfte. Das erste Bundesliga-Stadion, das ich als Kind erlebt habe, war ebenfalls der Bökelberg. Es gab noch viele andere coole Momente. Ich erinnere mich an das Spiel gegen Leverkusen mit den vier Elfmetern – das war da vorne irgendwo. Ich habe immer aus Spaß gesagt, dass mir eigentlich so ein kleines 16-Quadratmeter-Grundstück hier zustehen würde.
SPORT1: Was bedeutet Borussia Mönchengladbach für Sie?
Mill: Ich wollte als Kind immer bei Borussia Mönchengladbach spielen. Damals waren das die großen Zeiten mit Alan Simonsen und Jupp Heynckes. Das weiße Trikot war immer mein Traum. Eines Tages kam Jupp auf mich zu und fragte, ob ich noch für Borussia spielen wolle. Ich habe sofort Ja gesagt.
SPORT1: Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Mill: Die Europapokal-Nächte. Da waren alle Gladbacher besonders heiß – da hat der Bökelberg wirklich gebebt. Und auch die Siege gegen den FC Bayern, das war schon großartig. Ich treffe heute noch viele Spieler von damals bei Spielen mit der Traditionsmannschaft des BVB, in der ich heute noch aktiv bin. Ich habe das Glück, dass ich noch spielen kann.
SPORT1: Sie haben sich damals schnell eingelebt. Wie ist Ihnen das gelungen?
Mill: Am schnellsten lebst du dich ein, wenn du als Torjäger auch Tore schießt. Ich kam aus der 2. Liga, hatte 40 Tore gemacht – da war der Erwartungsdruck natürlich groß. Ich musste also gleich liefern. Aber das hat meistens gut funktioniert.
SPORT1: Wie war die Umstellung vom Revierfußball auf das verspielte, offensive Gladbacher System?
Mill: Es gab natürlich einen Unterschied zur 2. Liga. Die Ansprüche waren deutlich höher. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen – einfach spielen, keine Experimente. Aber das ging schnell. Nach drei Monaten habe ich mich schon richtig wohl gefühlt.
„Damals wurde vor dem Spiel auch mal ein Bierchen getrunken“
SPORT1: Was hat sich bei Borussia verändert, was ist gleich geblieben?
Herrmann: Wir haben ja gerade schon ein bisschen darüber gesprochen, was früher alles passiert ist. Der Fußball hat sich komplett verändert und ist viel professioneller geworden – gerade durch die sozialen Medien. Es ist spannend, sich Geschichten von früher anzuhören. Damals wurde vor dem Spiel auch mal ein Bierchen getrunken – heute undenkbar.
SPORT1: Was war das Geheimnis des Bökelbergs?
Herrmann: Ich habe das leider nur als Jugendlicher miterlebt. Aber der Mythos Borussia strahlt bis heute aus und hat den anderen Klubs schon damals signalisiert: Hier wird es schwer. Ich habe mir viele Filme von früher angeschaut und da richtig gespürt, was das für die Stadt bedeutet hat. Im Borussia-Park ist alles moderner und größer – aber der Glanz von früher ist noch immer spürbar und verbindet die Zeiten.
SPORT1: Was bleibt an diesem historischen Ort am meisten in Erinnerung?
Mill: Der enge Kontakt zu den Zuschauern. Wenn du einen Einwurf gemacht hast, konntest du dich noch mit den Leuten unterhalten und rumalbern. „Fränky, hau mal einen rein“, rief oft einer – „Ja, mach ich gleich“, habe ich dann geantwortet. Und das alles während des Spiels. Damals war der Fußball noch viel menschlicher.
SPORT1: Was vermissen Sie?
Mill: Die Gespräche in der Kabine. Die waren legendär. Mit Wolle Kleff und Wolfram Wuttke gab es jeden Tag etwas zu lachen. Und wir hatten mit Charly Stock einen großartigen Masseur.
SPORT1: Herr Kleff, Sie waren Teil der legendären 70er-Jahre-Mannschaft. Wie hat sich die Atmosphäre am Bökelberg in der Hochphase für Sie angefühlt?
Wolfgang Kleff: Einfach toll. Wir waren sehr durch Hennes Weisweiler geprägt. Er hat uns das Offensivspiel beigebracht – und das kam super an. Die Leute haben das auch honoriert. Wenn ich den Ball hatte, ging der Blick sofort nach vorne, denn ich musste das Spiel schnell machen. Heute ist der Fußball von hinten leider oft zu langsam.
„Borussia war mein Traum“
SPORT1: Was hat Borussia Ihnen bedeutet – damals wie heute?
Kleff: Borussia war mein Traum. Es war großartig, in diesem Verein zu spielen. Mit solchen Spielern zusammen zu sein, war einfach schön. Wir waren nicht alle gleich, aber auf dem Platz ein verschworener Haufen – darauf kam es an. Der Erfolg kam nicht von ungefähr: Einer lief für den anderen. Es wurde gelobt statt geschimpft, auch wenn man sich persönlich nicht so gut verstand. Wir sind auch mal in die Altstadt gegangen – das war damals wesentlich friedlicher als heute. Heute stehst du kurz vor der Entlassung oder wirst angepöbelt, wenn du schlecht gespielt hast. Auf dem Platz konnten wir damals alles loslassen.
SPORT1: Wie war es bei Ihnen, Herr Krauss?
Krauss: Heute habe ich etwas Abstand zum Verein. Ich besuche hier und da noch Jugendspiele, aber im Stadion war ich in dieser Saison nur einmal. Ich bin gebürtiger Dortmunder und war natürlich Fan der anderen Borussia. Günter Netzer wünschte mir einmal auf der Toilette viel Glück – von da an war ich Gladbach-Fan. Das vergisst du als Kind nicht. Die Art und Weise, wie in Gladbach Fußball gespielt wurde, war grandios.
SPORT1: Sie wurden mit Borussia Pokalsieger. Wie erinnern Sie sich an die Arbeit auf und neben dem Platz?
Krauss: Ich war ein sehr junger Trainer, und meine Spieler waren fast alle meine ehemaligen Mitspieler. Der Vorstand sah damals ein Problem darin – aber wir haben gezeigt, dass es auch per du geht. In Gladbach herrschte ein tolles Miteinander. So haben wir auch viel erreicht.
SPORT1: An welche Spieler denken Sie heute besonders gerne zurück?
Krauss: Wir hatten viele herausragende Spieler. Im Sturm hatten wir vier Top-Stürmer, aber es spielten fast immer Martin Dahlin und Heiko Herrlich. Zusammen haben sie über 30 Tore gemacht. In der Hinterhand hatte ich mit Martin Max und Bachirou Salou noch zwei weitere tolle Angreifer. Wir bewegten uns immer um die Europapokal-Plätze herum, aber es fehlte noch eine zündende Idee. Mit Effe (Stefan Effenberg, d. Red.) hat dann alles super gepasst.
SPORT1: Wären Sie als Trainer gerne noch einmal zu Borussia zurückgekehrt?
Krauss: Die Gelegenheit hat sich eigentlich nie ergeben. Ich war zwar frei, aber man entschied sich für andere Trainer. Borussia bleibt trotzdem immer in meinem Herzen.
„Immer mit 100 Prozent bei Borussia“
SPORT1: Warum haben Sie Borussia eigentlich nie verlassen?
Kamps: Real wollte mich mal haben – allerdings nur als zweiten Mann hinter Bodo Illgner. Ich wollte aber weiterspielen. Galatasaray hätte mich auch gerne verpflichtet. Aber ich war immer mit 100 Prozent bei Borussia. Ich bin froh, dass ich diesen Mythos schon so lange begleiten darf. Das 50. Jahr würde ich gerne noch voll machen.
SPORT1: Wie denken Sie an die Momente mit Borussias Kult-Trommler Manolo zurück?
Kamps: Das war eine kleine Tradition, dass ich nochmal um den Pfosten herumgelaufen bin, um die Fans extra zu pushen. Das habe ich von Uli Sude übernommen. Irgendwie haben die Fans den Torhüter vor dem Spiel immer besonders gefordert. Dadurch hat sich eine ganz besondere Verbundenheit ergeben. Und Manolo war ein besonderer Typ. Wie er auf dem Zaun saß und dann zur Haupttribüne marschiert ist – das war schon herrlich. Ich weiß gar nicht, wie viele Trikots er am Ende von mir hatte. Ich bin froh, dass ich ihn oft in den Arm nehmen konnte und mit ihm trommeln durfte.
SPORT1: Welcher Bökelberg-Moment bleibt Ihnen besonders in Erinnerung, Herr Pflipsen?
Pflipsen: Es gibt viele schöne Momente. Wir haben unter Bernd Krauss Europapokal gespielt und in der Bundesliga sowohl gute als auch schlechte Zeiten erlebt. Wenn es stark geregnet hat, ist einem auf der Haupttribüne das Wasser bis an die Knöchel gestanden – trotz Dach. Durch das Tribünendach kam kaum Sonne auf diese Seite, und die Drainage war praktisch ein Fluss. (lacht) Diese Seite wurde einfach nie trocken. Einen historischen Ort machen eben sowohl die guten als auch die schwierigen Augenblicke aus.
SPORT1: Wieviel hat der Verein Ihnen immer bedeutet?
Pflipsen: Extrem viel. Ich bin gebürtiger Mönchengladbacher, das verstärkt dieses Gefühl natürlich. Ich habe insgesamt 17 Jahre bei diesem Verein gespielt, davon elf als Profi. Ich bin hier Pokalsieger geworden und wurde hier zum Nationalspieler – auch wenn es nur ein Spiel war, bin ich stolz darauf. Gladbach ist Heimat. Es gab Höhen und Tiefen, aber das gehört dazu. Ich bin einfach nur stolz, für diesen Klub gespielt zu haben. So viele große Traditionsvereine wie Borussia gibt es in der Bundesliga nicht mehr.
SPORT1: Sie galten einst als das größte Talent Ihrer Zeit. Wie war es, unter diesem Druck zu spielen?
Pflipsen: Im Profisport hast du immer Druck, und du musst lernen, damit umzugehen. Für mich war das als junger Spieler nicht immer einfach, aber ich musste meinen eigenen Weg finden. Natürlich ist es mir nicht gelungen, jede Woche Top-Leistungen zu bringen – wir alle machen Fehler. Insgesamt bin ich aber zufrieden mit dem, wie es gelaufen ist. Leider hatte ich viel Pech mit Verletzungen, die mich immer wieder zurückgeworfen haben. Aber unterm Strich überwiegen die positiven Momente.
„Das bleibt für immer“
SPORT1: Welche Rolle hat der Bökelberg für Ihre persönliche Entwicklung gespielt?
Pflipsen: Ich kann keine Zeit bei einem meiner anderen Vereine mit der Bökelberg-Zeit vergleichen. Borussia und dieser Ort haben mir so viel gegeben – das bleibt für immer.
SPORT1: Wollten Sie eigentlich nie etwas für Borussia machen?
Pflipsen: Doch, absolut. Ich hätte mir das immer vorstellen können. Es hat sich bislang nur noch nicht ergeben. Ich bin da sehr offen – und würde mich freuen, wenn da mal etwas käme.
SPORT1: Was macht den Mythos Borussia Mönchengladbach aus?
Krauss: Dieser unbedingte Siegeswille – immer nach vorne. Lieber ein 5:4 als ein 1:0. Das war der Fußball, der Borussia ausgezeichnet hat, egal wer Trainer war. Jupp Heynckes hat mich 1983 zum Bökelberg geholt – ihm verdanke ich viel.
SPORT1: Was ist es bei Ihnen, wenn Sie an den Mythos Mönchengladbach denken?
Kleff: Die Vergangenheit. Wir waren die junge Fohlenelf – und bei diesen Tieren spricht man auch vom Galoppieren. Wir sind mit Verstand gerannt. Wir haben Freude weitergegeben – das ist heute anders. Der Mythos lebt aber weiter, wegen der tollen Vergangenheit.