Der letztlich deutliche 4:0-Sieg des VfB Stuttgart gegen den FC Augsburg geriet schnell zur Nebensache. Denn für Nationalspieler Angelo Stiller endete die Partie frühzeitig - und schmerzhaft.
Update nach Tränen bei DFB-Spieler
„Er ist natürlich geknickt. Aktuell kann ich noch nicht viel sagen. Wir müssen davon ausgehen, dass es eine Bänderverletzung ist. Wie schwer die dann ist, werden wir sehen“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß unmittelbar nach Abpfiff bei DAZN und kündigte eine genauere Diagnose am Montag an.
Man werde alles dafür tun, dass er im Pokalfinale spielen kann, ergänzte Hoeneß. „Ob das dann im Bereich des Möglichen ist, werden wir morgen erfahren.“
Was war passiert? Nach einem üblen Tritt von Samuel Essende von hinten in die rechte Wade krümmte sich der Mittelfeldspieler offensichtlich vor Schmerzen auf dem Rasen.
Schiedsrichter Timo Gerach zeigte zunächst nur Gelb, änderte nach VAR-Check aber seine Entscheidung und schickte den Übeltäter mit glatt Rot vom Platz (12.). Auch für Stiller hatte das Foul bittere Konsequenzen.
„Sehr, sehr fieser Tritt“ gegen Stiller
Durch den Tritt von hinten knickte Stiller auch noch mit dem rechten Fuß um. „Das ist ein sehr, sehr fieser Tritt“, urteilte DAZN-Experte Sascha Bigalke. Und Kommentator Uli Hebel meinte bei Betrachtung der Zeitlupe: „Es wird nicht besser, es wird eher nur noch schmerzhafter, wenn man sich das anguckt.“
Unter Tränen und mit bandagiertem Knöchel humpelte Stiller vom Feld, begleitet vom aufmunternden Applaus von den Rängen. Im Laufe des zweiten Durchgangs kehrte der 24-Jährige auf Krücken auf die Stuttgarter Bank zurück (63.) und verfolgte die Partie von dort aus.
Ein möglicher Ausfall des Mittelfeldstrategen wäre auch mit Blick auf das DFB-Pokalfinale in knapp zwei Wochen gegen Arminia Bielefeld ein herber Schlag für die Schwaben.
„Hoffen wir einfach das Beste. Das wäre sehr, sehr bitter vor allem vor so einem großen Highlight. Aber auch, was die neue Saison betrifft“, sagte Bigalke.
Bitter! Auch Keitel verletzt sich gleich
Für Stiller kam Yannik Keitel (16.) - doch auch der Joker musste kurz darauf verletzt wieder raus. Bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Teamkollege Finn Jeltsch (28.) musste Keitel am linken Oberschenkel behandelt werden.
Mit einer Bandage kehrte er zwar nochmals zurück aufs Feld, legte sich dann aber kurz darauf auf den Rasen und schlug gefrustet die Hände auf den Boden.
Keitel wurde in seiner Karriere immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Als sich der SC Freiburg 2022 für das Pokalfinale qualifizierte, fehlte der Mittelfeldspieler wegen eines gebrochenen Zehs.
Neben Keitel nahm Trainer Sebastian Hoeneß auch den angeschlagenen Jeltsch vom Platz (33.), Enzo Millot und Luca Jaquez kamen in die Partie.
Hoeneß gibt bei angeschlagenem Duo Entwarnung
Bei dem Duo gab Hoeneß aber nach dem Spiel leichte Entwarnung. „Ich denke, bei Yannik und Finn wird es nichts Schwerwiegendes sein“, sagte der VfB-Coach.
Jeltsch hatte einen Schlag abbekommen, bei Keitel war es ein Pferdekuss. „Wir davon aus, dass wir sie bis Leipzig hinkriegen“, sagte Hoeneß. Kommende Woche trifft der VfB am letzten Spieltag auf RB Leipzig.
Atakan Karazor (8.) hatte den VfB früh in Führung gebracht, Nick Woltemade (51.), Enzo Millot (80.) und Ermedin Demirovic (87.) erhöhten in Überzahl in der zweiten Hälfte.