Und er hat es schon wieder getan: Beim dramatischen Krimi gegen Norwegen schoss Said El Mala das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg - und Deutschland damit ins Halbfinale bei der U19-EM in Rumänien.
Der DFB-Mann für die besonderen Tore
El Mala – dieser Name steht längst nicht mehr nur in Köln für Dribbelkunst, Tempo und Torgefahr. Schon beim 5:5 gegen England war der 18-Jährige in der Vorrunde der U19-EM endgültig zum Gesicht des DFB-Nachwuchses avanciert.
Zwei Tore, ein sensationelles Solo zum 1:0 und Dribblings, die selbst gestandene Verteidiger schwindelig werden lassen. „Der auffälligste Spieler auf dem Rasen“, lobte Sky-Kommentator Timo Schäfers während des Spektakels.
In der Offensive war der Youngster der klar überragende Mann. Für ihn rückte sogar Top-Talent Paris Brunner von seiner Lieblingsposition auf die rechte Seite – damit El Mala auf links wirbeln konnte.
Dass er auch Führungsqualitäten übernehmen kann, zeigte er nach dem bitteren Unentschieden gegen England, wodurch die deutsche Auswahl den Einzug in die K.o.-Runde zunächst nicht mehr in der eigenen Hand hatte.
„Es ist so bitter. Wir dachten, das ist durch. Aber wenn du fünf Tore schießt, darfst du nicht fünf kassieren“, resümierte El Mala mit klarem Kopf.
Trotz aller Schwierigkeiten gelang der Mannschaft der Einzug ins Halbfinale, wo nun Spanien wartet.
El Mala der „Newcomer der Saison“
Seine Qualitäten demonstrierte El Mala bereits über die komplette vergangene Saison hinweg. Als Leihspieler bei Viktoria Köln traf er 13-mal, legte fünf weitere Tore auf – und wurde in der 3. Liga zum „Newcomer der Saison“ gewählt.
29 von 38 möglichen Stimmen der Drittligatrainer und -kapitäne gingen an ihn. Eine eindeutige Wertschätzung. „Ich sehe den Preis als Bestätigung für die harte Arbeit“, betonte El Mala im Interview mit dem DFB.
Bei Viktoria Köln, das die Saison auf Tabellenplatz sechs beendete und damit eine Rekordsaison spielte, war El Mala eine der tragenden Figuren.
Dass es so kam, war alles andere als selbstverständlich. Sein Weg führte ihn über Borussia Mönchengladbach und den TSV Meerbusch zu Viktoria.
Im vergangenen Jahr erfolgte dann der Wechsel zum 1. FC Köln. Dort gab man ihm allerdings in Form einer Leihe ein weiteres Jahr Zeit, um bei Viktoria zu reifen.
Bruder Malek war immer dabei
El Mala gibt es übrigens nur im Doppelpack. Sein zwei Jahre älterer Bruder Malek wich ihm nie von der Seite. Er ging genau denselben Weg, unterschrieb im vergangenen Jahr beim 1. FC Köln und spielte zuletzt auch in der Drittliga-Auswahl von Viktoria.
Nach der U19-EM beginnen die El-Mala-Brüder dann beim Bundesliga-Aufsteiger. Sportchef Thomas Kessler kann sich Said gut in der deutschen Eliteklasse vorstellen: „Wir trauen ihm zu, sich auf Bundesliga-Niveau durchzusetzen.“
Der Marktwert des Flügelspielers ist auf drei Millionen Euro angewachsen – Tendenz steigend.
Wie es mit seinem Bruder Malek weitergeht, ist noch nicht ganz sicher. Ein weiteres Jahr bei Viktoria Köln oder in der U21 des FC gelten als mögliche Optionen.