Bundesliga>

Dann könnte wirklich alles zerbrechen | Kommentar

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Abgang wäre ein fatales Zeichen

Im Werben um Granit Xhaka zieht die AC Mailand offenbar alle Register. Sollte der Transfer wirklich über die Bühne gehen, wäre dies für Bayer Leverkusen auf mehreren Ebenen problematisch. Ein Kommentar.
Ein Xhaka-Abgang wäre ein fatales Zeichen, findet SPORT1-Reporter Niklas Trettin
Ein Xhaka-Abgang wäre ein fatales Zeichen, findet SPORT1-Reporter Niklas Trettin
© SPORT1-Grafik: Imago
Im Werben um Granit Xhaka zieht die AC Mailand offenbar alle Register. Sollte der Transfer wirklich über die Bühne gehen, wäre dies für Bayer Leverkusen auf mehreren Ebenen problematisch. Ein Kommentar.

Die Verluste, die Simon Rolfes und Fernando Carro, Bayer Leverkusens starkes Duo, bisher zu beklagen haben, sind schmerzhaft, ja. Auch schwer zu kompensieren, keine Frage. Doch im Prinzip waren sie vor allem eines: absehbar. Dass Xabi Alonso, Jonathan Tah, Jeremie Frimpong oder Florian Wirtz den Klub verlassen würden, bahnte sich schon länger an. Seit Monaten und Jahren. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein.

{ "placeholderType": "MREC" }

Welch massive Wechselüberlegungen diese Abgänge bei vielen anderen ausgelöst haben, erwischte die Rheinländer allerdings - so wirkt es zumindest - mit voller Breitseite. Aus fast allen Ecken der Kabine sind nun Fluchtgedanken zu vernehmen. Selbst von Spielern, bei denen das eigentlich als ausgeschlossen galt. So etwa bei Granit Xhaka, der tatsächlich vor einem Wechsel zur AC Mailand stehen soll. Es wäre ein brutaler Schock.

Zuletzt vermied die größte verbliebene Schlüsselfigur klare Bekenntnisse und verbreitete Abschiedsstimmung. Nicht zuletzt wegen der vielen Änderungen innerhalb des Teams. Sinngemäß sagte der 32-Jährige, er fühle sich für einen großen Umbruch, wie er ihn einst schon beim FC Arsenal erlebte, zu alt. Dennoch steht fest: Bayer muss gerade jetzt alles daran setzen, seinen Mittelfeldmotor vom eigenen Weg zu überzeugen.

Untergangsstimmung statt Aufbruchsmodus?

Zu wichtig ist der Schweizer, dessen Vertrag bis 2028 gilt, für die Stabilität des Teams. Zu fatal wäre das Signal, das der Vizemeister senden würde. Schließlich hat es höchste Priorität, so schnell wie möglich wieder in einen Aufbruchsmodus zu gelangen. Ein Wechsel Xhakas würde jedoch genau das Gegenteil bewirken und den Eindruck eines fast nicht mehr aufzuhaltenden Untergangsszenarios erzeugen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Es wäre der Worst-Case. Ein Abgang, der schlimmer als alle anderen wäre und die wachsenden Fragezeichen weitaus größer werden ließe. Dieser würde den noch verbliebenen Stars den Eindruck vermitteln, dass die hohen Ansprüche und Ziele der letzten Jahre kaum zu halten sind, wenn nicht einmal mehr der „Häuptling” an eine Fortsetzung der Erfolgsstory glaubt. Eine zweifellos ungesunde Stimmung. Erst recht, weil die Zukunft so vieler anderer nicht geklärt ist.

Alejandro Grimaldo liebäugelt beispielsweise regelmäßig damit, wieder in seiner Heimat Spanien spielen zu wollen. Die sonst so treuen Patrik Schick und Lukas Hradecky meldeten grundsätzliche Zweifel an. Und der Berater des international umworbenen Piero Hincapié meinte, die vier Jahre bei der Werkself hätten seinen Schützling glücklich gemacht, jetzt sei aber die richtige Zeit, „den nächsten Schritt zu machen”.

Carro, Rolfes und ten Hag müssen klare Zeichen setzen

Inzwischen haben sich all die Stimmen der Distanzierung zu einem Dauerzustand entwickelt. Zwangsläufig zeichnet sich das Bild einer auseinanderfallenden Top-Mannschaft, das es dringend zu stoppen gilt. Angefangen bei Xhaka. Der neue Coach Erik ten Hag muss dem Routinier aufzeigen, dass er in seinen Planungen – wie unter Alonso – ein elementares Puzzleteil bleibt. Vielleicht mit dem Anreiz, künftig die Kapitänsbinde von Hradecky zu erhalten.

Es liegt nun an Carro, Rolfes und ten Hag, klare Signale zu setzen. Durch das Stärken des Vertrauens in das vorhandene Personal. Durch gute Transfers, die dem Team frische Substanz zuführen. Und durch das Fördern des Glaubens, dass Bayer ein ambitionierter Titelanwärter bleibt. Jeder Tag, der verstreicht, ohne dass die offenen Fragen beantwortet werden, macht die Herausforderung jedoch komplizierter.