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35 Millionen für einen Ersatzspieler?

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35 Millionen für einen Ersatzspieler?

Bayer Leverkusen hat durch den Verkauf von Florian Wirtz ordentlich Geld für Transfers zur Verfügung. Ein Teil davon könnte direkt in einen Liverpool-Verteidiger fließen.
Jarell Quansah verlor mit dem FC Liverpool das Finale des Carabao Cups
Jarell Quansah verlor mit dem FC Liverpool das Finale des Carabao Cups
© IMAGO/Shutterstock
Bayer Leverkusen hat durch den Verkauf von Florian Wirtz ordentlich Geld für Transfers zur Verfügung. Ein Teil davon könnte direkt in einen Liverpool-Verteidiger fließen.

Seit vergangener Woche ist es perfekt: Bayer Leverkusen kassiert für Florian Wirtz eine enorm hohe Ablösesumme. Die rund 130 Millionen Euro dürften aber teilweise schon bald wieder reinvestiert werden.

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Ein nicht unbedeutender Teil der Wirtz-Kohle soll in Innenverteidiger Jarell Quansah fließen und somit kurioserweise direkt zurück zum FC Liverpool. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der Engländer satte 30 Millionen Sockelablöse kosten, mit Bonuszahlungen kann die Summe sogar noch auf 35 bis 40 Millionen anwachsen. Die beiden Vereine und auch der Spieler sollen sich über einen Wechsel und einen Fünfjahresvertrag einig sein.

In Leverkusen soll Quansah Abwehrchef Jonathan Tah ersetzen, der den Verein nach fast zehn Jahren ablösefrei zum FC Bayern verlassen hat. Die Fußstapfen für Quansah könnten also kaum größer sein. Gerade die Führungsqualitäten des deutschen Nationalspielers werden schwer zu ersetzen sein.

Doch beim Meister von 2024 scheinen sie dem 22-Jährigen diese Rolle zuzutrauen, das zeigt auch die Ablösesumme. Quansah wird mindestens zum teuersten Abwehrspieler der Vereinsgeschichte und auch den bisherigen Rekordtransfer könnte er knacken. Kerem Demirbay kam 2019 für 32 Millionen Euro nach Leverkusen.

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Quansah? „Muss in seiner Leistung konstanter werden“

Ob er die Ablösesumme wert ist und die großen Tah-Fußstapfen füllen kann, muss der Engländer erst noch beweisen. Klar ist aber, dass sich die Bayer-Fans auf ein großes Abwehrtalent freuen dürfen.

Quansah besticht durch seine Schnelligkeit und Athletik. Zudem besitzt er Stärken im Spielaufbau. Der 22-Jährige glänzt durch sein Passspiel und versucht zudem oft den Aufbau mit Dribblings zu initiieren.

Doch genau in dieser Stärke liegt auch eine Schwäche des Engländers. Denn seine Dribbling-Versuche sind oft noch zu wild und unüberlegt. Zudem fehlte ihm zu die Konstanz in seinen Leistungen.

„Jarell ist schnell, robust und sehr selbstbewusst am Ball. Er hat alle Anlagen, um ein wichtiger Innenverteidiger für diesen Verein zu werden. Dafür muss er aber in seinen Leistungen noch deutlich konstanter werden“, sagte Liverpool-Trainer Arne Slot nach dem Spiel beim FC Chelsea im Mai über Quansah: „Um wirklich konstant zu sein, gehört es dann gerade dazu, nicht in solche Situationen involviert zu sein.“

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Quansah in Premiere League mit nur vier Startelf-Einsätzen

Quansah hatte im Spiel in der letzten Minute einen unnötigen Elfmeter verschuldet. Er kam im Strafraum einen Schritt zu spät und entschied die Partie so endgültig zu Ungunsten der Reds. Liverpool hatte in der letzten Minute aber ohnehin schon mit 1:2 zurückgelegen.

Wahrscheinlich sorgten diese Inkonstanz und kleine Aussetzer des 22-Jährigen auch dafür, dass Slot ihn so selten einsetze. Es wirkte teilweise so, als ob der Niederländer ihm nicht zu 100 Prozent vertraut.

In der Premier League stand er nur viermal in der Startelf, zweimal davon, als Liverpool schon als Meister feststand. Unter Jürgen Klopp spielte er in der Saison zuvor immerhin 13-mal in der Liga von Beginn an.

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Insgesamt kam Quansah in allen Wettbewerben nur 25-mal zum Einsatz - und das, obwohl er die ganze Saison fit war und immer im Kader stand. Ein Jahr zuvor hatte er noch 33-mal gespielt.

Dennoch geben die Reds Quansah noch nicht auf. Für eine festgeschriebene Ablöse in Höhe von mehr als 60 Millionen Euro hätte Liverpool die Möglichkeit, den Verteidiger zurückzuholen.

Quansah will Führungsrolle übernehmen

Bei der U21-Europameisterschaft ist Quansah in der englischen Nationalmannschaft aber gesetzt. Auf dem Weg ins Finale, in dem es am Samstag gegen Deutschland geht, stand er in sämtlichen Spielen bis zum Ende auf dem Feld. Die einzige Niederlage des Turniers - in der Vorrunde gegen das DFB-Team - konnte auch er nicht verhindern.

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Bei der EM zeigt der 22-Jährige aber positive Ansätze und deutet an, dass er eine Führungsrolle übernehmen kann, in die er auch in Leverkusen hineinwachsen soll.

Dass ihm diese Rolle passen könnte, erklärte er kürzlich auf der Website des FC Liverpool selbst. In dem Gespräch sagte er zudem, dass er sich an den Führungsstil von drei aktuellen und ehemaligen Mitspielern orientieren wolle.

„Jordan Henderson hat viel gesprochen. Er hatte sehr, sehr hohe Ansprüche auf und neben dem Platz und hat uns alle damit angetrieben“, erklärte Quansah über eines seiner Vorbilder.

Ehemaliger Bundesliga-Spieler ist Quansahs Vorbild

Noch deutlich mehr abgeschaut hätte er sich aber von zwei Führungsspielern, die bei den Reds ebenfalls auf der Innenverteidiger-Position zum Einsatz kommen.

Eines seiner Vorbilder ist fast schon logischerweise der aktuelle Kapitän Virgil van Dijk: „Virgil ist immer als gutes Vorbild vorausgegangen. Er ist eine große Persönlichkeit in der Kabine, weil er ein bedeutsamer Spieler ist. Ihm hört man immer zu und will immer von ihm lernen.“

Eine solch aktive Führungsrolle würde er sich aktuell noch nicht zutrauen: „Diese Fähigkeit muss ich vielleicht noch üben. Im Moment versuche ich, einfach immer vorbildlich zu trainieren und mit meinen Standards voranzugehen.“

Sein drittes Vorbild ist in der Bundesliga kein unbekannter, der ehemalige Schalker Joel Matip. „Als Joel Matip bei uns gespielt hat, konnte ich es kaum glauben, wie gut und sicher er den Ball ins Mittelfeld trug. Es sieht im Moment zwar einfach aus, aber es ist eine unglaubliche Fähigkeit“, sagte Quansah.

„Das ist eine Fähigkeit, die ich auf jeden Fall noch nicht perfektioniert habe. Aber wenn man sieht, wie Joel es geschafft hat, diese Dribblings zu perfektionieren, kann man nur danach streben, solch ein Spieler zu sein“, erklärte der Innenverteidiger. In Leverkusen werden sie hoffen, dass er all die aufgezählten Fähigkeiten perfektionieren kann.