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"Ihn so abzukanzeln, ist ein Armutszeugnis"

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Hoeneß-Kritik? „Einfach nur dumm“

Uli Hoeneß sah sich zuletzt deutlichem Gegenwind von Lothar Matthäus und Markus Babbel ausgesetzt. Im exklusiven SPORT1-Interview ergreift Bayern-Legende Sepp Maier nun Partei für seinen langjährigen Wegbegleiter.
Sie sind zwei Alphatiere, die keine Freunde mehr werden. Lothar Matthäus und UIi Hoeneß sind schon öfter aneinander geraten und haben sich teilweise wilde Wortgefechte geliefert.
Uli Hoeneß sah sich zuletzt deutlichem Gegenwind von Lothar Matthäus und Markus Babbel ausgesetzt. Im exklusiven SPORT1-Interview ergreift Bayern-Legende Sepp Maier nun Partei für seinen langjährigen Wegbegleiter.

Uli Hoeneß lebt nach wie vor in seiner eigenen Welt und hat immer noch nicht verstanden, dass sich nicht nur der Fußball, sondern auch das Business weiterentwickelt hat.“

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Mit diesen Worten übte Lothar Matthäus in der Bild kürzlich scharfe Kritik am früheren Bayern-Manager und -Präsidenten, nachdem dieser ihn mit dem Ausspruch „Er hat nicht alle Tassen im Schrank“ beleidigt hatte. In der vergangenen Woche meldete sich auch Markus Babbel zu Wort und teilte mehrfach öffentlich gegen Hoeneß aus.

Nach den jüngsten Aussagen der beiden Ex-Profis ergreift nun eine echte Bayern-Legende das Wort: Sepp Maier, langjähriger Weggefährte von Hoeneß, findet exklusiv bei SPORT1 deutliche Worte - und stellt sich schützend vor den 73-Jährigen.

SPORT1: Herr Maier, wie haben Sie die Kritik von Markus Babbel und Lothar Matthäus an Uli Hoeneß aufgenommen? Babbel sagte: „Er merkt gar nicht mehr, dass er mittlerweile das größte Problem des FC Bayern ist.“

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Sepp Maier: Also ganz ehrlich – das hat mich richtig wütend gemacht. Diese Respektlosigkeit geht gar nicht. Erstmal sollte sich der Markus Babbel überlegen, was er dem FC Bayern überhaupt zu verdanken hat. Ohne Uli hätte er vielleicht nie so eine Karriere gemacht. Ich weiß ja, dass heutzutage jeder dieser „Experten“ meint, seine Meinung rausposaunen zu müssen, aber was sich der Babbel da geleistet hat, ist unterste Schublade. Zu behaupten, Uli Hoeneß sei „das größte Problem“ des FC Bayern – das ist nicht nur respektlos, das ist einfach nur dumm.

Matthäus? „Seit Jahrzehnten die gleiche Platte“

SPORT1: Matthäus polterte auch noch in Richtung Hoeneß: „Ich bin die Beleidigungen von Uli Hoeneß gewohnt und nehme sie nicht mehr ernst. Das macht er seit 20, 25 Jahren.“ Was stört Sie konkret an diesen Aussagen?

Maier: Mein Gott, der Lothar spielt seit Jahrzehnten die gleiche Platte. Es langweilt mich. Wenn du sagst, du nimmst Uli „nicht mehr ernst“ - warum redest du dann ständig über ihn? „Uli lebt in seiner Welt?“ Na ja, das ist die Welt, in der der FC Bayern zu einem der größten Klubs der Welt geworden ist. Das muss man erst mal hinkriegen.

SPORT1: Aber verstehen Sie den Punkt, den die beiden machen? Dass sich der Fußball weiterentwickelt hat?

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Maier: Natürlich entwickelt sich der Fußball weiter. Aber das heißt nicht, dass alles Alte schlecht ist. Uli ist jemand mit Rückgrat, mit klarer Meinung, mit Herzblut für den Verein - sowas fehlt heute vielen. Und nur weil er seine Meinung sagt, ist er nicht gleich das „Problem“. Im Gegenteil - ohne Uli wären viele dieser Leute überhaupt nicht da, wo sie heute sind. Das Problem sind leider Experten wie Babbel und Lothar.

„Das hat Hoeneß viele Feinde eingebracht“

SPORT1: Könnte es nicht doch auch so sein, dass Uli Hoeneß manchmal über das Ziel hinausschießt?

Maier: Klar, Uli war nie ein Diplomat. Aber er sagt, was er denkt – und das hat ihm auch viele Feinde eingebracht. Aber das war auch immer seine Stärke. Wenn du mit ihm ein Problem hast, kannst du ihn anrufen und ihm das sagen. Aber sich öffentlich hinzustellen und so auf ihn einzudreschen, ist einfach schwach. Vor allem von ehemaligen Spielern, die von seiner Arbeit profitiert haben.

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SPORT1: Wie war denn Ihr Verhältnis zu Babbel und Matthäus?

Maier: Grundsätzlich war das Verhältnis in Ordnung - beide haben viel mit dem FC Bayern erreicht und hatten ihren Anteil an den Erfolgen der Vergangenheit. Aber was sie in letzter Zeit von sich geben, geht mir deutlich zu weit. Da fehlt mir mittlerweile das nötige Maß an Respekt und Sachlichkeit.

SPORT1: Was wünschen Sie sich von Babbel und Matthäus?

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Maier: Ein bisschen mehr Demut. Und mehr Respekt. Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was Uli sagt oder tut - aber ihn so abzukanzeln, ist ein Armutszeugnis. Die beiden sollten sich lieber mal fragen, was sie dem Verein und Uli zu verdanken haben. Und vielleicht mal still sein, wenn sie nichts Konstruktives beizutragen haben.

SPORT1: Deutliche Worte, Herr Maier.

Maier: Wenn’s um Uli geht, kenne ich keine Neutralität! (lacht)