Mit viel Elan und klaren Vorstellungen hat sich Sandro Wagner als neuer Trainer beim FC Augsburg vorgestellt.
Wagner: „Frage schon unangenehm“
Er werde „jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht“ zur Arbeit kommen, sagte der 37-Jährige am Montag, 29 Tage nach seinem Abschied von der deutschen Nationalmannschaft, wo er Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann war: „Ich bin Lernender, sehr demütig und sehe den FCA als unfassbare Chance.“
Geschäftsführer Michael Ströll habe ihn in einem „unfassbaren“ ersten Gespräch „von Sekunde eins an angezündet“, meinte Wagner, „da habe ich gemerkt: Da hat jemand Bock, mich kennenzulernen. Nach diesem Gespräch war für mich sofort klar: Ich möchte zum FCA!“
Wagners „Abstrahleffekte waren völlig irrelevant“
Ströll betonte, er wolle „aufräumen“ mit der Vorstellung, man habe Wagner vor allem geholt, um mehr Aufmerksamkeit zu erheischen. „Die Abstrahleffekte waren für uns total uninteressant, völlig irrelevant.“ Wagner sei verpflichtet worden, „weil er zu hundert Prozent sportlich ins Anforderungsprofil passt“.
Mit acht Kamerateams und rund 30 Journalisten war der Presseraum der WWK Arena prall gefüllt. Auf eine Anmerkung eines Journalisten, man könnte angesichts dieses medialen Interesses das Credo, dass eigentlich niemand größer als der Verein sei, etwas infrage stellen, entgegnete Wagner: „Ehrlicherweise ist mir die Frage schon unangenehm.“
Er fühle sich unwohl die Frage zu beantworten „und ich hoffe, dass es in den nächsten Wochen auch Normalität annimmt“, ergänzte Wagner.
Ströll betonte: „Es ist niemand größer als der Verein und der FC Augsburg. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Trotzdem ist es schön, einen gefragten Mann hier an meiner Seite zu haben.“ Es sei schön, wenn man eine Persönlichkeit beim FCA habe, die Strahlkraft habe.
„Aktiver Fußball ist meine DNA“
Was er dem Klub bringen kann? „Aktiver Fußball ist meine DNA“, betonte Wagner, „aber das heißt nicht nur Hauruck nach vorne. Es muss weiter nicht schön sein, nach Augsburg zu fahren - und teilweise auch wehtun.“ Es gehe ihm darum, sich „nicht das Buch des Gegners diktieren zu lassen“.
„Sandro ist ein Mensch, der hoch motiviert ist, der sehr ambitioniert ist, der akribisch ans Werk geht. Ein Menschenfänger“, sagte Ströll. Der neue Mann habe „einen klaren Plan, eine klare Spielidee, aktiv Fußball zu spielen - alles Attribute, die sich mit unseren Zielen decken“.
Für Wagner, der als Nachfolger von Jess Thorup bis 2028 unterschrieben hat, ist es die erste Station als Coach in der Bundesliga. Seine Cheftrainer-Erfahrung beschränkt sich bislang auf einen Aufstieg in die 3. Liga mit der SpVgg Unterhaching (2021-23), gleichwohl gilt er als großes Talent.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)