Lothar Matthäus hat sich für die Einbindung ehemaliger Bayern-Stars beim Rekordmeister starkgemacht. „Wenn Franck Ribéry bei Bayern zum Beispiel als Trainer im Nachwuchs arbeiten würde, wäre das zumindest schonmal ein kleiner Anfang“, sagte der 64-Jährige bei Sky.
Nächste Matthäus-Spitze gegen Bayern
Ribéry startet derzeit in Italien seine Trainerlaufbahn. Das UEFA-A- und B-Diplom hat er bereits in der Tasche, folgen soll noch dieses Jahr das Pro-Diplom. Schweinsteiger nutzt seine Fachkompetenz derweil als TV-Experte.
Für Matthäus ist es „ein Problem des FC Bayern, dass man Spieler, die große Verdienste für den Verein haben, zu wenig einbindet“.
„Und wenn man sie einbindet, habe ich das Gefühl, dass man sie nach wie vor bevormunden möchte“, führte Matthäus aus und nannte Mehmet Scholl als Beispiel.
Wurde Scholl „zu viel hineingeredet“?
Scholl trainierte einst die U13, ehe er die zweite Mannschaft übernahm. „Aber irgendwie hat es nicht richtig funktioniert, weil vielleicht von oben zu viel hineingeredet wurde“, vermutete Matthäus und ergänzte: „Es ist wichtig, ehemaligen Spielern das Vertrauen zu geben, die Dinge selbst zu entscheiden.“
Besser als die Bayern würden es laut Matthäus Dortmund und Leverkusen machen. „Dort bekleiden Vereinslegenden wie Sebastian Kehl, Lars Ricken und Simon Rolfes wichtige Positionen und treffen wichtige Entscheidungen“, sagte er und stellte die Frage: „Warum sind Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger nicht bei Bayern München?“
Erneute Matthäus-Spitze gegen Ex-Bosse
Laut Matthäus sind die ehemaligen Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge das Problem: „Sie sind auch Legenden aus einer früheren Generation, aber sie reden nach wie vor mit hinein. Das macht es sehr schwierig für andere ehemalige Spieler.“
In jedem Fall traut Matthäus Ribéry einen positiven Einfluss in der Jugendarbeit zu – zumal auch der Sohn des Franzosen in der U14 des FC Bayern kickt. „Auf dem Campus gibt es große Talente, die ihn alle kennen. Es ist eine Motivation für junge Spieler, einem ihrer Idole nachzueifern“, sagte Matthäus.