Große Aufregung im Hamburger-Derby! Eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Christian Dingert hat im Duell HSV gegen FC St. Pauli (Endstand: 0:2) nach 25 Minuten für reichlich Diskussionen gesorgt.
Bundesliga: Fehlentscheidung sorgt für Fassungslosigkeit
„St. Pauli bestohlen!“ Ärger um HSV
Nach einem langen Ball von Pauli-Keeper Nikola Vasilj lieferten sich HSV-Verteidiger Jordan Torunarigha und Andréas Hountondji ein körperlich intensives Laufduell.
HSV vs. St. Pauli: Ein Laufduell mit Folgen
Beide Spieler zogen im hohen Tempo den jeweils anderen am Arm, griffen auch mal am Trikot zu - allerdings tat sich Torunarigha hier mehr hervor, vor allem zu Beginn des Sprints klammerte er deutlich.
Auch dadurch kam der HSV-Spieler dann aus dem Gleichgewicht und stürzte, Hountondji lief alleine auf Torhüter Daniel Heuer-Fernandes zu - und Schiri Dingert pfiff plötzlich ab!
Bitter aus Sicht der Paulianer, denn Hountondji legte kurz nach dem Pfiff locker quer auf den mitgelaufenen Mathias Pereira Lage, der den Ball ins Tor schoss. Aber der Treffer zählte nicht - sehr zum Unverständnis der Kommentatoren Cornelius und Hansi Küpper, die als Vater-Sohn-Duo das Spiel für Sky begleiteten.
„Wieso lässt Dingert nicht weiterlaufen?“
„Abgepfiffen, abgepfiffen! Dingert sagt Stürmerfoul von Hountondji“, kommentierte Cornelius Küpper: „Beide ziehen, beide zerren. Torunarigha ist dran, dann kommt er aus dem Tritt.“
Vater Hansi meinte schon mit dem ersten Eindruck der Szene, das sei „hart an der Grenze zur glatten Fehlentscheidung! Also wenn hier einer gehalten wird und zieht, dann ist es Torunarigha. Es ist der HSV-Spieler, der eventuell foulen will.“
„Wieso lässt Dingert nicht weiterlaufen?“, stellte sein Sohn daraufhin die entscheidende Frage. „Dann kann er es überprüfen. Warum pfeift er ab? Das ist ganz, ganz übel gelaufen für den FC St. Pauli.“
Dingert: „Ich war mir sehr sicher“
Warum er nicht weiterlaufen ließ, erklärte der Schiedsrichter selbst bei Sky: „Ich war mir in der Situation sehr sicher, dass im letzten Moment ein Stürmerfoul vorlag. Deswegen habe ich das aus dieser Position sofort entschieden, weil ich mir sicher war.“
Rückblickend würde er das wohl nicht mehr so machen. „Wenn ich mir die Bilder im Nachgang anschaue, wäre es wahrscheinlich besser gewesen, das Ganze weiterlaufen zu lassen“, räumte Dingert ein: „Weil entsprechend nichts Klares zu sehen ist, ein ganz normaler Zweikampf. Nächstes Mal laufen lassen. Weil das Bild gibt es eigentlich nicht her.“
TV-Kommentatoren ratlos: „Absurd - schon heavy“
„Das darf nie und nimmer zurückgenommen werden“, hatte sich Vater Küpper kurz nach der Szene festgelegt: „Wenn man fälschlicherweise meint, das als Stürmerfoul werten zu müssen - absurd - dann muss man das erstmal laufen lassen.“
Cornelius Küpper meinte nur noch: „Ich bin völlig baff. Wir haben den VAR nicht erst seit Kurzem. Das Ding frühzeitig abzupfeifen, das ist schon heavy.“ Sein Vater meinte nur noch: „Wahnsinn. Wahnsinn.“
„St. Pauli wurde bestohlen“
Auch Experte Erik Meijer bezog in der Halbzeitanalyse klar Stellung: „Das ist eine klare Chance zum Tor. Der HSV kommt gut weg und St. Pauli wurde bestohlen.“
Der ehemalige HSV-Stürmer hatte eine klare Forderung an Dingert: „Lass weiterspielen und entscheide es später, ob es so war. Dafür sind wir ja in 2025 angekommen. Dann hätte man sehen können, dass da kein Stürmerfoul war, sondern eher ein Defensivfoul und ein Strauchler.“
Für Meijer spielte allerdings auch die Atmosphäre im Hamburger Volkspark eine Rolle. „Vielleicht auch ein bisschen Spannung beim Schiedsrichter in so einem Derby“, meinte der TV-Experte: „Alle gucken auf dich, Flutlicht brennt. Aber eine Fehlentscheidung.“
Dingert sorgt für Diskussionen
Auch eine vermeintliche Abseitsstellung der Paulianer in Minute 33 sorgte bei Vater Küpper für Verwunderung.
Dingert unterbrach einen Angriff, obwohl die Entscheidung durchaus knapp war. „Ich frage mich auch hier wieder: Haben wir in den letzten acht Jahren nicht richtig zugehört?“
Trotz der Fehlentscheidung konnte der FC St. Pauli die Partie dennoch mit 2:0 (1:0) gewinnen. Adam Dzwigala (19.) und Andreas Hountondji (59.) erzielten die Tore für den Kiez-Klub.