Der Poker um Nick Woltemade vom VfB Stuttgart ist komplett festgefahren. Der 23-Jährige will unbedingt den nächsten Karriereschritt gehen und zum FC Bayern wechseln. Doch die Schwaben lehnten bislang sämtliche Angebote ab.
FC Bayern: Spannende Hintergründe zum Woltemade-Poker
Warum alles zu scheitern droht
Nach SPORT1-Informationen fühlen sich Woltemade und sein Umfeld inzwischen sowohl vom VfB Stuttgart als auch vom FC Bayern im Stich gelassen. Denn dem Vernehmen nach könnte der Transfer an einer vergleichsweise geringen Summe scheitern.
So soll sich das letzte Angebot der Münchner auf über 60 Millionen Euro plus Weiterverkaufsbeteiligung belaufen haben, wie Woltemades Berater Danny Bachmann am Mittwoch der dpa verriet. Zusammengerechnet ergibt sich wohl ein Gesamtpaket von rund 70 Millionen Euro.
Doch der VfB um seinen Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle verlangt nun offenbar 75 Millionen Euro.
Scheitert der Woltemade-Deal an dieser Summe?
Scheitert der Deal tatsächlich an rund fünf Millionen Euro?
Nach SPORT1-Informationen ist nicht damit zu rechnen, dass die Bayern noch deutlich nachbessern werden. Allenfalls kleinere Anpassungen an dem aus ihrer Sicht ohnehin sehr guten Angebot sind möglich.
Der Rekordmeister möchte nicht den Eindruck erwecken, Stuttgart zu sehr entgegenzukommen.
Unabhängig davon sind sich die Bayern seit Wochen mit Woltemade einig. Bereits mehrfach machten die Münchner klar, dass sie den jungen Nationalspieler verpflichten wollen - nicht zuletzt, weil dieser als entwicklungsfähige Investition in die Zukunft gilt. Auch beim Gehalt würde er den Klub nicht übermäßig belasten.
Woltemade kommt Bayern entgegen
Zusätzlich ist die Woltemade-Seite den Bayern nach SPORT1-Informationen sogar auf deren Bitte hin entgegengekommen und bereit, auf eine achtstellige Summe an Prämien verzichten. Weitere Zugeständnisse sind allerdings nicht zu erwarten.
In Bezug auf den VfB entsteht unterdessen der Eindruck, dass frühere Versprechungen des Vereins an Woltemade nicht mehr gelten. Dem Umfeld des Stürmers soll mehrfach kommuniziert worden sein, dass man bei einem Angebot von rund 60 Millionen Euro verhandlungsbereit sei.
Doch obwohl die Münchner inzwischen über der ursprünglich genannten Summe liegen, bleibt Stuttgart stur - was das Verhältnis zwischen Klub und Spieler belasten könnte.
Hält der VfB seine Absprachen nicht ein?
Dass VfB-Trainer Sebastian Hoeneß Woltemade nicht abgeben will, ist aus sportlicher Sicht nachvollziehbar. Der Angreifer selbst soll jedoch nie ein Geheimnis daraus gemacht haben, bei einer passenden Gelegenheit den nächsten Karriereschritt gehen zu wollen.
Woltemades Berater Danny Bachmann versuchte zuletzt, mit öffentlichen Aussagen Bewegung in die festgefahrenen Gespräche zu bringen, und sprach von einem „krassen Widerspruch“ zu früheren Absprachen mit dem VfB.
Wie SPORT1 weiß, hat die Spieler- und Beraterseite die Hoffnung auf eine Einigung aber noch nicht aufgegeben - trotz des Ultimatums, das VfB-Boss Wehrle dem Rekordmeister mit dem am Samstag stattfindenden Supercup gesetzt hat.
Kommt es bis dahin zu keiner Einigung, droht der Deal endgültig zu scheitern.
Dann hätten alle Seiten verloren: Die Bayern würden ihren Wunschspieler nicht bekommen, Stuttgart auf stattliche Einnahmen verzichten und Woltemade bliebe der angestrebte Karriereschritt verwehrt.