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Die vergessene Tragödie um eine Münchener Torhüter-Legende

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Die Tragödie einer 1860-Legende

Mehr als nur der legendäre Patzer gegen Carsten Jancker: Bernd Meier war viele Jahre lang der verlässliche Rückhalt der Löwen in ihrer letzten goldenen Bundesliga-Zeit der Neunziger. Vor 13 Jahren starb er plötzlich im Alter von nur 40 Jahren.
Bernd Meier im Jahr 1997
Bernd Meier im Jahr 1997
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Mehr als nur der legendäre Patzer gegen Carsten Jancker: Bernd Meier war viele Jahre lang der verlässliche Rückhalt der Löwen in ihrer letzten goldenen Bundesliga-Zeit der Neunziger. Vor 13 Jahren starb er plötzlich im Alter von nur 40 Jahren.

Max Eberl, der heutige Sportvorstand des FC Bayern, war tief betroffen.

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Am 3. August 2012 – heute vor 13 Jahren - musste der damalige Sportdirektor den plötzlichen Tod eines ehemaligen Teamkollegen öffentlich machen: Bernd Meier, ehemaliger Bundesliga-Torhüter von Gladbach und 1860 München, war tags zuvor im Alter von nur 40 Jahren aus dem Leben gerissen worden.

„Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod ist ein großer Schock für mich“, sagte Eberl damals: „Ich habe Bernd sowohl menschlich als auch sportlich unheimlich geschätzt.“

Das tragische, heute etwas in Vergessenheit geratene Ableben Meiers erschütterte damals die gesamte deutsche Fußballszene, in der Meier viele Spuren hinterlassen hatte.

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Bernd Meier war der 1860-Rückhalt der Neunziger

Meier, geboren am 11. Februar 1972 in Rain am Lech, wurde in den Neunzigern als Nummer 1 des TSV 1860 München in dessen letzter Bundesliga-Ära bundesweit bekannt.

Zu Beginn der Saison 1994/95 verdrängte der damals 22-Jährige Aufstiegskeeper Rainer Berg und etablierte sich als Rückhalt der Mannschaft des in diesem Jahr verstorbenen Kult-Trainers Werner Lorant.

Mit Meier im Tor festigten die „Löwen“ jahrelang ihren Platz im Oberhaus. Meier schnupperte 1996 zwischenzeitlich an einer Berufung in die Nationalmannschaft – und war auch tragende Säule beim größten Erfolg der jüngeren 1860-Vergangenheit.

Kleine europäische Sternstunde

In der Saison 1996/97 zog Meier mit 1860 ins internationale Geschäft ein – und stand im Tor, als Lorants Elf mit einem 6:1 in der ersten Runde des UEFA-Cups gegen den finnischen Klub Jazz Pori einen Hauch von europäischem Glanz versprühte.

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Meier im Tor, Jens Jeremies, Jörg Böhme und die ghanaische Legende Abedi Pelé im Mittelfeld, Bernhard Winkler im Sturm: Die damalige Aufstellung Lorants im Olympiastadion versetzt nicht nur 60-Nostalgiker ins Schwelgen.

Im Jahr darauf stand Meier im Zentrum eines anderen denkwürdigen Moments – der für ihn unerfreulichen Art.

Denkwürdiger Patzer gegen den FC Bayern hatte Folgen

Beim Münchener Derby gegen den FC Bayern am 11. April 1998 unterlief Meier ein epischer Lapsus: Er ließ einen abgefangenen Ball für einen Abschlag vom Boden fallen – und übersah dabei den hinter ihm stehenden Bayern-Stürmer Carsten Jancker.

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Jancker schnappte Meier den Ball weg, schob ins leere Tor – Meier war das Gespött Fußball-Deutschlands. Lorant sägte Meier danach als Nummer 1 ab und vertraute fortan Michael Hofmann.

Meier wechselte 1999 zum damaligen Zweitligisten Gladbach, wo er die Nummer 2 hinter Uwe Kamps und später Jörg Stiel war. Nach einer Zwischenstation bei LR Ahlen – und einem Wiedersehen mit Lorant – folgte 2005 die Rückkehr in die Bundesliga zu Borussia Dortmund.

Meier war dort als Ersatzmann für Roman Weidenfeller vorgesehen, zog sich aber noch vor Vollzug des Transfers einen Kreuzbandriss zu. Meier spielte letztlich nie für die erste BVB-Elf, 2007 beendete er nach einem zweiten Kreuzbandriss seine Karriere.

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Große Anteilnahme nach plötzlichem Tod

Meier begann eine Trainerlaufbahn, coachte die Torhüter von Wacker Burghausen und der U17-Nationalelf. Noch eine Woche vor seinem Tod besuchte Meier sein Ex-Team Gladbach und die Weggefährten Eberl und Steffen Korell (Teammanager) im Trainingslager am Tegernsee.

Kurz darauf ereilte Eberl die traurige Nachricht, dass Meier plötzlich verstorben war: Nachdem er sich wegen einer Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus stationär behandeln ließ, erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt. Über den Auslöser des akuten Herzversagens wurde viel spekuliert – ohne dass endgültige Klarheit über die Todesursache bekannt wurde.

Die Anteilnahme nach der Tragödie um Meier war groß: Zu seiner Beerdigung in Burgheim erschienen über 1000 Menschen, unter ihnen zahlreiche 1860-Weggefährten und auch der damalige DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke.

Der damalige DFB-Generalsekretär behielt Meier als „immer gut gelaunten Menschen und außerordentlichen Fachmann“ in Erinnerung: Durch „seine offene, freundliche Art“ sei er überall beliebt gewesen.