Torjäger Serhou Guirassy hat Borussia Dortmund im ersten Heimspiel der neuen Saison vor einer Enttäuschung bewahrt.
Doppelpacker Guirassy beschert BVB ersten Heimsieg
Guirassy auf den Spuren Lewandowskis
In einem zähen Duell mit Union Berlin setzte sich die spielerisch erneut nicht vollends überzeugende Mannschaft von Trainer Niko Kovac mit 3:0 (1:0) durch - vor allem dank Guirassy, der nicht nur aufgrund seiner beiden Tore (44., 58.) der überragende Spieler auf dem Feld war, sondern auch als nimmermüder Ballverteiler glänzte.
Zudem war es saisonübergreifend das siebte Bundesliga-Spiel in Folge, in dem Guirassy traf. Beim BVB war das bislang lediglich Pierre-Emerick Aubameyang gelungen (zehn Spiele, 2015). Den Bundesliga-Rekord hält Robert Lewandowski aus dem Jahr 2013 mit zwölf Spielen in Serie.
So blieb ein bemerkenswert solides Debüt des erst am Mittwoch verpflichteten Argentiniers Aaron Anselmino nur eine Randnotiz. Doch mit dem Neuen hielt sich die defensive Dreierkette anders als beim Saisonauftakt beim FC St. Pauli (3:3) schadlos.
Wenig Arbeit für Kobel
Torhüter Gregor Kobel bekam derweil nur wenig Arbeit, erst nach der Pause wurde der Schweizer gegen Andrej Ilic (47.) und Tom Rothe (48.) gefordert. Für Dortmund traf noch Felix Nmecha (81.).
Carney Chukwuemeka, wie Anselmino neu beim BVB, saß zunächst auf der Bank, der ebenfalls unter der Woche verpflichtete Stürmer Fábio Silva fehlte wegen muskulärer Probleme.
Bellingham zahlt Vertrauen zurück
Doch Bellingham zahlte das Vertrauen mit viel Einsatz und Dynamik zurück - und musste kräftig einstecken. Bei einem Kopfballduell mit Ilic erlitt er eine blutende Wunde am Auge. Der Dortmunder wurde minutenlang behandelt, konnte die Partie aber wie sein Berliner Gegenspieler fortsetzen.
Erst nach dieser Unterbrechung riss Dortmund die Kontrolle mehr an sich und hätte beinahe von einem Fehler Unions profitiert. Doch Guirassy, der nach einem verunglückten Rückpass des früheren Dortmunders Rothe frei vor dem Union-Tor auftauchte, versuchte es gegen Frederik Rönnow (23.) allzu lässig - und vergab.
Diese Nachlässigkeit rächte sich jedoch nicht, weil Union zwar wie gewohnt kämpfte und biss, offensiv aber völlig harmlos blieb. Beim Dortmunder Führungstor durfte Yan Couto unbedrängt flanken, Guirassy schüttelte seinen Gegenspieler Leopold Querfeld ab und traf mühelos.
Sonderapplaus für Debütant
Nach der Pause folgten Unions Chancen durch Ilic und Rothe, aber der BVB ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Guirassy leitete einen Ball von Anselmino per Hacke weiter auf Maximilian Beier und chippte dessen Pass sehenswert über Rönnow hinweg ins Tor.
Der Treffer zeigte Wirkung bei den Berlinern, die beim letzten Duell in Dortmund mit 0:6 unter die Räder gekommen waren. Auch der BVB beschränkte sich weitgehend aufs Verwalten, Anselmino erhielt dank zweier starker Grätschen aber nochmals Sonderapplaus von den Fans.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)