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Doppelpass-Gast Frank Schmidt: Wo er die Fußball-Branche "enttäuschend" findet

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„Nicht für 200 Mio. würde ich das“

Heidenheim-Coach Frank Schmidt wundert sich über einige Transfer-Absagen - und den für ihn enttäuschenden Umgang mit vielen Trainern von Seiten der Vereine.
Der 1. FC Heidenheim legt bei Regionalligist Bahlinger SC los wie die Feuerwehr, Leo Scienza fehlen nur Zentimeter zu einem potenziellen Tor des Jahres. Aber der Underdog kämpft sich rein - und wittert insbesondere in einer Szene im Heidenheimer Strafraum großes Aufregerpotenzial. Kommentator: Kai Goerke.
Heidenheim-Coach Frank Schmidt wundert sich über einige Transfer-Absagen - und den für ihn enttäuschenden Umgang mit vielen Trainern von Seiten der Vereine.

Trainer Frank Schmidt vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Heidenheim sieht seinen Klub in der neuen Saison mit schwierigen Vorzeichen konfrontiert, blickt aber optimistisch nach vorn.

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„Heidenheim als Absteiger - darauf kann man ja kommen, wenn man es nüchtern betrachtet. Wir hatten vergangene Saison 29 Punkte, normalerweise steigst du damit ab“, sagte der 51-Jährige - der heute ab 11 Uhr zu Gast im SPORT1-Doppelpass sein wird - vor dem Liga-Start der Augsburger Allgemeinen: „Aber das sind Sichtweisen, von denen ich mich nicht treiben lasse. Als Außenseiter zu starten, muss ja kein Nachteil sein.“

Optimismus zieht Schmidt - dessen Team am Samstag das Auftaktspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 1:3 verlor - vor allem aus der Entwicklung seiner Mannschaft. „Es herrscht ein guter Geist, eine gute Stimmung. Da wächst eine Mannschaft zusammen, die an sich glaubt. Wir sind wieder bei unserer Art, Fußball zu spielen, angekommen. Wir wissen, was unsere Stärken sind und welche Schwächen wir kaschieren müssen.“

Schmidt von Absagen irritiert

Sorgen bereitet dem dienstältesten Coach der Liga dagegen der Transfermarkt.

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„Wir haben ein paar Absagen kassiert - aus unterklassigen Ligen. Da frage ich mich: Hallo, wir sind doch ein Bundesligist? Für einige Spieler müsste das doch der nächste Schritt sein. Das zeigt, wie schwer es für den 1. FC Heidenheim ist, gute Transfers zu machen.“

Ein Thema, mit dem Schmidt außerdem hadert: die Schnelllebigkeit im Trainergeschäft.

„Es ist schon enttäuschend zu sehen, wie viele Vereine bei der Verpflichtung eines neuen Trainers von einer neuen Zeitrechnung sprechen, einer neuen Ära oder sonst was. Und dann knicken sie beim ersten Gegenwind ein“, betonte der Coach.

Kritik an Blitz-Aus für Waldhof-Trainer

Als Beispiel führte Schmidt einen Verein aus der 3. Liga an, der seinen Trainer bereits zu einem verblüffend frühen Zeitpunkt ausgetauscht hat.

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„Waldhof Mannheim, mein Ex-Verein als Spieler, hat erst im April Dominik Glawogger geholt – und ihn jetzt nach zwei Spieltagen entlassen“, sagte der 51-Jährige weiter. „Da frage ich mich: Was steckt denn da für eine Idee dahinter, welches sportliche Konzept? Ohne natürlich die Interna zu kennen!“

Schmidt hob hervor, dass die Beziehung zwischen einem Coach und einem Verein „keine Einbahnstraße“ sei könne. „Auch ich habe mich durch meine langfristige Verlängerung klar positioniert. Ich habe ein Bekenntnis zum Verein abgegeben. Und das gilt auch, wenn es mal Anfragen gibt. Man kann sich auf mich verlassen, zu 100 Prozent“, ergänzte das Trainer-Urgestein.

Saudi-Arabien? „Für 200 Millionen würde ich das nicht machen“

Ein etwaiges Engagement beispielsweise in Saudi-Arabien schließt Schmidt deswegen kategorisch aus: „Weder für zehn, noch für 100, noch für 200 Millionen würde ich das machen. Es hat nichts mit den Vorstellungen von Fußball zu tun, wie ich ihn erleben möchte. Ich verurteile niemand, der dahingeht, weil er deutlich mehr als bisher verdienen kann. Aber meine Wertevorstellung ist eine andere.“

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Schmidt steht seit mehr als 17 Jahren in Heidenheim an der Seitenlinie und hält den Rekord als dienstältester Trainer in der Ges chichte des deutschen Profi-Fußballs. Er führte den Klub von der Oberliga, die damals die vierthöchste Spielklasse war, bis zum Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2023. In der darauffolgenden Saison qualifizierte er sich mit dem FCH für die UEFA Conference League.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)