Auf St. Pauli darf gejubelt werden, während alle Anhänger des Hamburger SV weiterhin auf den ersten Sieg seit der Rückkehr in die Bundesliga warten müssen.
Gräfe schimpft nach Derby-Aufreger: "Das darf man niemals abpfeifen!"
Gräfe: „Darf man nie abpfeifen!“
Im 112. Stadtderby hat der FC St. Pauli den großen Rivalen mit 2:0 bezwungen. Eine umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Christian Dingert hätte die Partie nach 25 Minuten jedoch noch einmal in eine andere Richtung lenken können. Nun hat sich auch der frühere Star-Schiri Manuel Gräfe zu der heiß diskutierten Szene zu Wort gemeldet.
HSV - St. Pauli: Strittige Szene in der 25. Minute
Zur Erinnerung: Nach einem langen Ball von Pauli-Keeper Nikola Vasilj hatten sich HSV-Verteidiger Jordan Torunarigha und Andréas Hountondji ein körperlich intensives Laufduell geliefert. Das zunächst bessere Ende erwischte der Stürmer, der alleine auf Torhüter Daniel Heuer-Fernandes zulief und auf den mitgelaufenen Mathias Pereira Lage ablegte, der den Ball ins Tor schoss.
Zum großen Unverständnis vieler Beteiligter pfiff Dingert die Szene allerdings kurz vor dem Torerfolg ab und entschied auf Freistoß für den HSV. Die 2:0-Führung durch Hountondji musste anschließend bis zur 60. Minute aufgeschoben werden.
„Das war aus zwei Gründen ganz bitter für St. Pauli“, schimpfte Schiri-Experte Manuel Gräfe bei Bild - und führte dann genauer aus, was er meinte.
Gräfe: „Das darf man niemals als Foulspiel abpfeifen“
„Erstens hielt Torunarigha, der Hamburger, den St. Paulianer mit seinem linken Arm an dessen linken Arm und zudem noch mit dem rechten Arm am Trikot fest“, sagte Gräfe: „Und selbst wenn im Vorfeld vielleicht auch ein Arbeiten des St. Paulianers gewesen sein sollte, das darf man niemals als Foulspiel abpfeifen.“
Da Dingert die Szene bereits vor dem Torerfolg unterbunden hatte, konnte auch der VAR nicht mehr in das Geschehen eingreifen. Laut Gräfe hätte man sich die Szene sonst im Nachhinein ansehen können. „Er hätte es laufen lassen müssen und das 2:0 hätte danach sicher Bestand gehabt. Insofern doppelt bitter für Pauli. Freistoß für den HSV war falsch“, meinte Gräfe.
Auch die Körpersprache von Dingert bestätigte Gräfe in seiner Einschätzung: „Es sieht so aus, als ob sich Dingert auch vertan hätte, denn er zeigt erst an Freistoß für St. Pauli und dreht dann ein. Für den Schiedsrichter und für St. Pauli sehr bitter.“