Manager Oliver Kreuzer hat sich im SPORT1-Interview nicht nur erstmals zu seinem unschönen Aus beim Karlsruher SC geäußert, sondern auch auf seine Zeit beim FC Bayern zurückgeblickt - und auf seine beiden größten Fehler.
"Die Trennung von Matthäus war mein größter Fehler"
„Trennung von Matthäus größter Fehler“
Auf die Frage, ob es Entscheidungen gebe, die er heute bereue, sagt Kreuzer ganz klar: „Ja, absolut. Mein größter Fehler als Spieler war, dass ich den FC Bayern verlassen habe.“
Kreuzer über Bayern-Aus: „Hätte ich nie tun dürfen“
Von 1991 bis 1997 trug der Verteidiger damals das Trikot des Rekordmeisters, dann war Schluss: „Trapattoni setzte damals auf Jüngere wie Kuffour und Babbel, also ging ich. Das hätte ich nie tun dürfen – bei Bayern bekommst du immer deine Spiele."
Kreuzer ging damals zum FC Basel, wo er noch bis 2002 spielte. Mit dem FC Bayern wurde er zuvor zweimal Deutscher Meister und UEFA-Pokalsieger 1996.
„Das war meine schönste und erfolgreichste Zeit als Spieler – sechs Jahre in München, traumhaft", erinnert er sich: „Natürlich sind die Ansprüche dort extrem hoch, Titel sind Pflicht. Aber es war eine wunderbare, prägende Zeit.“
So kam es zum Bayern-Wechsel von Kreuzer
Darum habe er auch gar nicht lange überlegen müssen, als das Angebot aus München 1991 kam, während er noch in Karlsruhe spielte. „KSC-Trainer Winfried Schäfer rief mich im Urlaub an: ‚Die Bayern wollen dich.‘ Wir haben sofort abgebrochen, sind zurückgeflogen – für mich war klar, ich will zu Bayern. Zwei Wochen später war ich Spieler in München", erzählt Kreuzer.
Die Zeit beim FCB habe ihn nachhaltig geprägt. „Es war eine andere Welt: Strukturen, Größe, Abläufe. Vom beschaulichen Karlsruhe nach München – eine riesige Umstellung. Später im Management konnte ich viel davon nutzen", sagt der 59-Jährige.
Matthäus? „Mein größter Fehler“
Nach seiner aktiven Karriere war Kreuzer als Funktionär zunächst in Basel und dann bei Red Bull Salzburg aktiv - wo es zum Wiedersehen mit den alten Bayern-Weggefährten Giovanni Trapattoni und Lothar Matthäus kam. Letzteren schickte Kreuzer weg - was er bis heute bereut.
„Im Management war die Trennung von Lothar Matthäus in Salzburg (arbeitete 2006 bis 2007 als Co-Trainer von RB Salzburg; Anm. d. Red.) mein größter Fehler", meint Kreuzer ehrlich: „Er hatte schon damals ein unglaubliches Fußballwissen. Heute würde ich das nicht mehr so machen.“
Nach Salzburg war Kreuzer als Funktionär auch noch bei Sturm Graz, dem KSC, HSV und 1860 München aktiv. 2016 kehrte er nach Karlsruhe zurück, wo er im April 2023 überraschend gehen musste.