Für Nick Woltemade endet ein Sommer voller Schlagzeilen mit einer Entscheidung, die viele überrascht hat: Nicht der sichere Stammplatz beim VfB Stuttgart, nicht der Glanz des FC Bayern – sondern die Herausforderung Premier League.
Riskiert Nick Woltemade mit dem Wechsel seine WM-Chancen?
Macht Woltemade einen Fehler?
Der 23-Jährige wagt den Sprung zu Newcastle United. Ein Wechsel, der für ihn große Chancen, aber auch enorme Risiken bedeutet.
Woltemade: Vom VfB Stuttgart zu Newcastle United
Auch wenn der VfB die Akte Woltemade noch vor wenigen Tagen eigentlich geschlossen hatte, überrascht es nicht völlig, dass Woltemade überhaupt wechselt.
Schon zuvor war sich der Stürmer mit dem FC Bayern über einen Transfer einig, doch Stuttgart blockierte einen Wechsel.
Nun geht der Stürmer den nächsten Schritt in die Premier League.
Ein gewagter Schritt
Für den VfB ist es ein herber Verlust: Der Angreifer war gesetzt, Torgarant und Symbolfigur einer aufstrebenden Mannschaft.
Für Woltemade dagegen ist es der Schritt auf eine größere Bühne. Statt Bundesliga-Kontinuität wartet nun das schnelle, physische Spiel der Premier League – und ein Team, in dem er sich trotz der hohen Ablösesumme erst neu behaupten muss.
Dass Woltemade ausgerechnet als möglicher Isak-Nachfolger eingeplant ist, erhöht den Druck. Newcastle erwartet sofortige Wirkung, während der Stürmer im neuen Umfeld zunächst ankommen muss. Der Transferpreis schützt ihn nicht – im Gegenteil: Er verstärkt die Erwartung, schnell zu liefern.
Prominente Zweifel an Woltemade-Wechsel
„Ich glaube, dass er besser beim VfB Stuttgart aufgehoben wäre bis zur WM und dann sein großer Traum beim FC Bayern in Erfüllung gegangen wäre”. äußerte SPORT1-Experte Stefan Effenberg im Doppelpass seine Zweifel am Wechsel. „Vielleicht straft er mich Lügen und er hat alles richtig gemacht, aber er wird nicht um die Meisterschaft spielen in Newcastle.“
Ähnlich sieht es VfB-Ikone Karl-Heinz Förster. „Ein weiteres Jahr beim VfB hätte ihm sportlich gutgetan. Dort war er gesetzt und konnte sich ohne Druck entwickeln“, sagte der 67-Jährige im Gespräch mit SPORT1:
„In Newcastle dagegen erwarten die Fans sofort Tore und Top-Leistungen“, stellt Förster fest: „Er hat mehr Druck, mehr Spiele, mehr Reisen - ob er das schon alles leisten kann, bleibt abzuwarten. Finanziell ist es natürlich sehr verlockend.“
Klare Botschaft von Nagelsmann
Auch mit Blick auf die Nationalmannschaft ist der Wechsel ein Risiko. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte zuletzt unmissverständlich formuliert, worauf es ihm ankommt.
„Ich habe ihm gesagt, dass er gerne zu Bayern München wechseln kann, wenn es sein Wunsch ist, aber dass ihm auch klar sein muss, dass eine WM mit nur 25 Prozent Spielzeit eng wird“, warnte der frühere Bayern-Trainer: „Wenn er in Stuttgart bleibt, ist das alles andere als verkehrt. Aber wenn er zu Bayern München geht und spielt, ist das gut für mich. Wenn er nicht spielt, dann muss er im Winter zurück, wo er spielt.“
Diese Worte gelten auch jetzt. Woltemade geht in ein Umfeld, in dem seine Einsatzzeiten nicht garantiert sind. Für einen Stürmer, der von der WM 2026 träumt, ist das ein riskantes Manöver.
Zwischen Komfortzone und Ambition
Am Ende steht eine mutige Entscheidung. Woltemade hätte in Stuttgart die Gewissheit gehabt, Woche für Woche auf dem Platz zu stehen. Doch er entschied sich für die größere Herausforderung – für die Chance, in der besten Liga der Welt zu wachsen.
Ob es der Schritt ist, der ihn als Stammspieler zur Weltmeisterschaft führt, oder ob es am Ende zu viel Risiko im Karriereplan ist, wird sich zeigen. Fest steht: Woltemade verlässt die Komfortzone – und setzt alles auf eine Karte.