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Sandro Wagner: Einen wie ihn gab es noch nie - SPORT1-Kolumne

Einen wie Wagner gab es noch nie

Was sich schon jetzt sagen lässt: Mit Sandro Wagner haben die Augsburger ihr Image als „graue Maus“ abgelegt. Plötzlich herrscht bundesweite Aufmerksamkeit für den hochspannenden Trainer, dem alle Türen offenstehen, meint SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.
Sandro Wagner feiert einen perfekten Bundesliga-Einstand als Trainer des FC Augsburg und wird von der Runde im Doppelpass mit Lob überschüttet.
Was sich schon jetzt sagen lässt: Mit Sandro Wagner haben die Augsburger ihr Image als „graue Maus“ abgelegt. Plötzlich herrscht bundesweite Aufmerksamkeit für den hochspannenden Trainer, dem alle Türen offenstehen, meint SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.

Über Wagners Weg vom Meistertrainer der Regionalliga Bayern bis zum Co-Trainer der Nationalmannschaft ist vieles geschrieben und bekannt. Genau wie über seine besondere Spielerkarriere, die beim FC Bayern begann und später gipfelte - und in China endete.

Spricht man mit Wegbegleitern, gerade der letzten Jahre, bei den Bayern oder dem DFB, zeichnet sich ein klares Bild des extrem ehrgeizigen Bundesliga-Trainer-Neulings: Wagners Energie und Emotionalität sind außergewöhnlich, seine Präsenz ständig spürbar. Wer mit ihm arbeitet, wird von Wagners Begeisterung unweigerlich angesteckt.

Dazu der spielerische Ansatz, immer aktiv, immer attackieren, immer maximaler Einsatz. „Ich möchte, dass wir bereit sind zu leiden“, sagt er selbst, „wer Erfolg haben will, muss an seine Grenzen gehen.“ Es sei so viel Input, dass „der Kopf raucht“, urteilt Augsburgs Angreifer Philipp Tietz, „Sandro ist ein Trainer, bei dem ich richtig was lerne vom Fußball.“

Wagner fördert beinahe ständig die Teamkultur und den Gemeinschaftssinn, beim FCA reiben sie sich oft die Augen, auf welche Ideen und Spielereien er immer wieder kommt. Ein Mitarbeiter, der oft mit ihm zu tun hat: „So einen Typen gab es hier noch nie in der Führung.“

Wagner als Gewinn für Augsburg und die Liga

Sandro Wagner, und damit zurück auf Anfang, ist zum einen für Augsburg, tatsächlich aber für die ganze Liga, ein riesiger Gewinn. Sein Fußball ist aufregend, seine Interviews klar und sehr unterhaltsam.

Wagner, das haben sie bei der Nationalmannschaft erlebt und darüber wird auch in den Vereinen längst gesprochen, hat so ziemlich alles, um eine absolute Top-Karriere als Trainer hinzulegen. Die Ambitionen eingeschlossen. „Ich bin für den Trainerjob viel, viel besser geeignet als für den als Spieler“, sagt er im Bild-Podcast Phrasenmäher: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich auf Strecke als Trainer erfolgreicher werde.“ Er habe große „Ziele und die sind im höchsten Regal“.

Wagner als Cheftrainer bei Deutschlands Nr. 1, dem FC Bayern? In der Branche eine absolut denkbare Konstellation. Nicht nur, weil er den Klub so gut kennt oder sportlich alles mitbringt. Vor allem hat Sandro Wagner das Selbstverständnis, das sie auch bei den Bayern leben. Die Ausstrahlung und Energie, die aus einem großen Verein einen absoluten Top-Klub machen.

Das Spiel am Samstag (18.30 Uhr), wenn Sandro Wagner als Trainer zum 1. Mal auf den FC Bayern trifft, hat definitiv eine besondere Bedeutung. Für beide Seiten, aber auch für ganz Fußball-Deutschland, das schon lange keinen Trainer-Neuling mehr derart interessiert beobachtet hat. Und eines scheint klar: Die Aufgabe für die Bayern, völlig egal, welche Superstars sie auch auf den Rasen schicken, wird mindestens so riesig wie das neue Augsburger Selbstvertrauen.