Das war ein Ausrufezeichen! Vier Tage nach seinem Leih-Wechsel vom FC Chelsea zu Borussia Dortmund stand Aarón Anselmino im Heimspiel gegen Union Berlin direkt in der Startelf.
"Weltklasse" Debüt! Die BVB-Wundertüte trumpft auf
Lobeshymnen von allen Seiten
Der 20-Jährige war bis zu seiner Auswechslung in der 76. Minute eine sichere Bank in der Verteidigung und wurde im Anschluss von allen Seiten mit Lob überschüttet.
BVB-Debütant Anselmino gefeiert
„Ich finde, er hat heute ein Weltklasse-Spiel gemacht“, meinte Trainer Niko Kovac bei DAZN und fügte hinzu: „Er hat das überragend gut gemacht, deswegen haben wir ihn auch geholt.“
Der Kroate freute sich außerdem, dass Anselmino nicht viel Zeit gebraucht habe, um sich einzufinden – obwohl der Argentinier viele Monate ohne Spielpraxis war.
„Er hat vor allem einfach und unauffällig gespielt, das ist immer gut“, betonte Experte Michael Ballack. Den 48-Jährigen beeindruckte besonders, dass der junge Verteidiger vor dem großen Publikum mit mehr als 80.000 Zuschauern so ruhig geblieben ist. „Er hat großen Applaus bekommen, das sagt in Dortmund alles aus“, so Ballack.
„Es ist eine große Chance für ihn“
In der Mixed Zone wurde Sportdirektor Sebastian Kehl ebenfalls auf die Leistung von Anselmino angesprochen und stellte klar: „Das gibt es wenige Meinungen. Das war ein sehr guter Einstand für ihn. Ich habe mich für ihn gefreut. Er hat etwas dazu beigetragen, dass wir gewonnen haben.“
Kehl war zugleich nicht überrascht, dass der 20-Jährige nach so wenig Spielzeit so überzeugte: „Das hat etwas mit Qualität und dem Vertrauen zu tun, das er gespürt hat. Es ist eine große Chance für ihn. Wenn er weiter so spielt, dann hilft er nicht nur sich, sondern auch uns.“
„Wundertüte“ Anselmino überzeugt Brandt
Mitspieler Julian Brandt gestand, dass Anselmino für ihn „eine Wundertüte“ gewesen wäre. „Aarón hat ein sehr, sehr gutes Debüt gemacht. Er macht einen motivierten und wissbegierigen Eindruck.“
Brandt hob hervor, dass der Argentinier „giftig in den Zweikämpfen“ war und dies dem Team sehr gutgetan habe. „Natürlich hat man ihm auch die Nervosität etwas angemerkt, als er den einen oder anderen Stockfehler drin hatte, aber das muss man so einem jungen Kerl verzeihen“, verteidigte er seinen Teamkollegen.
Ballack sieht Anselmino „auch mal an der Grenze“
Ballack empfand die Zweikämpfe auch als große Stärke: „Das größte Element, was er hat, sind Zweikämpfe. Der hat er ein paar gute geführt, ein paar gute gehabt. In der einen oder anderen Situation auch mal an der Grenze. Das gehört zu einer argentinischen Verteidigungsstrategie aber dazu.“
Kovac verriet, woher der Verteidiger seine Zweikampfstärke habe: „Er hat ja bei Boca gespielt. Wer da schon mal zugeschaut hat, weiß ganz genau, was man dort leisten muss, in diesem Stadion.“
Anselmino von Krampf gestoppt
Nach 76 Minuten war für den Youngster Schluss, als er einen Krampf bekam und nicht mehr weiterspielen konnte. Sein Trainer betonte zwar, dass Anselmino körperlich fit sei, ihm aber die Spielpraxis fehle.
„Er hat wenig gespielt und dann bekommst du irgendwann mal Krämpfe. Ich schätze mal, in der nächsten, übernächsten Woche passiert ihm das nicht, dass er einen Krampf kriegt, weil er dann im Rhythmus ist“, so der Trainer.
Ein BVB-Versprechen für die Zukunft
Nun steht erstmal die Länderspielpause an, ehe das Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim ansteht. Der BVB hat Anselmino aus der Not geliehen, nachdem sich etliche Verteidiger um Nico Schlotterbeck, Emre Can und Niklas Süle verletzten.
Nach der Leistung gegen Union Berlin lässt sich erahnen, welch Potenzial in dem 20-Jährigen steckt. Er ist jetzt schon ein BVB-Versprechen für die Zukunft.