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Das Horrorszenario droht

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Werder droht das Horrorszenario

Bei Werder Bremen sollte es unter dem neuen Trainer Horst Steffen um die Zukunft gehen. Doch die Gegenwart macht den Fans aktuell große Sorgen.
Schon vor dem Bundesliga-Start kriselt es bei Werder Bremen. Die sportlich Verantwortlichen um Clemens Fritz und Peter Niemeyer schauen sich nach Neuverpflichtungen um.
Bei Werder Bremen sollte es unter dem neuen Trainer Horst Steffen um die Zukunft gehen. Doch die Gegenwart macht den Fans aktuell große Sorgen.

Vor etwas mehr als 100 Tagen platzte in Bremen ein Traum. Ein Traum von Luxus. Ein Traum von Bologna, Wien und Porto. Werder Bremen kämpfte mit den Großen um den Einzug in die Europa League und Conference League. Dass es am Ende nicht für Europa reichte, nahmen die Fans dem Verein kaum übel.

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Werder hatte sich wieder einmal klar zur Vorsaison verbessert. 51 Punkte nach Saisonende bedeuteten 22 Punkte Vorsprung zum Relegationsplatz. Unter dem neuen Trainer Horst Steffen wollte Werder jetzt den nächsten logischen Entwicklungsschritt machen. Schöneren Fußball als unter Ole Werner spielen, die eigenen Talente entwickeln und vielleicht bald wieder Europapokal spielen.

Stimmung in Bremen auf dem Tiefpunkt

Im verspäteten Bremer Hochsommer ist von dieser Euphorie nichts mehr zu spüren. Werder ist als einziger Erstligist aus dem Pokal ausgeschieden und wirkt wie ein Team, das in erster Linie den Klassenerhalt sichern muss.

Geschäftsführer Clemens Fritz reagierte in Bielefeld auf Transfer-Nachfragen sichtlich genervt. Kapitän Marco Friedl rechnete nach Abpfiff vor laufenden Kameras mit der Kaderplanung ab. „Wenn wir abgeben und abgeben, müssen wir auch was holen. Ich denke, das ist offensichtlich“, polterte der Österreicher.

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Ducksch weg, Weiser verletzt - Aderlass bei Werder

Was Friedl meint: Langjährige Leistungsträger wie Marvin Ducksch (Birmingham City), Oliver Burke (Union Berlin), Milos Veljkovic (Roter Stern) oder Anthony Jung (SC Freiburg) haben den Verein verlassen oder fehlen wie Jens Stage und Mitchell Weiser.

Weiser wird wegen eines Kreuzbandrisses fast ein Jahr ausfallen. Auch bei Mittelfeldmotor und Toptorjäger Stage verschiebt sich das Comeback bis in den September.

Zetterer erst zur Nummer 1 gemacht und bald verkauft?

Und nun hat sich auch noch Torwart Michael Zetterer zu Eintracht Frankfurt verabschiedet, um den zu Paris FC gewechselten Kevin Trapp zu ersetzen. Dabei hatte Steffen ihn erst in der vergangenen Woche als Nummer 1 bestätigt.

Doch die fünf bis sechs Millionen Euro Ablöse kann sich Werder nicht entgehen lassen. In einen neuen Stammtorhüter investiert Bremen nicht, sondern setzt nun auf den jungen Ersatzmann Mio Backhaus.

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Silva trotz enttäuschender Leihe lange Wunschspieler

Bisher lieh Werder nur Verteidiger Maximilian Wöber von Leeds United und zahlte für Samuel Mbangula zehn Millionen Euro an Juventus Turin. Direkt helfen können sie ihrem Coach Horst Steffen aber nicht.

Wöber fehlt wegen einer Oberschenkelverletzung rund zwei Monate und Mbangula hat noch mit Fitness-Problemen zu kämpfen, wie Steffen am Wochenende bestätigte.

Diverse andere Transfer-Ziele wie Fisnik Asllani oder André Silva haben sich zerschlagen. Asllani sollte unbedingt kommen, verlängerte aber Mitte Juli in Hoffenheim.

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Dass Silva überhaupt noch im Rennen für eine Festanstellung war, macht vielen Fans Sorgen. Der Portugiese kam bei seiner Leihe in der letzten Rückrunde auf ganze sieben Einsätze und ein Elfmetertor.

Generell wirkt es so, als hätte sich Werder auf wenige Kandidaten festgelegt und keine B- oder C-Pläne in der Schublade gehabt.

Selbst Königstransfer Mbangula wirft Fragen auf

Auch der Transfer von Mbangula wirft einige Fragen auf. Der 20-jährige Belgier ist zweifellos hochtalentiert und konnte bereits die Fans von Juventus Turin elektrisieren.

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Doch aus Bremer Kreisen ist zu hören, dass Mbangula in erster Linie wegen der potenziellen Marktwertentwicklung verpflichtet wurde. „Es war jetzt mal wichtig, auch mal so einen Transfer zu tätigen“, sagte Fritz im Trainingslager.

Es ist kein Geheimnis, dass Werder beabsichtigt, in naher Zukunft Transfererlöse in Sphären von Mainz 05 und dem SC Freiburg zu erzielen.

Einen zweiten Fall Nick Woltemade, der Werder 2024 als Ersatzmann ablösefrei verließ und beim VfB Stuttgart direkt zum Nationalspieler reifte, wollen die Verantwortlichen tunlichst vermeiden.

Wo sich Werder verstärken muss

Doch den sportlichen Bedarf sehen die meisten Beobachter nicht auf Linksaußen, wo beispielsweise Justin Njinmah spielen könnte.

Stattdessen braucht das Team dringend Verstärkung im zentralen Mittelfeld. Kreativposten Leonardo Bittencourt wirkt im defensiven Mittelfeld überfordert.

Bis auf den sehr jungen Keke Topp gibt der Kader außerdem keinen echten Mittelstürmer her. Und sollten sich Säulen wie Friedl, Senne Lynen oder Romano Schmid mal verletzen, warten auf der Ersatzbank fast nur unerprobte Talente.

Zumindest steht nun Außenverteidiger Isaac Schmidt (Leeds United) nach Medienberichten kurz vor einem Wechsel an die Weser. Er kann beide Seiten bekleiden.

Sollte Frankfurts Rechtsverteidiger-Talent Elias Baum, um den Werder ebenfalls werben soll, noch ausgeliehen werden können, hätte Bremen sehr viel Spielstärke auf den Flügeln. Dennoch braucht es Fachpersonal im Zentrum, um die Angriffe hinten einzuleiten und vorne zu vollenden.

Fakt ist: Der Kader ist wenige Tage vor Saisonstart bei weitem nicht komplett. Viel Zeit bleibt Werder nicht mehr, sonst droht womöglich das Horrorszenario Abstiegskampf - und der Traum könnte in den Alptraum übergehen.