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Werder-Star: "Erstmal bin ich weg vom Fußball"

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„Erstmal bin ich weg vom Fußball“

Niklas Stark zählt zu den Leistungsträgern bei Werder Bremen. Im SPORT1-Interview spricht er über den neuen Coach, kuriose Kollegen - und seine Pläne nach der Karriere.
Horst Steffen steht mit 56 Jahren vor seinem Bundesliga-Debüt als Trainer. Der neue Werder-Coach freut sich auf seine Aufgabe an der Weser.
Niklas Stark zählt zu den Leistungsträgern bei Werder Bremen. Im SPORT1-Interview spricht er über den neuen Coach, kuriose Kollegen - und seine Pläne nach der Karriere.

Niklas Stark gehört bei Werder Bremen mittlerweile zum festen Inventar. Seit 2022 spielt der Innenverteidiger an der Weser. Bei SPORT1 spricht er über seinen ersten Trainerwechsel in der Hansestadt, seine Vertragsverlängerung und kuriose Mitspieler.

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Zudem verkündet der Abwehrmann auch, wer seine besten Gegenspieler in der Bundesliga waren - und verrät, dass er nach seiner Karriere erstmal Abstand will.

SPORT1: Herr Stark, Sie sind bereits zum vierten Mal im Trainingslager im Zillertal. Allerdings erstmals ohne Ole Werner. Was hat sich unter Horst Steffen verändert?

Stark: Natürlich ist es etwas anders. Auch, weil vieles neu ist. Wenn wir im kommenden Jahr wieder hier sind, wird wahrscheinlich alles eingespielter sein. Es sind viele Veränderungen da, beispielsweise müssen wir eine neue Formation lernen, zudem sind neue Spieler da. Das sind die größten Unterschiede.

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SPORT1: Mit Christian Groß ist ein Co-Trainer dazugestoßen, den Sie noch als Mitspieler kennengelernt haben. Wie besonders ist diese Konstellation?

Stark: Es hat mich auch verwundert, wie reibungslos das funktioniert hat. Gefühlt war er bereits die letzten zwei Jahre als Mitspieler wie ein Co-Trainer. (lacht) Es hat mich positiv erstaunt, wie mühelos er in die Rolle geschlüpft ist, als wenn er bereits ein paar Jahre Co-Trainer gewesen wäre.

Stark über Training unter Ex-Mitspieler

SPORT1: Als Coach hat Groß eine gewisse Autorität Ihnen gegenüber, ist das komisch?

Stark: Er lässt seine Chef-Rolle nicht raushängen. Er ist für uns da und fungiert als Vertrauter. Das tut uns gut, so eine Verbindung zum Trainerteam zu haben. Und auch für ihn ist es schön, wieder die Verbindung zur Mannschaft zu haben. Wir sind froh, dass er da ist.

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SPORT1: Sie haben im Sommer ihren Vertrag an der Weser verlängert. Was waren die Gründe dafür?

Stark: Die bisherige Zeit war von Erfolgen geprägt. Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir Stück für Stück erreicht. Auch, wenn es gerne noch der eine oder andere Platz weiter oben hätte sein können. Die Tendenz war aber immer positiv, wir wurden jedes Jahr besser. Ich glaube, von beiden Seiten war relativ schnell klar, dass wir weiter zusammenarbeiten wollen.

Stark scherzt: „Mich wollte auch niemand“

SPORT1: Sie sind im vierten Jahr bei Werder und sogar seit 13 Jahren in der Bundesliga. Im Trainingslager waren wieder einige Nachwuchsspieler dabei. Sehen Sie sich als Führungsspieler, der die jungen Akteure anleitet?

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Stark: Ich versuche das meiste rauszuholen, aber ob ich ein Führungsspieler bin, das müssen andere bewerten. Ich versuche den Nachwuchsspielern zu helfen, wenn sie in Situationen sind, die ich schon erlebt habe. Allerdings sind viele Nachwuchsspieler auch anders als ich. Manche sind beispielsweise besser oder schlechter im Kopfball, andere bringen eine ganz unterschiedliche Dynamik mit. Da muss man sich im Zweikampf wieder anders verhalten. Daher bin ich ein Fan davon, Tipps zu geben, wenn es aber für ihren Spielstil nicht passt, dann müssen sie andere Lösungen finden.

„Erstmal bin ich weg vom Fußball“

SPORT1: Ein Blick auf Ihre bisherige Karriere zeigt, dass Sie wenig gewechselt sind. Nürnberg, Hertha und Werder sind die einzigen Profistationen. Wie kam es dazu? Haben Sie sich immer so wohlgefühlt bei den Vereinen?

Stark: Erstens das, zweitens wollte mich auch niemand (lacht). Oder es hat nicht geklappt mit einem Transfer. Oft war es nicht so, dass ein Verein gesagt hat ‚Komm unbedingt, wir zahlen was sie wollen!‘. Dazu kommt, dass ich mich überall wohl gefühlt und meinen Vertrag oft verlängert habe. Von daher gehe ich davon aus, dass die Vereine relativ zufrieden mit mir waren. Und ich bin ein bisschen eingesessen, ich mag das, was ich kenne. Ich habe oft ein gutes Verhältnis mit den Physios, mit den Mitarbeitern. Und wenn zu viel neues kommt, muss ich mich erstmal einleben.

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SPORT1: Können Sie sich dann ein Karriereende in Bremen vorstellen?

Stark: Das wird sich zeigen, keine Ahnung. Das ist noch ein bisschen hin, erstmal habe ich verlängert. Es kann gut sein, muss aber nicht dazu kommen.

SPORT1: Gibt es schon Pläne für die Zeit nach der Karriere?

Stark: Ich habe schon einen Plan, der beinhaltet aber wenig Fußball. Den werde ich erstmal verfolgen. Ob ich in den Fußball dann nochmal zurückkehre, steht noch in den Sternen. Erstmal bin ich weg vom Fußball.

Lewandowski „konnte einfach alles“

SPORT1: Die Bundesliga hat in den vergangenen Jahren enorm viele Weltklasse-Stürmer rausgebracht: Lewandowski, Haaland, Marmoush, Ekitike sind nur einige Beispiele. Wer war der härteste Gegenspieler?

Stark: Schwierige Frage! Wenn man gegen Bayern und Harry Kane spielt, da kommt man wenig in den Zweikampf. Weil er clever ist und die Außen in die Tiefe laufen, er sich in den 10er-Raum fallen lässt, um sich die Bälle dann schön hinlegen zu lassen und dann gehts ab! Allgemein betrachtet war aber Lewandowski derjenige, gegen den ich hart arbeiten musste. Er konnte einfach alles.

SPORT1: Sie hatten auch einige besondere Mitspieler. Welcher war besonders kurios?

Stark: Ich würde Mitchell Weiser sagen. Er hat einen speziellen Charakter. Er ist so speziell, dass ich das schon wieder cool finde. Ich komme sehr gut mit ihm aus. Er hat Überzeugungen, da muss ich oft lachen. Aber das finde ich gut und respektiere ich. Auf dem Platz fällt mir außerdem noch Salomon Kalou ein. Es sah immer aus, als wenn er nicht schnell wäre, aber dann ist er an einem vorbeigezogen. Das war wirklich kurios!

SPORT1: Zwei Länderspiele durften Sie für den DFB sammeln, standen zwischen 2019 und 2020 häufig im Kader. Welcher Mitspieler hat die meiste Qualität mitgebracht?

Stark: Auf jeden Fall Manuel Neuer. Er hat mich sehr beeindruckt mit seiner Ausstrahlung. Einmal waren wir im Training, ich war noch ein jüngerer Spieler, und wir haben Torschüsse trainiert. Ich bolze den Ball aus elf Metern drauf und er geht knapp am Kopf vorbei. Da sage ich zu ihm: ‚Ey, Manu, sorry!‘, daraufhin sagte er nur: ‚Es wäre mir lieber, wenn du mir ins Gesicht geschossen hättest, dann hätte ich den gehalten!’.