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"Würde es nicht in meinen WhatsApp-Status stellen"

Rekordspieler lässt Zukunft offen

Wie kaum ein anderer steht Maximilian Arnold für den VfL Wolfsburg. Zum Start in die neue Saison knackte er eine besondere Marke. Über seine 16 Jahre in der Autostadt, das große Vereinsjubiläum und seine persönliche Zukunft spricht er exklusiv mit SPORT1.
Maximilian Arnold hat bereits über 450 Spiele im Trikot des VfL Wolfsburg absolviert. Knackt der "Wölfe"-Kapitän sogar noch den Allzeit-Ligarekord?
Wie kaum ein anderer steht Maximilian Arnold für den VfL Wolfsburg. Zum Start in die neue Saison knackte er eine besondere Marke. Über seine 16 Jahre in der Autostadt, das große Vereinsjubiläum und seine persönliche Zukunft spricht er exklusiv mit SPORT1.

Der dritte Spieltag der neuen Bundesligasaison ist kein gewöhnlicher für den VfL Wolfsburg. Der Klub feiert am 12. September sein 80-jähriges Bestehen - und fährt aus diesem Anlass ein großes Rahmenprogramm auf.

Am Freitagabend versammeln sich Klubgrößen der Vergangenheit in der Volkswagen-Arena zur „Grün-Weißen-Nacht“. Am Samstag wird der Spieltag mit einem Fanfest im altehrwürdigen Elsterweg eröffnet. Von dort bricht ein Fanmarsch zur Partie gegen den 1. FC Köln auf (15.30 Uhr im SPORT-Liveticker).

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„Wenn ich daran denke, ist da pure Vorfreude. Das wird ein geiles Wochenende für den VfL. Wir geben alles, um unsere Leistung auf den Platz zu bringen und dann auch die drei Punkte zu holen. Das wäre dann ein absolutes Highlight-Wochenende in meinem Leben“, sagt Kapitän Maximilian Arnold im exklusiven Gespräch mit SPORT1.

Arnold schwärmt von Jubiläumstrikot

Beim Spiel selbst erwarten die VfL-Spieler eine große Choreografie und ein extra angefertigtes Sondertrikot im Retro-Look, von dem Arnold behauptet, dass es „schon eines der besten Trikots, in denen ich je gespielt habe“, ist.

Für den 31-Jährigen ist die Party am Samstag bereits sein zweites Jubiläum in der noch jungen Spielzeit. Am ersten Bundesligawochenende bestritt der Mittelfeldspieler gegen den 1. FC Heidenheim sein 450. Pflichtspiel für Wolfsburg. „Das ist natürlich ein schöner Moment gewesen. Ganz klar. Aber ich hoffe sehr, dass es nicht der letzte Meilenstein war und da noch ein paar dazukommen. Das ist auch mein Ziel“, erklärt Arnold.

Gegen Köln soll für den dreimaligen Nationalspieler Einsatz Nummer 452 folgen - die Bestenliste des VfL führt er längst deutlich an. Zur Einordnung: Olaf Ansorge (1981 bis 1992 für die Wölfe aktiv) bestritt nach Arnold die zweitmeisten Partien für Wolfsburg, liegt aber mit insgesamt 381 Einsätzen weit hinter dem gebürtigen Sachsen, der „ehrlich gesagt nicht“ damit gerechnet hatte, eines Tages der Rekordspieler der Niedersachsen zu sein. „Das ist ja heutzutage auch eher untypisch, so lange bei einem Verein zu bleiben. Deswegen war es nicht abzusehen, aber ich bin sehr froh, dass es so gekommen ist.“

„Ich würde es nicht in meinen WhatsApp-Status stellen“

Im zarten Alter von 15 Jahren war Arnold in die Autostadt gekommen. Sein Debüt für die Profis feierte er 2011 mit 17 Jahren und stellte dabei als jüngster Bundesligaspieler des VfL bereits einen ersten Wölfe-Rekord auf. Für nahezu jeden am Mittellandkanal ist Arnold die Vereinslegende schlechthin. „Das können gerne andere beurteilen. Ich würde es aber nicht in meinen WhatsApp-Status stellen. Ich würde mich eher als jemanden bezeichnen, der schon lange für den Verein spielt und hier seine Heimat gefunden hat“, gibt sich der Pokalsieger von 2015 bescheiden.

Ohne jede Frage ist er aber die Identifikationsfigur des Klubs über die Stadtgrenzen hinaus, die am häufig belächelten Standort Wolfsburg durch seine Treue Fußballromantik versprüht: „Ich glaube, die richtige Fußballromantik ist durch die externen Hilfsmittel nicht mehr da. Ich habe hier aber das Gefühl, dass es auf beiden Seiten sehr gut passt und wir ein Match haben.“

Ob er in all den Jahren auch mal darüber nachgedacht habe, in seiner Profikarriere für einen zweiten Klub aufzulaufen? „Natürlich habe ich in der Vergangenheit auch mal links und rechts geschaut. Schlussendlich bin ich allerdings sehr froh, hier zu sein.“

Erst Verlängerung - dann Bundesligarekord?

Eventuell muss der 31-Jährige demnächst allerdings erneut nach links und rechts schauen. Arnolds Vertrag läuft am Saisonende aus. „Momentan laufen keine Gespräche. Ich hoffe, dass sich das in naher Zukunft noch ändert, da ich sehr gerne hierbleiben möchte“, gewährt der Mittelfeldmotor Einblicke.

Aktuell gibt es allerdings keine Vereinbarung zwischen der Führungsetage des VfL und dem Rekordspieler über einen möglichen Verhandlungsstart. Fakt ist: Arnold ist auch unter dem neuen Trainer Paul Simonis im Mittelfeld als Kapitän gesetzt und absolvierte bislang jede Minute der Saison.

Eine abermalige Verlängerung bei den Wölfen könnte dabei auch Auswirkungen auf die Historie der Bundesliga haben. Momentan steht Arnold bei 377 Einsätzen. Läuft alles nach Plan, erreicht er noch in dieser Spielzeit die Marke von 400 Spielen im deutschen Oberhaus. Der Rekord liegt derweil bei 602 Einsätzen, aufgestellt von Frankfurt-Legende Karl-Heinz Körbel. „Ich glaube, das werde ich nicht schaffen. Ich weiß gar nicht, wie Charly Körbel das trotz Verletzungen geschafft hat. Das ist schon beeindruckend.“

Stattdessen will Arnold „kleine Brötchen backen. Erst einmal die 400 knacken und dann Stück für Stück nach oben“, schätzt der Linksfuß seine Chancen auf den Bestwert ein. Derzeit belegt er Platz 100 in der Rekordliste, mit seinem 400. Einsatz würde er zu Thomas Häßler auf Rang 71 aufschließen.

Um überhaupt in die Nähe von Körbel zu kommen, muss Arnold noch mindestens sieben weitere Jahre in der Bundesliga spielen, als Stammkraft und ohne Verletzungen - und vorzugsweise in Wolfsburg. Einen Wechsel innerhalb der Bundesliga könnte er sich „wenn es hier wirklich nicht weitergehen würde“ zwar vorstellen. „Da muss aber sehr viel für passieren. Aktuell konzentriere ich mich nur auf den VfL Wolfsburg.“

Sein Fokus geht nun auf das „Highlight-Wochenende“ und die Partie gegen den perfekt gestarteten 1. FC Köln. Das Ziel von Maximilian Arnold ist klar: Der 80. Vereinsgeburtstag soll nicht das letzte gemeinsame Fest sein.