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Bayer Leverkusen bezahlt Zittersieg wohl teuer

Bayer bezahlt Zittersieg wohl teuer

St. Pauli macht das Spiel, Leverkusen die entscheidenden Tore. Doch die Werkself bangt um ein Trio.
Kasper Hjulmand zeigt sich nach dem Remis gegen Borussia Mönchengladbach vor allem mit der ersten Halbzeit unzufrieden. Auch die Herangehensweise in der Schlussphase gefiel dem Trainer von Bayer Leverkusen nicht.
St. Pauli macht das Spiel, Leverkusen die entscheidenden Tore. Doch die Werkself bangt um ein Trio.

Vizemeister Bayer Leverkusen kommt in der Bundesliga allmählich in Schwung. Die Werkself gewann beim FC St. Pauli dank einer effizienten Vorstellung mit 2:1 (1:1), aber bezahlte den zweiten Sieg im dritten Ligaspiel unter Neu-Trainer Kasper Hjulmand womöglich teuer.

Zur Pause musste Kapitän Robert Andrich angeschlagen ausgewechselt werden, nachdem er nach einem Ausrutscher in der Leistengegend behandelt werden musste. Im zweiten Durchgang griff sich dann Patrik Schick an den Oberschenkel und musste ebenfalls vorzeitig vom Feld. In der Nachspielzeit blieb dann auch noch Alejandro Grimaldo im Rasen hängen, der Spanier wirkte nach längerer Behandlung weiter mit, humpelte aber nur noch über den Rasen.

Grimaldo: „Es war ein schmerzhafter Sieg“

„Wir haben am Ende gelitten“, sagte Grimaldo nach der Partie. „Es war ein schmerzhafter, aber wichtiger Sieg für uns. Wir haben schon zu viele Punkte liegen gelassen.“ Er selbst gab am Sky-Mikrofon zunächst leichte Entwarnung. Er habe zwar etwas gespürt, aber es sei okay und im Rahmen, sagte Grimaldo.

In Bezug auf Schick und Andrich verwies Trainer Hjulmand auf der PK auf die anstehenden Untersuchungen. „Ich weiß es leider nicht. Morgen wissen wir mehr oder am Montag. Ich habe noch nicht mit den Ärzten gesprochen“, sagte der Däne.

Hjulmand bewies vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion ein glückliches Händchen. So traf Ernest Poku nur 110 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 2:1 (58.).

„Wir haben gefightet und drei Punkte geholt. Das ist das Wichtigste“, sagte Hjulmand bei DAZN.

Die erste Leverkusener Führung durch Edmond Tapsoba (25.) hatte Hauke Wahl zuvor für St. Pauli noch ausgeglichen (32.). Die Hamburger, die ihre erste Heimniederlage kassierten, diktierten über weite Strecken die Partie - Leverkusen nutzte seine Chancen eiskalt.

St. Pauli ärgert sich über Niederlage

„Das, was mich maßlos ankotzt, ist das zweite Tor. Das darf uns in so einer Situation nicht passieren. Dann nehmen wir einen Punkt mit“, haderte St. Paulis Trainer Alexander Blessin bei DAZN.

Durch den schmeichelhaften Dreier überholte Bayer St. Pauli in der Tabelle und erhöhte sein Punktekonto auf acht. Zudem dürfte der Erfolg Rückenwind für Mittwoch geben: Dann geht es in der Champions League gegen die PSV Eindhoven um den ersten Sieg in der Königsklasse.

„Wir brauchen Zeit, wir brauchen Spiele“, hatte Hjulmand vor der Partie um Geduld geworben. Nach dem durchwachsenen Saisonstart gab der Däne ein klares Ziel aus: „Wir müssen in jedem Spiel Ergebnisse erzielen.“

Den besseren Start erwischten aber die Hamburger, die nach ihrer ersten Saisonniederlage (0:2 in Stuttgart) spürbar auf Wiedergutmachung aus waren. Es dauerte exakt 85 Sekunden, bis St. Paulis Kapitän Eric Smith einen Kopfball nur Zentimeter am Bayer-Kasten vorbei wuchtete - und damit die Richtung für die Anfangsphase vorgab.

Die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin begann druckvoll und kombinierte sich immer wieder zielstrebig durchs Mittelfeld, sie vergaß allerdings das Toreschießen. So vergaben Andreas Hotoundji (11.), Danel Sinani (13.) und Wahl (18.) aus besten Positionen. Wie aus dem Nichts fiel die Bayer-Führung. Ein Freistoß von Alejandro Grimaldo landete nach dem Rettungsversuch von Wahl bei Tapsoba, der den Ball aus fünf Metern über die Linie jagte.

Die Hamburger ließen sich davon allerdings kaum beeindrucken, spielten einfach weiter frech nach vorn - und wurden durch Wahls Ausgleichstreffer schnell belohnt.

Wahl feiert Torpremiere

Der Innenverteidigter profitierte bei seinem ersten Bundesliga-Tor (im 38. Spiel) von einer Unsicherheit von Bayer-Keeper Mark Flekken, der einen Eckball beim Fangversuch durch die Finger flutschen ließ. Wahl reagierte blitzschnell und schloss mit dem Rücken zum Tor ab.

Auch im zweiten Durchgang gab St. Pauli den Ton an. Nachdem aber Louis Oppie (53.), Manolis Saliakas (54.) und Sinani (55.) ihr Ziel aus aussichtsreichen Positionen verfehlt hatten, traf Poku direkt nach seiner Einwechslung.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)