Ob Max Eberl das gerne gehört hat? Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat dem Sportvorstand des FC Bayern im SPORT1-Doppelpass einen gut gemeinten, aber auch etwas vergifteten Rat mit auf den Weg gegeben.
Uli Hoeneß im Doppelpass: Das sollte Eberl "endlich begreifen"
Hoeneß: Eberl „ziemlich empfindlich“
„Wir sind ein Milliarden-Laden. Und es wäre auch für Max gut, wenn er endlich begreift, dass man solche Dinge auf mehrere Schultern verteilt“, sagte Hoeneß, als in der Sendung darüber diskutiert wurde, ob Eberl aus den eigenen Reihen immer wieder Steine in den Weg gelegt bekomme.
„Ich glaube schon, dass er damit seine Probleme hat. Die Medien vermitteln immer den Eindruck, wir würden ihm ständig reinreden, aber das stimmt gar nicht“, betonte der 73-Jährige.
Er habe früher wegen möglicher Transfers nächtelang nicht geschlafen, als er als Manager alleine verantwortlich war. Hoeneß sei entsprechend extrem froh gewesen, dass Karl-Heinz Rummenigge und Franz Beckenbauer die Führungsriege komplettierten und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden konnte.
Hoeneß: Max Eberl „ziemlich empfindlich“
In dieser Runde der Entscheider habe es dann auch immer wieder geknallt. Hängen geblieben sei im Vergleich zu heute davon aber wenig. „Es ist schon so, dass so ein harter Job natürlich dazu führt, dass man da Auseinandersetzungen und andere Meinungen hat“, erklärte Hoeneß auf die Frage, ob sich das gute Verhältnis zwischen ihm und Eberl zuletzt etwas abgenutzt habe.
„Karl-Heinz Rummenigge und ich haben uns oft gestritten wie die Besenbinder, aber wenn die Tür hinter uns zuging, war das wieder okay. Aber Max ist da ziemlich empfindlich“, sagte Hoeneß:
„Ich muss in der ganzen Geschichte eines sagen, das mir nie gefallen hat: Wenn man Ende August viele Transfers macht. Das ist nie vernünftig, immer teuer und du kriegst nicht immer das, was du haben willst. Deswegen: Wenn ich dem Max – das habe ich ihm aber schon persönlich gesagt –, einen Rat geben darf: Er muss schauen, dass er im Juni, Juli die Transfers macht, wenn die großen Vereine noch nicht aktiv sind. Weil wenn du in den letzten zwei, drei Tagen – das ist ja wie ein Karussell – dabei bist, dann wird es schwer.“
„Schwierige Zeit“ für Eberl
Grundsätzlich mache Eberl „aus den Möglichkeiten, die er zurzeit hat, gute Sachen“, lobte Hoeneß; auch die Zusammenarbeit sei „gut“. Für Eberl sei es zuletzt eine „schwierige Zeit“ gewesen, „weil er ja auch von außen immer wieder unter Druck gesetzt wurde.“.
Komplett überzeugt von Eberls Arbeit ist Hoeneß aber offenbar nicht. „Wir suchen ein Team, das sehr gut zusammenarbeitet. Das haben wir seit dem Rücktritt von Karl-Heinz (Rummenigge, d. Red.) und mir noch nicht gefunden." Anschließend äußerte er allerdings, er habe „das Gefühl mit unserem Trainer, dem Christoph Freund, auch mit Max, dass die gut zusammenarbeiten.“
Eberl-Rücktritt? „Ich habe nicht den Eindruck“
Zuletzt hatte es bereits Gerüchte gegeben, der Aufsichtsrat der Münchner hätte den Eindruck, Eberl könne womöglich sogar in naher Zukunft zurücktreten.
„Alle diese Ausführungen waren spekulativ und waren Gerüchte - und damit kann ich nichts anfangen. Tatsache ist, dass es bei uns im Aufsichtsrat überhaupt keine Probleme mit Max Eberl gab“, erwiderte der Bayern-Patron:
„Wir haben natürlich kontrovers diskutiert. Aber die Personalie Eberl war dabei überhaupt kein Thema, dass man sich von ihm trennt oder irgendwas. Erstens habe ich den nicht (den Eindruck, dass Eberl hinschmeißen will, Anm. d. Red.). Und wenn er so denken würde, müssen sie ihn selber fragen.“