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Die Fußballwelt staunt über den HSV

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Die Fußballwelt staunt über den HSV

Am Deadline Day überrascht der Hamburger SV mit zwei spektakulären Transfers. Können Fabio Vieira und Albert Sambi Lokonga den Unterschied machen?
Am Deadline Day überrascht der Hamburger SV mit zwei spektakulären Transfers aus der Premier League.
Am Deadline Day überrascht der Hamburger SV mit zwei spektakulären Transfers. Können Fabio Vieira und Albert Sambi Lokonga den Unterschied machen?

Unterschiedsspieler. Immer wieder geht es um diesen Typen. Wie viele braucht eine Mannschaft davon? Dem HSV war schon länger klar, dass er nicht nur einen, sondern noch zwei Unterschiedsspieler für die Kreativität im Mittelfeld benötigt.

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Dass die Rothosen nun Fabio Vieira leihen und Albert Sambi Lokonga (beide FC Arsenal) für 300.000 Euro fest verpflichten, zeigt auf: Es war noch sehr viel Unterschied nötig, um wirklich wieder in der Bundesliga bestehen zu können.

Dass der 25 Jahre alte Vieira in Kürze das HSV-Trikot überstreift, war für fast jeden Beobachter undenkbar. The Athletic nannte es einen „unbelievable move“ (unglaublicher Schachzug). Vor allem die Kaufoption von über 20 Millionen Euro verblüffte die Szene.

HSV-Doppelschlag: Fabio Vieira und Sambi Lokonga kommen

Es sind Dimensionen, die für Bundesliga-Aufsteiger undenkbar waren, aber anscheinend nötig sind, um das Abenteuer Abstiegskampf beruhigt anzugehen.

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Denn der HSV hat mächtig Aufholbedarf, wie ihm Stadtrivale St. Pauli gnadenlos aufgezeigt hat. Die Kiezkicker haben zwar den geringeren Kaderwert, sind aber als Mannschaft deutlich besser aufeinander abgestimmt.

Das ist nach dem Aufstieg verständlich, aber Trainer Merlin Polzin wird nicht erfreut gewesen sein, dass seine Mannschaft fast gar keine Gefahr nach vorn entwickeln konnte.

Die neu eingekaufte Doppelsechs aus Nicolas Capaldo und Nicolai Remberg ist schlicht zu unkreativ. Flügelspieler Emir Sahiti hatte schon in Liga zwei Probleme in der Entscheidungsfindung.

Auf Sahitis Position gilt Vieira nun mit seiner Unterschrift als gesetzt. Der Portugiese kostete 2022 40 Millionen Euro, als er aus Porto nach London ging. Nur konnte er sich dort nie durchsetzen. Zu seiner Verteidigung: Seine Konkurrenten hießen Martin Ödegaard, Bukayo Saka und Kai Havertz.

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Im vergangenen Jahr ging es für den Spielmacher zurück nach Porto, wo er seine kleine „Renaissance“ feierte. Gerade gegen Ende der Saison sorgte er mit dafür, dass Porto das Minimalziel Platz drei sichern konnte.

„Ein absoluter Gewinn für den HSV“

Auch deswegen sagt Joachim Hebel, Premier-League-Kommentator bei Sky, zu SPORT1: „Das ist ein absoluter Gewinn für den HSV. Für Mikel Artetas Arsenal ist er zu sehr Spielertyp ‚Künstler‘, aber am Ball kann er alles.“ Genau das benötigt der HSV in dieser Phase.

Das bestätigt auch Taktik-Experte Jan Henrik Schultz, der bei Rautenball den HSV und dessen Spieler detailliert analysiert: „Vieira wird höchstwahrscheinlich relativ viele Freiheiten im letzten Drittel bekommen, um Überzahlsituationen herstellen zu können.“ Daran krankte es zuletzt massiv, da die Hamburger Stürmer oft allein auf weiter Flur waren.

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Nur ist auch jedem Fan mittlerweile bewusst, dass Angriffe nicht erst 30 Meter vor dem Tor starten. Deshalb kam auch Sambi Lokonga, der auch einst als Top-Talent galt. Der ebenfalls 25-Jährige steht als zentraler Mittelfeldspieler für ein „gutes Raumgefühl und Vororientierung“, sagt Schultz. Mit ihm sollte es Polzin gelingen, den HSV weniger ausrechenbar im Spielaufbau zu machen.

Hamburger Kursänderung überrascht

Arsenal zahlte 2021 17,5 Millionen Euro für den Belgier, der 2021 sogar zeitweise in der Startelf der Gunners stand. „Ihm wurde aber zum Verhängnis, dass er zu oft große, spielentscheidende Böcke leistete. Bei einem Disziplin-Fanatiker wie Arteta kommt das nicht gut an“, erklärt Hebel.

Seine Leihen zu Crystal Palace, Luton Town und dem FC Sevilla waren von hartnäckigen Oberschenkelverletzungen geprägt. Dennoch dürften ihm die Stationen geholfen haben. Sowohl in England als auch in Spanien hieß es für ihn Abstiegskampf und Arbeit gegen den Ball.

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Diese Erfahrungen sind wertvoll, aber seine Hauptaufgabe wird sein, den HSV gemeinsam mit Vieira und Abwehrtalent Luka Vuskovic mit Ball zu beleben. Kein Team erzeugte weniger Expected Goals. Kein Team hatte weniger Torschüsse.

Und dennoch überrascht die Schlagkraft der Kursänderung. Der HSV hat in den letzten vier Tagen der Transferperiode seinen Kaderwert um 40 Millionen erhöht. Es könnte sich aber als Glücksfall erweisen, auf den Schlüsselpositionen so lange zu warten, um dort den größtmöglichen Unterschied zu generieren.