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Ansage an Bayern! Ein neues Selbstverständnis beim BVB

Ein klarer Plan gegen Bayern

Borussia Dortmund bleibt nach dem Remis gegen RB Leipzig erster Bayern-Verfolger. Auch wenn der Rückstand anwächst, herrscht beim BVB ein neues Selbstverständnis. Auch im Hinblick auf das bevorstehende Duell mit dem Rekordmeister.
Borussia Dortmund kommt über ein Unentschieden gegen RB Leipzig nicht hinaus. Trainer Niko Kovac spricht nach dem Spiel darüber, wie schwer es am Ende des Spiels war, Risiko und Chance abzuwägen.
Borussia Dortmund bleibt nach dem Remis gegen RB Leipzig erster Bayern-Verfolger. Auch wenn der Rückstand anwächst, herrscht beim BVB ein neues Selbstverständnis. Auch im Hinblick auf das bevorstehende Duell mit dem Rekordmeister.

Vom „deutschen Klassiker“, wie das Duell des FC Bayern gegen den BVB immer so schön hochgekocht wird, wollten die Dortmunder noch gar nicht so viel wissen.

Denn eigentlich wolle man nur auf sich und die eigenen Leistungen schauen. Doch ist dem wirklich so? In Dortmund hat ein Umdenken stattgefunden.

BVB geht selbstbewusst ins Duell mit dem FC Bayern

In zwei Wochen, direkt nach der Länderspielpause, reisen die Schwarz-Gelben in die bayrische Landeshauptstadt. Topspiel. Erster gegen Zweiter.

Erinnerungen an alte Zeiten, als sich die Dauerrivalen über Jahre hinweg auf Augenhöhe duelliert haben, werden wach.

Und auch wenn es weder Spieler noch Verantwortliche nach dem 1:1 gegen RB Leipzig so richtig zugeben wollten: In Dortmund beschäftigt man sich wieder intensiver mit dem einstigen Dauerrivalen.

Kurzum: Beim BVB ist der Glaube gewachsen, dass man unter Umständen den schier übermächtigen Bayern vielleicht doch Paroli bieten könnte.

BVB mit klarem Ziel: „In München drei Punkte holen“

Ob die Dortmunder mit einem guten Gefühl nach München reisen könnten, wurde Nico Schlotterbeck nach Abpfiff gefragt.

„Jetzt warten wir mal ab, was die Bayern heute Abend machen“, entgegnete der BVB-Kapitän da (Bayern schlug Frankfurt mit 3:0) und erklärte direkt den klaren Plan für das Duell: „In München drei Punkte holen.“

Auch Julian Ryerson meinte kurz und knapp: „Zweite Plätze interessieren mich nicht.“

Maximilian Beier hat bereits nach Spieltag drei erste Titelambitionen kundgetan. Es scheint, als würden es ihm immer mehr im Verein gleichtun.

BVB gegen den FC Bayern: Endlich wieder ein Topspiel?

Diese selbstbewussten Aussagen lassen aufhorchen. Denn in den vergangenen Jahren gab es diese nicht.

Zu weit war der Abstand auf Bayern, zu groß auch die Leistungsunterschiede zwischen den Top drei und dem BVB. Das lag vor allem an der mangelnden Konstanz.

Gerade in englischen Wochen ließen die Dortmunder unzählige Punkte liegen. Doch eine derartige Phase ist aktuell nicht vorhersehbar. Fakt ist: Die Dortmunder fühlen sich richtig gut. Und das dürfen sie aktuell auch.

Das macht dem BVB Mut

Seit Niko Kovac das Zepter in der Hand hält, besticht der BVB durch Stabilität. Auch defensiv machen die Dortmunder einen richtig guten Eindruck, kassierten in den letzten fünf Ligaspielen gerade mal ein einziges Törchen. Und auch in Sachen Mentalität hat die Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Selbst in schwierigen Phasen lässt sich das Team nicht mehr von seinem Weg abbringen. Gegen RB mussten die Dortmunder erstmals in der Saison einen Rückstand hinnehmen – die Antwort folgte prompt.

Dazu kommt die gnadenlose Effizienz. Vor dem Leipzig-Spiel hatte das Team in der Bundesliga die zweitwenigsten Torgelegenheiten und dennoch die zweitmeisten Tore.

BVB wittert seine Chance

Vor dem Spiel gegen RB war viel von Frische und Fitness die Rede. Der BVB steckt in den englischen Wochen, Leipzig kann sich auf das Wochenende konzentrieren.

Und dennoch konnten die Dortmunder gerade am Spielende noch einmal etwas draufpacken. Insgesamt sind sie sogar vier Kilometer mehr gelaufen als die Roten Bullen. „Wir sind topfit“, bestätigte Schlotterbeck auf SPORT1-Nachfrage.

Es war von vornherein klar, dass das Spiel gegen RB eine Standortbestimmung werden würde. Denn die Leipziger waren bis dato der stärkste Gegner der Borussen.

Doch genau dieses Spiel ließ den Glauben wachsen, dass für den BVB etwas zu holen ist. Nicht nur in München, sondern auch im Hinblick auf die gesamte Saison.