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"Von diesen Spielern hat Deutschland nicht viele"

„Was war mit Podolski in München?“

Kölns Offensivjuwel Said El Mala sorgt in der Bundesliga für Furore. Mit Blick auf ein angebliches Bayern-Interesse zieht Stefan Effenberg ein mahnendes Beispiel heran.
Kölns Top-Talent Said El Mala begeistert derzeit die Bundesliga. Im SPORT1 Doppelpass verrät Tobias Altschäffl, ob der FC Bayern seine Fühler ausstrecken wird.
Kölns Offensivjuwel Said El Mala sorgt in der Bundesliga für Furore. Mit Blick auf ein angebliches Bayern-Interesse zieht Stefan Effenberg ein mahnendes Beispiel heran.

Der Hype um Kölns aufstrebendes Offensivjuwel Said El Mala wird immer größer - der 19-Jährige wurde sogar bereits mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Stefan Effenberg tritt jedoch auf die Bremse und zog im SPORT1 Doppelpass einen interessanten Vergleich.

„Da ist eine große Qualität vorhanden“, lobte der frühere Bayern-Profi zunächst und schob hinterher: „Aber er ist ein Talent. Was war mit Podolski in München? Er hat diesen Schritt gewagt, das hat nicht funktioniert.“

Lukas Podolski war 2006 im Alter von 21 Jahren als Nationalspieler vom 1. FC Köln zum FC Bayern gewechselt, nach drei durchwachsenen Jahren aber wieder zurückgekehrt.

Effenberg: El Mala sollte unbedingt in Köln bleiben

Auch deshalb empfahl Effenberg El Mala, nichts zu überstürzen: „Ich glaube, er ist sehr gut aufgehoben, noch ein oder zwei Jahre in Köln zu bleiben. Da bekommt er das Vertrauen. Dort hat er einen Trainer, der ihn sehr gut führt.“

In Köln habe er zudem nicht „diesen Druck, den du beim FC Bayern München hast“. Deshalb sei es für El Malas Entwicklung wichtig, zu bleiben.

Ex-Profi Markus Babbel bescheinigt El Mala, der vor der Saison aus der 3. Liga von Viktoria Köln zum FC kam und seitdem einen kometenhaften Aufstieg hingelegt hat, großes Potenzial.

Babbel lobt Kölns Offensivjuwel

„Er muss schon noch arbeiten an sich. Wenn er das tut, kann er auf das nächste Level kommen“, betonte Babbel im Doppelpass. Eine Sache gefällt dem Europameister von 1996 besonders: „Er traut sich, ins Eins-gegen-Eins zu gehen, mit Tempo. Von diesen Spielern haben wir in Deutschland nicht viele.“

Felix Kroos plädierte mit Blick auf El Mala für mehr Einsatzzeiten für junge Spieler aus Deutschland. „Du lernst nur, wenn du spielst. Der nächste Schritt muss sein, dass er von Anfang an spielt. Das müssen wir mit unseren deutschen Talenten auch machen“, erklärte er.

Talente sollten die Möglichkeit bekommen, auch Fehler zu machen, fuhr der Ex-Bundesliga-Profi fort: „Wir müssen ihnen Spielzeit geben. Das haben wir in den letzten Jahren versäumt. Das ist mein großer Wunsch. So lernen und entwickeln sich die Spieler.“

El Mala glänzt als Joker

El Mala, der bisher einen Startelfeinsatz in der Bundesliga absolvierte, erzielte am Samstag beim 1:1 gegen den FC Augsburg als Joker mit einem Traumtor den Ausgleich.

FC-Trainer Lukas Kwasniok stellte sich angesichts des zunehmenden Hypes um den U21-Nationalspieler bereits mehrfach schützend vor den 19-Jährigen. Nach dem Augsburg-Spiel scherzte er: „Mit jedem Tor fünf Millionen mehr.“

Weiter sagte Kwasniok: „Wir sind einfach stolz darauf, dass der Verein ihn im richtigen Moment verpflichtet hat. Wir wissen, dass er wahrscheinlich nicht die nächsten 15 Jahre hier spielt“, irgendwann werde man El Mala „unfassbar teuer abgeben müssen“.