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Bundesliga: Sein Wechsel nach Gladbach sorgt für dicke Luft

Gladbach-Deal sorgt für dicke Luft

Der Abgang von Rouven Schröder zu Borussia Mönchengladbach sorgt beim Ex-Arbeitgeber Red Bull Salzburg für Ärger. Der RB-Boss wird deutlich, Schröder fallen seine eigenen Aussagen auf die Füße.
Roland Virkus ist als Geschäftsführer Sport bei Borussia Mönchengladbach zurückgetreten. Im SPORT1 Doppelpass sprach er bereits über seine Zukunftsgedanken.
Der Abgang von Rouven Schröder zu Borussia Mönchengladbach sorgt beim Ex-Arbeitgeber Red Bull Salzburg für Ärger. Der RB-Boss wird deutlich, Schröder fallen seine eigenen Aussagen auf die Füße.

Bei Borussia Mönchengladbach wurde am Dienstagnachmittag mit Rouven Schröder offiziell der neue Sportchef präsentiert - zeitgleich herrschte in Salzburg genau deswegen dicke Luft.

Dass die Verantwortlichen des österreichischen Klubs über den Abgang des Geschäftsführers alles andere als begeistert sind, machte Red Bull in der eigenen Pressemitteilung sehr deutlich.

Dicke Luft bei Red Bull wegen Schröder - Abgang nach Gladbach

„Nach wenigen Monaten“ ende die Zeit von Schröder als Geschäftsführer Sport - weil sich der Deutsche dazu entschlossen habe, „unsere Roten Bullen wieder zu verlassen und ein Engagement in der deutschen Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach einzugehen“, war auf der Red-Bull-Homepage zu lesen.

„Wir waren doch recht überrascht, als wir kurzfristig von Rouvens Wechselwunsch erfahren haben“, erklärte Geschäftsführer Stephan Reiter und machte deutlich, dass die Österreicher Schröder nur zähneknirschend ziehen lassen.

„Letztendlich haben wir dem aber zugestimmt, auch wenn der Zeitpunkt für den FC Red Bull Salzburg keinesfalls optimal ist. Wir bedanken uns bei Rouven für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute auf seinem weiteren Karriereweg.“

So vermeldet Salzburg die Ablöse-Zahlung aus der Bundesliga

Nicht ohne Genugtuung vermeldete Red Bull zudem, dass Gladbach für Schröder eine erhebliche Summe zahlen musste. Eigentlich stand der 49-Jährige, der den Posten in Salzburg erst im Dezember 2024 übernommen hatte, noch bis zum 31.12.2028 unter Vertrag.

„Der eigentlich über insgesamt vier Jahre laufende Vertrag mit Rouven Schröder wurde gegen Zahlung einer entsprechenden Ablöse aufgelöst“, schrieben die Salzburger auf ihrer Homepage - wobei der Passus „Zahlung einer entsprechenden Ablöse“ extra gefettet wurde. Nach Medienberichten kassieren die Österreicher bis zu 1,5 Millionen Euro.

„Der unerwartete Weggang auf höchster sportlicher Ebene macht eine vorübergehende Neustrukturierung der Aufgaben in diesem Bereich notwendig“, teilte Red Bull weiter mit: „Über die langfristige Ausgestaltung wird nun intern beraten, um danach entsprechende Entscheidungen treffen zu können."

„Fahler Beigeschmack“ beim Schröder-Abgang

Das Medienecho in Österreich fällt entsprechend aus. „Die ‚Ehe‘ zwischen Rouven Schröder und Österreichs Fußball-Vizemeister wurde nach zehneinhalb Monaten geschieden", schrieb die Krone.

Das Boulevardblatt befand außerdem: „Schröders Abgang ist einer mit einem fahlen Beigeschmack (tatsächlich “fahl" statt „fad“, Anm. d. Red.). Der 49-Jährige kam erst im Dezember 2024 von den Rasenballern aus Leipzig an die Salzach und kündigte an, langfristig bleiben zu wollen.“

Nicht nur diese Aussagen fallen ihm nun auf die Füße. „Auch betonte er stets, nur Spieler in Salzburg sehen zu wollen, die sich zu hundert Prozent mit dem Verein identifizieren können“, führt die Krone weiter aus: „Schlussendlich stellte sich heraus, dass er mit der Identifikation selbst nicht so genau nahm. Dabei informierte er die Verantwortlichen nicht direkt über seinen Wechselwunsch. Dies erledigten die Borussia-Bosse für ihn.“

Sportliche Krise in Salzburg - Schröder fällt in Ungnade

Schröder war schon 2022, damals noch als Sportdirektor bei Schalke 04 tätig, als Nachfolger von Max Eberl bei Gladbach im Gespräch gewesen - stattdessen bekam Virkus den Zuschlag. Nun endet sich Schröder Zeit im Red-Bull-Kosmos ironischerweise ähnlich wie die von Eberl: Dieser wurde 2023 nach weniger als einem Jahr von RB Leipzig freigestellt, nachdem ihm fehlendes „Commitment“ vorgeworfen worden war.

Beim österreichischen Spitzenklub Salzburg war der 49 Jahre alte Schröder nie richtig glücklich geworden und fiel zudem in Ungnade, auch weil er den Klub über seine Planungen mit Gladbach im Unklaren ließ.

Dazu wird auch die sportliche Krise beim einstigen Serienmeister der Alpenrepublik mit Schröder verbunden: Zwischen 2007 und 2023 wurden die Salzburger nur dreimal nicht Meister - aktuell steht Red Bull in der österreichischen Bundesliga nur auf dem 4. Platz und muss sich auch international mit der Europa League begnügen.