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Kompany erkannte früh, was andere erst später sahen

Kompany erkannte seine Qualitäten früh

Vincent Kompany erkannte früh, dass in Albert Sambi Lokonga besondere Qualitäten stecken. Der Karriereweg des Mittelfeldspielers führte sogar zum FC Arsenal, ehe seine Karriere einen Knick erlitt - Glück für den HSV!
Albert Sambi Lokonga jubelt nach seinem Führungstreffer gegen Mainz (4:0) mit Daniel Elfadli
Albert Sambi Lokonga jubelt nach seinem Führungstreffer gegen Mainz (4:0) mit Daniel Elfadli
© IMAGO/Lobeca
Vincent Kompany erkannte früh, dass in Albert Sambi Lokonga besondere Qualitäten stecken. Der Karriereweg des Mittelfeldspielers führte sogar zum FC Arsenal, ehe seine Karriere einen Knick erlitt - Glück für den HSV!

Ein besseres Startelf-Debüt hätte sich Albert Sambi Lokonga nicht wünschen können. Es lief erst die 6. Minute zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FSV Mainz 05, als der Mittelfeldspieler mit dem Führungstreffer das 4:0-Spektakel einleitete. Er wählte genau den richtigen Laufweg, um den Ball per Nachschuss ins Tor zu schieben.

Nicht nur wegen seines Treffers war der 25-Jährige wichtig. Er strahlte Sicherheit aus, war ballsicher und handlungsschnell, setzte sich auf engen Räumen gegen die Gegenspieler durch. Es entstand das Gefühl: Dieser Mann weiß mit dem Ball in jeder Situation etwas anzufangen!

Polzin über Lokonga: „Auftrag erfüllt“

Merlin Polzin lag es dennoch fern, einen bestimmten Spieler hervorzuheben. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, in der Sambi gut funktioniert hat“, sagte der HSV-Trainer auf Nachfrage von SPORT1. Und doch fügte er hinzu: „Er hat seinen Auftrag definitiv erfüllt, sowohl gegen den Ball als auch in der Positionierung.“ Vor allem sei es Lokonga gelungen, „im letzten Drittel die richtigen Entscheidungen zu finden.“

Lokonga ist zweimaliger belgischer Nationalspieler (zuletzt im November 2024) und wäre normalerweise für einen Bundesliga-Aufsteiger unerschwinglich. Im Sommer 2021 zahlte der FC Arsenal eine Ablöse von 17,5 Millionen Euro, um den damals 21-Jährigen vom belgischen RSC Anderlecht loszueisen. Dass er überhaupt das Interesse des englischen Top-Vereins weckte, hing eng mit Vincent Kompany zusammen.

Kompany vermittelte Lokonga Selbstvertrauen

Der heutige Bayern-Trainer war zwei Jahre sein Trainer in Anderlecht. Lokonga entwickelte sich zum Leistungsträger und wurde von Kompany sogar zum Kapitän befördert. „Kompany hat eine Schlüsselrolle in meiner Karriere gespielt“, sagte er auf Nachfrage von SPORT1. „Er war mein Trainer, er gab mir das Kapitänsamt und hat mir viel Selbstvertrauen gegeben. Dass ich für Arsenal gespielt habe, habe ich das ihm zu verdanken.“

Tatsächlich verglich Kompany Lokonga vor einigen Jahren mit einer Mittelfeldlegende - und empfahl ihn Arsenal-Coach Mikel Arteta. „Du musst dir diesen Kerl ansehen, er ist der neue Yaya Touré“, berichtete er einst bei Vibe with Five im Gespräch mit Rio Ferdinand über seine Worte an Arteta.

Der Mittelfeldspieler gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über seinen Landsmann Kompany spricht: „Er hatte diese Verbindung zu den Spielern. Wie er taktisch ist, als Mensch, wie er sich verhält – als Spieler hört man einfach zu, wenn jemand wie er spricht, der so eine tolle Karriere hatte.“

Ödegaard und Xhaka: Konkurrenz bei Arsenal war zu stark

Klar ist aber auch: Lokonga wäre heute nicht beim HSV, hätte seine Karriere keinen Knick erlitten. In seiner ersten Saison wurde er von Arsenal-Coach Mikel Arteta noch regelmäßig eingesetzt, absolvierte 19 Spiele in der Premier League und stand sogar zwölf Mal in der Startelf. In der Saison darauf nahmen die Spielanteile ab. Top-Stars wie Martin Ödegaard oder Granit Xhaka waren im Mittelfeld gesetzt – Lokonga nicht mehr.

Was daraufhin folgte, war eine Ausleihe nach der anderen. Erst ging es zu Crystal Palace, dann zu Luton Town, mit denen er aus der Premier League abstieg. In der Saison 2024/25 folgte eine Ausleihe nach Spanien zum FC Sevilla. Wieder zurück in England, hatte Arsenal weiterhin keine Verwendung für ihn. Nur deshalb wurde er am letzten Tag der Transferperiode für eine kolportierte Mini-Ablöse von 300.000 Euro nach Hamburg abgegeben.

Die Fans sind lauter als in der Premier League

Seine ersten Eindrücke von der Liga und dem HSV sind positiv: „Ich finde den Verein großartig. Ich habe schon in vielen Stadien gespielt, aber die Unterstützung hier und der Lärm sind der Wahnsinn. Man kann es einfach genießen, in so einer Atmosphäre zu spielen.“

Ist die Stimmung möglicherweise sogar besser als in der Premier League? „Ja, ich finde, die Fans sind lauter“, antwortete Lokonga. „Man hört die Fans die ganzen 90 Minuten singen, sie stehen total zu ihrer Mannschaft.“ Nach dem Erfolg gegen Mainz – dem zweiten Heimsieg in Folge – blickt er positiv der weiteren Spielzeit entgegen: „Ich denke, wir werden diese Saison viel Spaß haben.“

Spät-Neuzugänge aus England helfen dem HSV

Sicher ist, dass der HSV durch die Spät-Neuzugange Lokongo, Fábio Vieira (Leihspieler von Arsenal) und Luka Vuskovic (Leihspieler von Tottenham) viel Qualität hinzugewonnen hat.

„Die Neuen haben uns unfassbar weitergeholfen“, sagte Mitspieler Daniel Elfadli bei SPORT1. „Diese Jungs haben schon woanders gespielt und bringen enorm viel Qualität mit.“

Der Kantersieg gegen Mainz war der beste Beweis.