Nico Schlotterbeck ist gefragt wie nie zuvor – nicht nur bei Borussia Dortmund, sondern womöglich auch beim FC Bayern München.
Stichhaltige Argumente für einen Bayern-Wechsel
Das macht Schlotterbeck so wertvoll
Nach dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordirland hielt sich der 25-Jährige bedeckt, als er auf seine Zukunft und das mögliche Bayern-Interesse angesprochen wurde. „Dazu kann ich eigentlich nichts sagen.“
Eine Antwort, die allerdings mehr Raum für Spekulationen lässt, als dass er dem einen Riegel vorschieben würde. Sein Vertrag in Dortmund läuft im Sommer 2027 aus, ein Dementi sieht anders aus.
Schlotterbeck überzeugt im Spielaufbau
Dass der Innenverteidiger mit einem Wechsel zum Ligaprimus FC Bayern in Verbindung gebracht wird, überrascht kaum. Laut den Spielstatistiken von Stats Perform muss sich Schlotterbeck im Vergleich mit den aktuellen Bayern-Verteidigern nämlich keineswegs verstecken.
Vor allem im Spielaufbau glänzt der Nationalspieler mit Werten auf internationalem Top-Niveau. Kein Innenverteidiger des FC Bayern spielt mehr Pässe ins Angriffsdrittel als Schlotterbeck (13,5 pro 90 Minuten), der auch in der Statistik der „Progressive Carries“, den Ballführungen über mindestens fünf Meter in Richtung des gegnerischen Tores, einen hervorragenden Wert aufweist.
Im Schnitt gelingt dies Schlotterbeck 12,6-mal pro Spiel, lediglich Dayot Upamecano ist ihm hierbei voraus (13,5).
Hier teilt sich Schlotterbeck mit Kimmich den Topwert
Auch in der Champions League unterstrich der Dortmunder seine Qualitäten am Ball. In der vergangenen Saison spielte er 201 linienbrechende Pässe – Rang drei unter allen Spielern und Platz eins unter allen Innenverteidigern.
Mit 24 Pässen, die gleich zwei gegnerische Linien durchbrachen, konnte der 25-Jährige in der Vorsaison sogar den Topwert in der Königsklasse aufweisen - gemeinsam mit Joshua Kimmich.
Viermal durchbrach er sogar alle drei Linien auf dem Spielfeld– mehr als jeder andere Profi in der Champions League.
Solide Zweikampfwerte, stark in der Luft
Auch defensiv gehört Schlotterbeck zur Bundesliga-Spitze. Seit Beginn der Vorsaison gewann er 60,5 Prozent seiner Zweikämpfe und 65,9 Prozent seiner Luftduelle – Werte, die über jenen von Min-jae Kim (59,0/63,6) und Dayot Upamecano (57,0/59,1) liegen.
Nur Jonathan Tah übertrifft Schlotterbeck mit 63,4 Prozent gewonnener Zweikämpfe und herausragenden 77,5 Prozent in der Luft.
Fehler, die direkt zu Gegentoren führten, leistete sich Schlotterbeck im selben Zeitraum keine. Tah gelang Selbiges, während Kim gleich viermal direkt vor einem Gegentor entscheidend patzte.
Auch in Sachen Geschwindigkeit braucht sich der deutsche Nationalspieler nicht zu verstecken: Mit einem Top-Speed von 32,59 Kilometern pro Stunde liegt er lediglich knapp hinter Upamecano (34,06 km/h) und vor Tah und Kim.
Schlotterbeck? Für Eberl kein Thema
Dass Schlotterbeck grundsätzlich für den FC Bayern offen wäre, ist kein Geheimnis.
Schon 2021 sagte er in einem Interview mit SPORT1: „Es gibt wohl kaum einen Spieler, den der FC Bayern nicht reizt.“ Damals stand Schlotterbeck noch beim SC Freiburg unter Vertrag und war ein aufstrebendes Talent.
Ein Wechsel des Verteidigers aus Dortmund nach München ist nach SPORT1-Informationen kein akutes Thema - sollte sich an der Ausgangslage nicht viel ändern.
Sollte jedoch Upamecano seinen Vertrag beim FC Bayern nicht verlängern oder Kim in München wackeln, wäre Schlotterbeck eine naheliegende Lösung.
FCB-Sportvorstand Max Eberl wies am Freitag jegliche Gerüchte um einen möglichen Wechsel zurück. „Ich glaube, dass wir sehr gute Innenverteidiger haben mit Jonathan Tah, Min-jae Kim, mit Dayot Upamecano“, erklärte Eberl.