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BVB-Neuzugang äußert Ansprüche! Wie lange kommt Kovac noch um ihn herum?

Wann wird er von der Leine gelassen?

Fábio Silva muss sich beim BVB noch immer gedulden. Vor dem Königsklassen-Spiel in Kopenhagen äußert er nun leise Ansprüche. Wie lange kommt Niko Kovac noch um ihn herum?
Fabio Silva hatte nach seinem Wechsel zum BVB mit Verletzungen zu kämpfen. Jetzt spricht BVB-Trainer Niko Kovac über den Portugiesen.
Fábio Silva muss sich beim BVB noch immer gedulden. Vor dem Königsklassen-Spiel in Kopenhagen äußert er nun leise Ansprüche. Wie lange kommt Niko Kovac noch um ihn herum?

Nico Schlotterbeck spielt einen Pass von der Torauslinie streng an die Strafraumkante. Fábio Silva lässt den Ball minimal nach vorne abtropfen, drei Schritte und boom – mit der rechten Innenseite zirkelt er den Ball mit ordentlich Zug ins linke Kreuzeck. Der regungslose Gregor Kobel kann dem Ball nur hinterherschauen.

Ein perfekter Abschluss des Neuzugangs im Abschlusstraining des BVB vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Kopenhagen (21 Uhr im LIVETICKER).

Bislang konnte Silva Kunststücke wie dieses nur auf dem Trainingsplatz zeigen. Dennoch ist es ein Beweis dafür, dass der Portugiese bereit ist. Der Neuzugang bietet sich seinem Trainer Niko Kovac jetzt sogar öffentlich an.

BVB: Silva meldet sich „zu 100 Prozent fit“

„Ich fühle mich zu 100 Prozent fit. Ich glaube, dass der Verein und ich einen guten Plan entwickelt haben, was ich zu tun hatte, wie viele Minuten ich vor der Länderspielpause spielen sollte. Nach dieser Pause glaube ich, dass ich jetzt schon bei 100 Prozent bin und dem Trainer voll zur Verfügung stehe“, so Silva nach dem Spiel gegen den FC Bayern auf SPORT1-Nachfrage.

Neun Einsatzminuten gegen RB Leipzig war seine bislang längste Einsatzzeit. Wettbewerbsübergreifend kommt der Neuzugang (22,5 Millionen Euro Sockelablöse) auf gerade einmal 21 Minuten – mehr als überschaubar.

Und dennoch: In jedem seiner Auftritte konnte er mindestens einmal seine Klasse aufblitzen lassen. Nun könnte seine Stunde geschlagen haben. Dafür gibt es mehrere gute Gründe.

Kovac kündigt Rotationen an

Zum einen steht Silva nach seiner langwierigen Muskelverletzung nach der zweiten Länderspielpause voll im Saft. „Er macht große Fortschritte“, bestätigte Kovac auf der Pressekonferenz in Kopenhagen auf SPORT1-Nachfrage.

Zum anderen kündigte der BVB-Coach bereits in den letzten Wochen Rotationen an und bekräftigte dieses Vorhaben auf der Spieltags-Pressekonferenz in der dänischen Hauptstadt:

„Wir haben sieben Spiele, sechs Auswärtsspiele. Das heißt wir werden nicht nur viel spielen, sondern auch viel reisen. Das bedeutet, da wird auch Substanzverlust da sein. Wir werden sicherlich auch rotieren. Ob das morgen der Fall sein wird, werde ich erst noch entscheiden. In den nächsten Spielen wird das mit Sicherheit der Fall sein, sodass wir jedem einzelnen die Chance geben werden, die Minuten zu bekommen.“

Braucht Guirassy eine Pause?

Dazu kommt, dass die „Lebensversicherung“ der Dortmunder, Serhou Guirassy, zuletzt einen leichten Durchhänger hatte und überspielt wirkte.

Der BVB braucht seinen Stürmer in den nächsten Wochen in Topform. Eine Pause dürfte dem 29-Jährigen guttun. Auch, um nicht „in eine Verletzung reinzulaufen“, wie Kovac anmerkte.

Möglicherweise kommt der Trainer auch um eine Knallhart-Entscheidung herum. Silva würde auch als Teil einer Doppelspitze mit dem Guineer harmonieren.

Der Dortmunder Angriff bekäme dadurch neben Guirassy als Zielspieler und dem Tempo von Karim Adeyemi eine neue Facette hinzu.

„Er ist auf der Neun im Sturm zu Hause, mit dem Rücken zum Tor stark, aber schon auch ein spielender Stürmer. Er ist technisch versiert, er gibt eine gewisse Dynamik, attackiert die Tiefe, was wir haben wollen. Ich wünsche mir, dass der Junge bald seine Klasse nicht nur im Training, sondern auch vor den Zuschauern zeigt“, meinte Kovac bereits vor einigen Wochen.

BVB-Neuzugang Silva fühlt sich in Dortmund wohl

Der 23-Jährige weist zwar Mittelstürmer-Statur auf, verfügt aber über so viel mehr: Ende August wechselte Silva von den Wolverhampton Wanderers nach Dortmund und fügte sich nahtlos in das Mannschaftsgefüge ein. Sein breites Dauergrinsen und die Scherze mit Teamkollegen unterstreichen sein positives Auftreten.

„Ich genieße den kompletten Alltag mit meinen Mitspielern und dem gesamten Team. Von Anfang an haben mich die Leute im Verein, meine Kollegen, der Trainer und die Verantwortlichen sehr unterstützt. Seit ich angekommen bin, hatte ich immer das Gefühl, dass es ein großer Verein ist und dass ich genau hier sein möchte“, so Silva.

Startelf gegen Kopenhagen? „Hängt von seinen Entscheidungen ab“

Nach seiner Eingewöhnung möchte er nun vor allem eines: spielen. „Jetzt hängt es allein von seinen (Kovacs; Anm. d. Red.) Entscheidungen ab, aber ich bin voll darauf fokussiert, unter der Woche die bestmöglichen Trainingsleistungen abzuliefern, damit ich ein weiterer Baustein sein kann, um der Mannschaft zu helfen“, so Silva.

An der Trainingsleistung mangelt es derzeit nicht. Die große Frage lautet: Wann darf er seine Abschlussqualitäten in einem Pflichtspiel unter Beweis stellen?

Fest steht: Silva will endlich von der Leine gelassen werden.