Toptalent Said El Mala und „Krake“ Marvin Schwäbe haben den 1. FC Köln zumindest für eine Nacht auf Platz vier der Bundesliga katapultiert.
Bundesliga: "Er hat eine gottgegebene Gabe"
„Er hat eine gottgegebene Gabe“
Der Aufsteiger gewann zum Auftakt des 6. Spieltags dank eines Supersolos von El Mala sowie der Glanzparaden von Torwart Schwäbe 1:0 (1:0) bei der zuvor punktgleichen TSG Hoffenheim.
El Mala beflügelt Kölner Sehnsüchte
„Er hat die letzten Wochen schon immer für Furore gesorgt, wenn er reingekommen ist. Er hat eine immense Qualität“, sagte Schwäbe bei Sky über U19-Nationalspieler El Mala, der bei seinem Startelfdebüt für den FC zum Sieg traf (16.). Das „gefühlte Heimspiel“ in Sinsheim sei „unfassbar geil und nicht normal“ gewesen. Von der Tabelle würden nun sicherlich „ein paar Screenshots“ gemacht werden, scherzte der Kölner Keeper.
Auch Lukas Kwasniok zeigt sich begeistert vom erst 19 Jahre alten El Mala, der im Kölner Umfeld schon spürbar Sehnsüchte beflügelt: „Ein guter Junge, ein Straßenfußballer, der eine gottgegebene Gabe hat, Tempo, im Dribbling“, erklärte Kölns Trainer.
Kwasniok ist aber auch schon bemüht, El Mala - der von manchen schon mit dem jungen Lukas Podolski verglichen wird - vor einer ausufernden Erwartungshaltung zu schützen: „Wir haben so viele Talente gesehen, die schon im Alter von 17 zum Weltstar herbeigeredet und herbeigeschrieben worden sind, von denen hört man alle nichts mehr. Das Einzige, was dir hilft, ist, demütig zu bleiben und die Qualitäten, die er zweifelsohne hat, Woche für Woche abzurufen.“
Lemperle steht im Fokus
Die Kraichgauer wiederum haben alle drei bisherigen Saison-Heimspiele verloren. „Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht, wir hatten Probleme, Chancen zu kreieren“, sagte der Ex-Kölner Tim Lemperle. „Wenn wir mal welche hatten, dann haben wir die nicht genutzt. Köln war einen Tick aktiver, die waren deutlich griffiger bei den zweiten Bällen.
Im Vorfeld der Partie bestimmte der im Sommer ablösefrei aus Köln zur TSG gewechselte Lemperle die Schlagzeilen. Der Stürmer, der in der vergangenen Spielzeit mit zehn Toren und sechs Vorlagen maßgeblich am Kölner Aufstieg beteiligt war, hatte in der Endphase mit der „Partyboot-Affäre“ für Unruhe gesorgt.
„Ich habe die ganze Woche an das Spiel gedacht und mich darauf gefreut, die alten Kumpels wiederzusehen“, sagte der 23-Jährige kurz vor dem Anpfiff bei Sky: „Es war eine besondere Zeit mit vielen schönen Erinnerungen.“
El Mala führt Köln mit Traumtor zum Sieg
Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Sinsheimer Arena, davon etwa die Hälfte FC-Fans, sahen in der 6. Minute die erste große Chance für die Gastgeber. Muhammed Damar scheiterte an Schwäbe. Auf der Gegenseite ließ Isak Johannesson eine ausgezeichnete Freistoßmöglichkeit liegen (12.).
Kurz darauf gingen die Gäste, die ohne den Ex-Hoffenheimer Marius Bülter auskommen mussten, dennoch in Führung. U21-Nationalspieler El Mala schloss einen Konter mit einem starken Solo ab. Es war das zweite Saisontor des gebürtigen Krefelders.
Die Hoffenheimer, bei denen Valentin Gendrey, Ozan Kabak und Koki Machida fehlten, waren kaum geschockt. Nach einer gefälligen Kombination hatte Bazoumana Touré den Ausgleich auf dem Fuß, Schwäbe hielt erneut stark (23.).
Hoffenheim verzweifelt an Schwäbe
Danach ging das Spiel intensiv weiter. Einen zunächst gegen Köln verhängten Handelfmeter nahm Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) kurz vor der Pause zurecht zurück (43.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hielt Schwäbe zum dritten Mal großartig, diesmal gegen Fisnik Asllani (45.+2).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es wieder Touré, der eine gute Gelegenheit vergab (51.). Im Anschluss erhöhte die TSG den Druck, Köln wurde kurzzeitig in die Defensive gedrängt. Dennoch war es El Mala, der den Hoffenheimer Nationaltorwart Oliver Baumann prüfte (63.).
Das war der Auftakt in eine starke Phase der Gäste. Zwei Minuten später vergab Jakub Kaminski bei einem Konter die Chance auf das zweite Tor, der Pole scheiterte noch zwei weitere Male an Baumann (68., 88.). In der 71. Minute wurde El Mala ausgewechselt, Schwäbe hielt den Sieg fest.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID