Rouven Schröder, neuer Sportchef beim kriselnden Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, hat Interimstrainer Eugen Polanski nach der Pleite bei Union Berlin erneut das Vertrauen ausgesprochen - für den Moment.
Der FC Bayern dürfte nun sein Schicksal werden
Bayern wird wohl Polanskis Schicksal
„Grundsätzlich ist die Überzeugung da“, sagte Schröder nach der 1:3 (1:2)-Niederlage am Freitag im Interview mit der ARD-Sportschau. Mit dem nächsten Spiel, in dem es ausgerechnet gegen den FC Bayern geht, wird die Überzeugung aber auf eine harte Probe gestellt werden.
„Wir sind nicht blauäugig, aber Eugen ist unser Trainer“
In der kommenden Trainingswoche wolle Schröder weitere Eindrücke sammeln: „Man kriegt da noch ein besseres Grundgefühl. Wie wird das Training umgesetzt? Wie gehen die Spieler darauf ein? Ein ganz normaler Prozess im Fußball. Das ist kein Abprüfen Tag für Tag. Es gibt ein grundsätzliches Gefühl. Wir sind trotzdem positiv. Wir haben auch heute gute Dinge gesehen. Wir sind nicht blauäugig. Aber Eugen ist unser Trainer.“
Schröder hatte das Amt als Nachfolger des zurückgetretenen Roland Virkus unter der Woche angetreten. Bei seiner Vorstellung am Donnerstag hatte er bereits Polanski den Rücken gestärkt. Derzeit ist noch offen, ob der etatmäßige U23-Trainer, der bei bislang keinem Sieg aus vier Bundesliga-Spielen steht, zur Dauerlösung wird.
Polanski, der den gefeuerten Gerardo Seoane nach dem dritten Spieltag beerbt hatte, scheint sich der Lage bewusst. Er sehe sich „als Teil des Ganzen“, sagte er bei Sky. Derweil wisse er, „dass die Ergebnisse am Ende auch erzielt werden müssen“.
FC Bayern wird wohl Polanskis Schicksal
Schröder betonte jedoch auch, wie wichtig es sei, schnellstmöglich Resultate einzufahren. Gladbach ist nach sieben Spielen weiterhin ohne Erfolg. „Es ist vollkommen klar, dass auch wir Ergebnisse brauchen. Am nächsten Wochenende ist es sehr ambitioniert: FC Bayern München. Und trotzdem geht es bei 0:0 los. Ganz platt“, sagte er.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr LIVETICKER) kommt der Rekordmeister an den Niederrhein. Vor genau diesem Spiel Polanski das Vertrauen zu entziehen und einen neuen Coach mit genau diesem Spiel starten zu lassen, wäre einigermaßen aberwitzig.
Eine starke Vorstellung gegen Bayern wäre ein gut Argument für Polanski, gleichzeitig besteht die akute Gefahr einer hohen Niederlage, die endgültig jede Hoffnung begraben könnte, dass unter Polanski noch Aufbruchstimmung entsteht.
Bayern dürfte also das Schicksalsspiel des 39-Jährigen werden - und Schröder sagt klar, was er verlangt: In jedem Fall brauche es „absolute Leidenschaft und Bereitschaft, jeden Ball zu verteidigen“. Und selbst müsse Gladbach „mutig“ sein.
Polanski: „Müssen noch mehr Feuer reinbringen“
Dass das mit dem Mut aktuell so eine Sache ist in der aktuellen Gladbacher Lage, hat Polanski in Berlin allerdings einmal mehr gespürt.
„Anscheinend müssen wir da noch mehr Feuer reinbringen vor dem Spiel. Vielleicht sind sie als Charaktere zu leise“, sagte der Coach: Es sei dann die Aufgabe des Trainerteams, „da noch ein bisschen klarer zu definieren, wie wir ins Spiel reingehen müssen“, so Polanski weiter.
Nichtsdestotrotz zeigte sich Polanski überzeugt, dass in der Mannschaft grundsätzlich vorhanden ist, was gebraucht wird: „Die Jungs können das.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)