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Diese Entscheidung des FC Bayern vor 16 Monaten war goldrichtig

Darum lacht sich Eberl ins Fäustchen

Der FC Bayern eilt in dieser Saison von einem beeindruckenden Sieg zum nächsten. Von allen Seiten prasselt Lob auf Vincent Kompany ein - völlig zu Recht, meinen Max Eberl und Stefan Effenberg.
Der FC Bayern gewinnt auch gegen Eintracht Frankfurt souverän. Auch Sportdirektor Max Eberl zeigt sich überrascht, wie gut seine Mannschaft gespielt hat.
Der FC Bayern eilt in dieser Saison von einem beeindruckenden Sieg zum nächsten. Von allen Seiten prasselt Lob auf Vincent Kompany ein - völlig zu Recht, meinen Max Eberl und Stefan Effenberg.

Nach derzeitigem Stand ist der FC Bayern in Europa das Maß aller Dinge: Die Münchner gewannen als erster Klub in den Top-Fünf-Ligen die ersten zehn Pflichtspiele einer Saison. Dies ist auch ein großes Verdienst von Trainer Vincent Kompany, dem es in seiner zweiten Saison in München herausragend gelingt, den hochkarätigen Kader optimal zu moderieren und bei Laune zu halten.

Von allen Seiten prasselt Lob auf die Bayern und Kompany ein, doch es ist noch gar nicht lange her, als der deutsche Rekordmeister für seine Entscheidung pro Kompany belächelt wurde, galt er doch als eine Art unerfahrene Notlösung, da Top-Kandidaten wie Xabi Alonso, Julian Nagelsmann oder Ralf Rangnick abgesagt haben sollen.

Bayern-Sportvorstand Max Eberl, vor gut einem Jahr wegen seiner Entscheidung durchaus unter Beschuss, lacht sich nun ins Fäustchen - auch wenn er selbst damals Kompany nicht als erste Wahl gesehen haben mag.

„Ich finde, dass der Entscheid vor 16 Monaten für Vincent Kompany ein ganz, ganz wichtiger Schritt war“, betonte ein bestens gelaunter Eberl nach dem souveränen 3:0-Sieg am Samstag bei Eintracht Frankfurt ob der positiven Entwicklung unter Kompany. „Da hatten wir ein sehr, sehr gutes Händchen am Ende und haben einen Trainer gefunden, der wirklich wie die Faust aufs Auge zum FC Bayern passt, der eine unfassbare Intelligenz hat, aber vor allem ein Fußballverständnis hat und das an die Mannschaft rüberbringen kann.“

Eitel Sonnenschein bei Bayern München

Bayerns offensiver Spielstil gepaart mit großer Spielkontrolle demonstriert laut Stefan Effenberg die „Handschrift von Kompany“ genauso wie die Laufleistung der Münchner. Mit 122,7 Kilometern im Schnitt liegen die Bayern in dieser Bundesliga-Spielzeit auf Platz eins – sehr zur Überraschung des SPORT1-Experten.

„Es ist erstaunlich, dass sie auf diese Zahl kommen, weil sie den höchsten Ballbesitz haben“, sagte Effenberg im SPORT1-Doppelpass. „Normalerweise hast du den höchsten Ballbesitz und weniger Laufleistung. Das jetzt in Kombination, deswegen spielen sie so einen Fußball. Das ist eher ungewöhnlich, aber auch das ist die Handschrift von Kompany.“

Angesichts des kleinen Kaders wird Effenberg zufolge auch Kompanys Belastungssteuerung samt einhergehender Rotation – nur Harry Kane und Luis Díaz standen bislang in jedem Pflichtspiel in der Startelf – für den Erfolg in dieser Saison von entscheidender Bedeutung sein.

„Sie werden natürlich in eine Phase kommen, vielleicht in den Herbst hinein, Spätherbst hinein, wo der eine oder andere am Limit ist“, betonte der frühere Bayern-Star. Dann muss Kompany das steuern, weil der Kader auf Kante genäht ist. Das wird kommen, das ist ganz normal, aber da müssen sie sich Stand jetzt keine Sorgen machen.“

Effenberg: Spielervergangenheit kommt Kompany zugute

Effenberg zufolge hat der derzeitige Erfolg auch mit Kompanys erfolgreicher Spielervergangenheit zu tun – ein klarer Vorteil gegenüber dessen Vorgängern Thomas Tuchel und Nagelsmann, die keine große Spielerkarriere vorweisen können.

„Er hat das selbst gespielt“, betonte der 57-Jährige. „Er weiß, wie sich ein Spieler fühlt, wenn er unter Druck kommt. Er weiß, wenn ich alle drei Tage spiele, wie sich die Spieler fühlen. Das weiß er, weil er auf höchstem Niveau gespielt hat, belgische Nationalmannschaft, Kapitän von Manchester City gewesen. Er weiß, wie das funktioniert. Von daher hat er einen riesengroßen Vorteil, das sehen auch die Spieler.“

Kompany sitzt fester im Sattel denn je, die Entwicklung geht eindeutig in die richtige Richtung.

Die Bosse sind rundum zufrieden, deshalb ist laut Effenberg klar: „Wenn du bei Bayern München Trainer bist und die Spieler akzeptieren und respektieren einen Trainer wie hier in dem Fall Kompany, dann ist das ein Riesenvorteil. Wenn du dann noch die Unterstützung hast von der oberen Riege, dann bist du Stand heute erstmal unantastbar.“