Max Eberl hat mit deutlichen Worten die geplante Hospitanz von Jérôme Boateng beim FC Bayern verteidigt.
Eberl rechtfertigt Boatengs Hospitanz beim FC Bayern
Eberl rechtfertigt Boatengs Hospitanz
„Es geht um keine Anstellung, es geht nicht um eine feste Position beim FC Bayern. Es geht einfach darum, Trainingseinheiten anzuschauen und zu entscheiden, ob es für ihn in Zukunft ein Weg sein kann. Um nichts mehr geht es“, sagte Bayerns Sportvorstand in einer Medienrunde nach dem 2:1-Sieg über Borussia Dortmund.
Eberl stellte klar: „Wir würden es billigen. Wir sagen, das ist kein Problem so eine Hospitation.“ Boateng habe Bayern-Coach Vincent Kompany lediglich gefragt, ob er ihm einige Tage lang über die Schultern schauen könne.
Auch Kompany konnte die Aufregung um die Hospitanz von Boateng nicht verstehen. „Er darf drei, vier Einheiten sehen und sich selbst ausbilden. Ich glaube nicht, dass das ein großes Thema ist“, sagte der der Belgier bei der Pressekonferenz nach dem Sieg über Dortmund. „Wir haben wahrscheinlich im Jahr 20 Leute, die mal vorbeikommen und deswegen ist es nicht größer zu beurteilen als das.“
Bayern-Boss Dreesen: „Jedem Menschen steht eine Resozialisierung zu”
Kompany und Boateng waren sowohl beim Hamburger SV als auch bei Manchester City Teamkollegen. Diese besondere Konstellation hob auch Bayerns Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen hervor, als er sagte: „Vincent und Jérôme kennen sich aus alten Zeiten. Es gab jetzt einfach eine Vereinbarung, dass Jérôme jetzt einige Trainingseinheiten betrachtet und mit zuschaut. Und das ist es auch schon.“
Zu den Protesten der Bayern-Fans gegen Boateng erklärte Dreesen: „Es ist ein komplizierter Fall. Ich denke, dass jedem Menschen auch eine Resozialisierung zusteht. Im Übrigen sollte man sich das Urteil mal in Gänze anschauen.“
Eberl wollte sich zu den Fan-Protesten „in der Tiefe“ nicht äußern.
Bayern-Fans protestieren gegen Boateng
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte ein Teil der Münchner Fanszene mehrere große Banner präsentiert, auf denen sie deutliche Worte gegen Boateng richteten.
„Wer dem Täter Raum gibt, trägt seine Schuld mit - Boateng, verpiss dich“, war zu lesen, genauso wie: „Kein Platz für Charakterschweine in unserem Verein - kein Platz mehr für Boateng!“.
Mit dem FC Bayern hatte Boateng in zehn gemeinsamen Jahren viele Titel und Erfolge gefeiert, allerdings schrieb Boateng in den jüngsten Jahren aufgrund von Vorwürfen der Körperverletzung und Gewalt gegen Frauen vermehrt negative Schlagzeilen abseits des Fußballs.
Im März 2025 hatte die Staatsanwaltschaft München I die jahrelangen Ermittlungen gegen Boateng eingestellt.