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Fall Upamecano: Bayern wieder in der Falle

Fall Upamecano: Bayern in der Falle

Wo liegt die Zukunft von Dayot Upamecano? Der Vertragspoker des Bayern-Stars steuert auf eine entscheidende Phase zu.
Didier Deschamps lobt die starke Entwicklung von Dayot Upamecano. Der Frankreich-Trainer sieht im Bayern-Spieler einen der besten Verteidiger der Welt.
Wo liegt die Zukunft von Dayot Upamecano? Der Vertragspoker des Bayern-Stars steuert auf eine entscheidende Phase zu.

Der Poker um Dayot Upamecano steuert auf die entscheidende Phase zu - und ob am Ende ein neuer Vertrag unterschrieben wird, ist alles andere als garantiert.

Nun berichtet Sky, dass der Abwehrspieler des FC Bayern und seine Agenten nicht mehr bereit sind, in den Verhandlungen Zugeständnisse zu machen. Der Klub sei am Zug. Und eine Einigung in Sachen Gehalt und Prämien gebe es bisher nicht.

Berichte wie dieser gehören natürlich zum gerne auch in der Öffentlichkeit ausgetragenen Verhandlungsgeplänkel dazu, trotzdem dürften sie bei einigen Bayern-Fans die Alarmglocken schrillen lassen, da sie Erinnerungen wecken.

Upamecano will mehr Gehalt vom FC Bayern

Denn ein - noch dazu ablösefreier - Upamecano-Abgang wäre ein massiver und kaum aufzufangender Verlust. Vergleichbar mit dem schmerzlichen Abschied von Publikumsliebling David Alaba, der vor einigen Jahren zu Real Madrid ging.

Auch wenn er kein Lautsprecher ist, gibt Upamecano mittlerweile den Abwehrchef, den die Münchner in den vergangenen Jahren mit teuren Transfers (siehe Lucas Hernández und Matthijs de Ligt) vergeblich einzukaufen versuchten.

„Upa“ passt mit seiner Geschwindigkeit und Aggressivität perfekt ins System von Vincent Kompany - und geht immer häufiger auch mit Leistung voran. Was der Franzose nun auch finanziell honoriert sehen will.

Wie SPORT1 zuletzt bereits berichtete, möchte der 26-Jährige einen Gehaltssprung machen. Aus Leistungsgründen, aber auch weil Kollegen wie Jamal Musiala und Alphonso Davies jüngst dicke Verträge eingestrichen haben.

Das in Schieflage geratene Gehaltsniveau verfolgt die Bayern also trotz aller Korrekturversuche weiterhin. Selbst im internationalen Vergleich zahlt der Bundesliga-Champion Topgehälter.

Es ist eine selbst gestellte Falle, aus der es fast keinen Ausweg gibt.

Sané als Beispiel: Trifft es jetzt Upamecano?

Bei Leroy Sané blieben die Bosse letztlich hart, dieser spielt daher nun in der Türkei. Die Reduzierung der Spielerbezüge ist in München jedenfalls weiter ein vielfach erklärtes Ziel.

SPORT1 weiß: Hinter den Kulissen gibt es starke Stimmen, die aus Prinzip ein Zeichen setzen wollen. Es ist zumindest nicht ausgeschlossen, dass diese Sichtweise im Fall Upamecano zum Tragen kommen könnte.

Fraglich ist, ob eine Vertragsverlängerung aber nicht vielleicht sogar die günstigere Lösung wäre. Schließlich müsste auch für einen Ersatz wohl ordentlich Geld in die Hand genommen werden.

Gerüchte gibt es um Marc Guehi, der sogar ablösefrei von Crystal Palace kommen könnte, und BVB-Star Nico Schlotterbeck, der von Lothar Matthäus ins Gespräch gebracht wurde.

Am Beispiel von Sané und dessen Nachfolger Luis Díaz (kostete 70 Millionen Euro) konnte man kürzlich jedoch sehen, dass neue Qualität oft extrem kostspielig ist.

Der Kompany-Faktor in München

Aber soweit ist es noch nicht: Öffentlich betonen die Bayern-Bosse um Sportvorstand Max Eberl bisher stets, dass sie den Upamecano-Vertrag verlängern wollen.

Der Verteidiger selbst meinte in den vergangenen Monaten auch, dass es kein Problem gebe. Zudem schwärmt er regelmäßig von seinem Trainer, denn in dem ehemaligen Weltklasse-Verteidiger Kompany sieht er einen wichtigen Lehrmeister.

Tatsächlich darf man Kompany getrost einen gewichtigen Anteil an der Formkurve des Nationalspielers attestieren. Denn der Trainer stand immer unerschütterlich zu seinem früher durchaus fehleranfälligen Verteidiger.

Nicht nur öffentlich, auch intern stärkte Kompany Upamecano (wie auch dessen Kollegen Minjae Kim). Und machte ihn damit zu dem Spieler, der nun auf einen Topvertrag hoffen darf.

Lauern die Topklubs schon bei Upamecano?

Bleibt die Frage, wo es Upamecano hinziehen könnte, wenn er sich für einen Abschied entscheiden sollte. Mehr als lose Gerüchte gibt es bisher nicht.

Laut Sky verfolgt der FC Liverpool die Situation. Real Madrid könnte im kommenden Sommer versuchen, unter anderem den bereits erwähnten Alaba zu ersetzen, auch wenn Upamecano laut der Marca nicht zu den Topkandidaten gehört. Und bei Paris Saint-Germain spielt mit Ousmane Dembélé einer der besten Freunde des Bayern-Stars.

Ab Januar darf Upamecano mit potenziellen neuen Klubs verhandeln. Wie schon gesagt: Der Poker steuert auf die entscheidende Phase zu.