Bayern-Sportvorstand Max Eberl hat über den aufsehenerregenden Auftritt von Ehrenpräsident Uli Hoeneß im SPORT1-Doppelpass gesprochen und seine ausführliche Sichtweise auf die teils deutliche Kritik an seiner Person geschildert.
FC Bayern: Eberl über Hoeneß-Auftritt im Doppelpass: "Im ersten Moment dachte ich trotzig ..."
Eberl reagiert auf Hoeneß-Auftritt
„Alles, was er im Doppelpass gesagt hat, hat er mir auch im persönlichen Gespräch gesagt“, verriet Eberl im Interview bei 11Freunde. Die Sendung habe er selbst nicht geschaut, sagte der 52-Jährige und betonte zugleich: „Ich nehme seine Ratschläge an, aber natürlich habe ich auch eigene Vorstellungen.“
Hoeneß hatte Eberl öffentlich als „empfindlich“ bezeichnet und ihm vorgeworfen, dass er begreifen müsse, dass beim FC Bayern „Dinge auf mehrere Schultern verteilt“ werden. Überrascht hätten diese Worte Eberl allerdings nicht.
Hoeneß-Vorwürfe? „Kam auch intern zur Sprache“
„Uli wird immer Uli bleiben. Wie gesagt, das kam auch in unseren internen Diskussionen zur Sprache“, entgegnete der frühere Gladbach-Manager und hob hervor: „Da reden wir auch mit der nötigen Klarheit miteinander.“
„Uli begleitet mich seit 35 Jahren“, erklärte Eberl, der als Spieler auch beim FC Bayern aktiv war. „Ich habe erlebt, wie er diesen Verein mit voller Energie nach vorn gebracht hat. Zur Gladbacher Zeit rief ich ihn oft an, um seinen Rat zu erfragen.“
Zu empfindlich? „Natürlich reagiere ich sensibel“
Den Vorwurf, zu „empfindlich” zu sein, wollte Eberl nicht kontern. „Im ersten Moment dachte ich trotzig: Ich bin nicht empfindlich. Dann fiel mir auf: Natürlich reagiere ich sensibel, wenn ich von einer Sache überzeugt bin, schließlich brenne ich dafür“, teilte Eberl mit.
„Würde ich meine Arbeit nur so machen, wie mir andere sagen, täte ich nicht, was aus meiner Sicht das Beste für den Klub ist“, führte Eberl aus und fasste zusammen: „Ich habe meine Ideen und ich will zeigen, was meine Überzeugung ist.“
„Belaste mein System nicht mehr mit unnötigem Ballast“
Nach seinem Burnout, welches der Grund für den Abschied aus Gladbach gewesen war, habe er sich aber ohnehin eine dicke Haut zugelegt, versicherte Eberl.
Sein „Frühwarnsystem“, welches ihn nach eigenen Angaben davor bewahrt, arbeitsmäßig über seine Grenzen zu gehen, habe zuletzt „gar nicht“ angeschlagen, „denn ich belaste mein System nicht mehr mit unnötigem Ballast. Am Ende werde ich nur für eins bewertet: Was passiert auf dem Platz? Und ich denke, wir haben diesen Sommer gute Entscheidungen für den FC Bayern getroffen.“