Es war die größtmögliche Bühne, die Nicolas Jackson am Samstagabend geboten bekam: Den Klassiker zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund verfolgen Menschen in über 200 Ländern. Es ist bekanntermaßen das Spiel, das in der Bundesliga die meisten Fans elektrisiert.
FC Bayern: Warten auf die Jackson-Explosion
Warten auf die Jackson-Explosion
Entsprechend groß wäre wohl auch international das positive Echo gewesen, wenn der 24-Jährige seine Startelf-Chance genutzt hätte. Doch das tat Jackson nicht.
FC Bayern: Jackson gegen BVB bemüht, aber harmlos
Der Senegalese bemühte sich zwar, doch als sein Arbeitstag in der 61. Minute beendet war, hatte er keinen einzigen Torschuss zu verzeichnen – angesichts der Überlegenheit der Bayern in Halbzeit eins ein Zeichen dafür, dass Jackson noch nicht ganz angekommen zu sein scheint.
Auch die Überraschungseffekte, die man sich in München aufgrund seiner unorthodoxen Spielweise erhofft, blieben gegen den BVB aus.
Nicht wenige Beobachter stellten daher fest: Einen Serge Gnabry oder gar einen Harry Kane kann der Leihspieler vom FC Chelsea aktuell nicht adäquat ersetzen.
Jackson 10.000 Meilen in der Luft
Fairerweise sei angemerkt, dass Jackson eine Länderspielperiode mit langen Reisen in den Beinen hat. Wegen Senegals Partien im Südsudan und in der heimischen Hauptstadt Dakar (gegen Mauretanien) hatte er rund 10.000 Meilen in der Luft verbracht. Es gibt bessere Arten, um sich auf einen Klassiker vorzubereiten. In beiden Spielen traf Jackson jeweils einmal.
Gegen den BVB gelang ihm aber wenig (SPORT1-Note 5) und obendrein stand der Offensiv-Star im Schatten von Harry Kane. Der Engländer lief als Mann hinter Jackson auf, war überall zu finden und traf zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung. Da ist es schwer, positiv aufzufallen.
Wie Kimmich Jackson sieht
Für ein abschließendes Urteil ist es aber zu früh. Einen wichtigen Unterschied zwischen Jackson und Gnabry stellte aber auch Joshua Kimmich fest.
„Serge ist einer, der noch ein bisschen mehr entgegenkommt, mehr mitspielt, womit wir dann im Mittelfeld auch viel Kontrolle haben“, sagte der 30-Jährige zu SPORT1 und lobte im gleichen Atemzug immerhin die „Tiefe“, die Jackson dem bayerischen Spiel verleihen kann.
Gnabry bleibt erste Wahl
Klar ist trotzdem: Sobald Gnabry seine Probleme an den Adduktoren überstanden hat, ist er wieder erste Wahl. Beim deutschen Nationalspieler ist laut Max Eberl „nichts kaputt. Dementsprechend müsste er eigentlich relativ schnell wieder zur Verfügung stehen“, sagte der Sportvorstand nach dem Spiel.
Für Jackson bedeutet das, dass er weiterhin in der Rolle des Herausforderers bleibt und sich vorerst auf etwas kleineren Bundesliga-Bühnen beweisen muss. Der nächste Klassiker gegen Dortmund lässt schließlich noch etwas auf sich warten.