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Auch England horcht auf

Ein absoluter Volltreffer

Nach nur zehn Pflichtspielen ist Luis Díaz nicht mehr aus der Bayern-Mannschaft wegzudenken. Bei Eintracht Frankfurt liefert der Kolumbianer sein Meisterstück ab.
Luis Díaz glänzte beim 3:0-Sieg der Bayern in Frankfurt mit zwei Toren und einer Vorlage. Trainer Vincent Kompany lobt die Energie und Aktivität seines Neuzugangs in den höchsten Tönen.
Nach nur zehn Pflichtspielen ist Luis Díaz nicht mehr aus der Bayern-Mannschaft wegzudenken. Bei Eintracht Frankfurt liefert der Kolumbianer sein Meisterstück ab.

Einmal mehr lieferte der FC Bayern eine Galavorstellung ab und wies am 6. Bundesliga-Spieltag auch Eintracht Frankfurt in die Schranken. Beim 3:0-Auswärtserfolg, dem zehnten Sieg im zehnten Pflichtspiel dieser Saison, ragte vor allem Luis Díaz heraus.

Der Kolumbianer glänzte nicht nur mit zwei Treffern sowie der Vorlage zum 2:0 durch Harry Kane, sondern bestach auch mit unfassbarem Spielwitz und unbändigem Einsatzwillen – eine rundum gelungene Vorstellung, die mit der Auszeichnung als Spielers des Spiels belohnt wurde.

FC Bayern: Keine Anlaufschwierigkeiten bei Luis Díaz

„Lucho ist seit Tag eins immer dabei“, war sein Trainer Vincent Kompany bei Sky voll des Lobes für den 28 Jahre alten Neuzugang, der in seinen zehn Einsätzen bereits sechs Treffer und vier Vorlagen verzeichnete – ein wahrer Volltreffer. Anlaufschwierigkeiten? Fehlanzeige!

„In jedem Moment, wenn wir eine Chance haben, ist er dabei, auch wenn er nicht trifft“, fügte Kompany hinzu: „Diese Aktivität strahlt die Mannschaft aus, aber dann brauchst du Spieler wie Lucho, die das jede Woche bringen.“

Kimmich staunt: „Wie schnell er sich integriert hat ...“

Heute müsse man „auf jeden Fall über Lucho sprechen, was er für ein Spiel gemacht hat“, schwärmte Joshua Kimmich. „Generell, wie schnell er sich integriert hat, wie schnell er sich eingefügt hat. Das ist nicht so einfach, wenn du in ein neues Land kommst. Wir haben schon viele Spieler gesehen, die das nicht so geschafft haben.“

Kimmich betonte: „Er war vom ersten Moment direkt da, direkt Teil der Gruppe, unabhängig davon, dass er uns sportlich brutal hilft, ist er auch eine absolute Bereicherung für die Kabine. Es macht wirklich Spaß, mit ihm auf dem Platz zu stehen.“

Díaz macht Sané vergessen

Es gab durchaus Fragezeichen, als die Bayern den früheren Liverpool-Akteur als Nachfolger von Leroy Sané präsentierten, doch bislang strafte der 28 Jahre alte Flügelflitzer alle Kritiker Lügen und stellt den deutschen Nationalspieler - der von Julian Nagelsmann zuletzt aber nicht nominiert wurde - längst in den Schatten.

Für bis zu 75 Millionen Euro sicherten sich die Münchner die Dienste von Díaz und statteten ihn mit einem Vertrag bis 2029 aus. Sportvorstand Max Eberl sprach hernach gar über einen „Wunschtransfer“, bis dato ist der Kolumbianer jeden Cent wert.

Damit beeindruckt der „Wunschtransfer“ auch Eberl

„Ich finde es bemerkenswert, wie er sich in den Dienst der Mannschaft stellt und verteidigt“, zeigte sich Eberl begeistert nach der Díaz-Gala in Frankfurt. „Er legt eine unfassbare Bereitschaft an den Tag. Das haben wir uns gewünscht: dass er seine Qualitäten nach vorne einbringt und auch defensiv eine Stütze ist.“

Bestens demonstriert in der 69. Minute, als Díaz den durchstartenden Aurelio Buta zu Fall brachte und sich aufgrund eines taktischen Fouls die Gelbe Karte abholte. Doch noch mehr trumpfte der kolumbianische Nationalspieler in der Offensive auf.

Absolut sehenswert: Fünf Minuten nach der Pause vernaschte Díaz, der die Bayern schon nach wenigen Sekunden in Führung geschossen hatte, gleich mehrere Frankfurter Spieler und bediente mit einem Zauberpass Serge Gnabry, der jedoch danebenschoss. Und bei seinem zweiten Treffer in der 84. Minute ließ Díaz den deutschen Nationalspieler Robin Koch mit einem Dribbling ganz alt aussehen.

„Er hat ja in Liverpool schon gezeigt, was er kann“, betonte Eberl: „Wir haben uns gewünscht und erwartet, dass er das bringt. Aber dass er das von Anfang an in der Durchgängigkeit bringt, das ist schon bemerkenswert.“

England reibt sich die Augen

Díaz‘ Galaauftritte sind auch in seiner alten Heimat England nicht verborgen geblieben. „Er setzt seinen Wahnsinnsstart fort“, schrieb die Daily Mail und zog die Parallele, dass zeitgleich Liverpool 1:2 bei Chelsea verlor und seine dritte Niederlage in Folge kassierte.

Die Zeitung hob dabei hervor, dass bei Liverpool vor allem in der Offensive der Schuh drückt: „Alexander Isak hat in der Premier League noch kein Tor erzielt, während Mohamed Salah und Cody Gakpo ein Formtief haben. Florian Wirtz hat unterdessen seinen Platz in der Mannschaft der Reds verloren.“

Wohl dem, der einen Díaz in überragender und treffsicherer Verfassung in seinen Reihen hat. Doch nicht nur auf dem Platz werden von Díaz Höchstleistungen erwartet, auch beim Wiesn-Besuch der Bayern am Sonntag soll der Kolumbianer laut Kimmich Taten sprechen lassen: „Da erwarte ich eine Top-Leistung von ihm, da erwarte ich, dass er sich die ein oder andere Maß gönnt.“