Mit der Verlängerung von Vincent Kompany beim FC Bayern ist den Bossen ein wahrer Coup gelungen. Nicht nur, dass man einen Top-Trainer an den Klub binden konnte – auch die Tatsache, dass vorab nichts durchsickerte, macht den Deal so besonders.
Mit Kompany verlängert: FC Bayern ist endlich wieder verlässlich! SPORT1-Kommentar
Eberl-Versprechen eingelöst
Dass der Belgier höchst erfolgreich ist und sich diesen Vertrauensbeweis redlich verdient hat, steht angesichts seiner Erfolge außer Frage. Die Bayern spielen endlich wieder attraktiven Fußball. So erlebte man das Team zuletzt unter Hansi Flick oder Pep Guardiola.
Kompany konnte und kann seine Spielidee aber auch deswegen so konsequent durchsetzen, weil die Bayern-Bosse dazugelernt haben. Endlich ist die Zeit von „hire and fire“ vorbei. Der aktuelle Coach bekommt die Zeit, die seinen Vorgängern Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel nicht vergönnt war.
FC Bayern als verlässlicher Partner für Trainer
Bereits im September 2024 hatte Sportvorstand Max Eberl im SPORT1-Doppelpass das Ziel ausgegeben, für Trainer wieder ein verlässlicher Partner zu werden. Dieses Versprechen haben er und die anderen Verantwortlichen eingelöst. Eine Marschroute, die auch bei potenziellen Kompany-Nachfolgern und Spielern ankommen dürfte.
Wahr ist: Durch die schnellen Trainerwechsel hatte der Rekordmeister seinen guten Ruf in großen Teilen zertrümmert. Dass die Suche nach einem Coach im Sommer 2024 entsprechend zäh verlief, war eine Folge davon.
Selbst einige Spieler – wie zum Beispiel Joshua Kimmich – waren damit erklärtermaßen unzufrieden. Der DFB-Kapitän erinnerte jüngst daran, dass er in seinen mittlerweile gut zehn Jahren beim FC Bayern von sage und schreibe acht unterschiedlichen Männern trainiert wurde – eindeutig zu viel, um als Verein mit einem klaren Kompass wahrgenommen zu werden.
Es ist gar nicht so lange her, da schmunzelten die anwesenden Reporter, als Kompany im Sommer 2024 am Tegernsee verkündete, dass er womöglich zehn Jahre lang Bayern-Trainer sein könnte.
Großer Rückhalt für Kompany in München
Diese Zeiten sind nun vorbei. Dass auf dem offiziellen Foto von Kompanys Vertragsunterschrift neben Eberl auch Sportdirektor Christoph Freund, Präsident Herbert Hainer und CEO Jan-Christian Dreesen zu sehen sind, zeigt, wie groß der Rückhalt für den Belgier ist.
Schließlich widerstand man all die Zeit der Versuchung, den Trainer öffentlich zu kritisieren. Gelegenheiten hätte es zum Beispiel nach den Niederlagen bei Aston Villa (0:1), in Barcelona (1:4) oder in Rotterdam (0:3) gegeben.
Kompanys Erfolg ist also auch eine Folge des Wandels in der Führungsriege des FC Bayern. Gut möglich, dass er eine echte Ära in München prägen wird.