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Nico Schlotterbeck und der FC Bayern: Ein eindrucksvolles Bewerbungsschreiben

Ein eindrucksvoller Bewerbungsbrief

Bei der BVB-Niederlage gegen den FC Bayern trumpft Nico Schlotterbeck groß auf. Die Münchner Fans träumen schon. Er selbst lässt sich von den Diskussionen um seine Person wenig beeinflussen.
Nach dem Top-Spiel gegen den FC Bayern äußert sich Dortmund-Star Nico Schlotterbeck zu den Gründen für die Niederlage und gegen welchen Spieler des Rekordmeisters das Verteidigen besonders viel Spaß gemacht hat.
Bei der BVB-Niederlage gegen den FC Bayern trumpft Nico Schlotterbeck groß auf. Die Münchner Fans träumen schon. Er selbst lässt sich von den Diskussionen um seine Person wenig beeinflussen.

Noch am Donnerstag zitterten die Dortmunder um Nico Schlotterbeck. Davon, dass er sich „ein bisschen verkühlt“ hatte, war am Samstagabend in der Allianz Arena allerdings herzlich wenig zu sehen.

Im Gegenteil: Der 25-Jährige beeindruckte auf ganzer Linie. Sein Auftritt zeigte: Die Spekulationen um seine Zukunft ließen ihn kalt. Doch die Diskussionen dürften nach diesem Auftritt nur noch lauter werden.

BVB: Schlotterbeck überzeugt auf ganzer Linie

„Er spielt hier vor in der Allianz Arena“, meinte Lothar Matthäus am Sky-Mikrofon nach der Monster-Grätsche des Innenverteidigers in Minute 72, als er in höchster Not Michael Olise vom Ball trennte.

Das perfekt getimte Tackling erinnerte an die besten Szenen seines ehemaligen Innenverteidiger-Kollegen Mats Hummels. Schlotterbeck gewann sieben seiner acht Zweikämpfe, blieb in den Luftduellen makellos und spielte ganze 20 Pässe ins Angriffsdrittel – mit Abstand Bestwert aller BVB-Spieler.

Gerade in Halbzeit zwei stach Schlotterbeck heraus. Mit seiner Spielweise, aber auch mit seiner Leader-Mentalität. Ein Spiel wie gemacht für den Dortmunder.

Duell mit Bayern-Star Olise: „Es hat extrem Spaß gemacht“

„Es hat extrem Spaß gemacht. Allgemein sich mit den besten zu messen, macht extrem viel Spaß“, sagte Schlotterbeck nach Abpfiff am SPORT1-Mikrofon.

Besonders der Zweikampf mit einem Bayern-Star hat es ihm angetan: „Ich hatte viele Duelle gegen Olise. Das hat extrem Spaß gemacht. Er ist ein toller Spieler. Er hat Zug zum Tor. Ich habe das Gefühl, ich hatte heute einen guten Tag.“

Ein Tag, der die Begierde der Bayern-Fans noch weiter wachsen lässt. Schon im Vorfeld des Spiels erkundigte sich SPORT1 bei den Fans in München, welchen BVB-Spieler sie gerne in den eigenen Reihen sehen würden. Die Wahl fiel – wenig überraschend – fast immer auf Schlotterbeck.

Schlotterbeck-Verlängerung? „Werden einen Plan ausarbeiten“

Schlotterbecks Vertrag beim BVB läuft 2027 aus. Die sicher geglaubte Verlängerung ist ins Stocken geraten. Der Innenverteidiger betont zwar immer, wie wohl er sich in Dortmund fühlt, will aber bei der Entscheidung auch nichts überstürzen: „Ich werde mich mit Sebastian Kehl zusammensetzen, wir werden einen Plan ausarbeiten und dann schauen wir, wohin das Ganze führt.“

Schon das ausbleibende Dementi im Rahmen der DFB-Qualifikationsspiele ließ den einen oder anderen schwarz-gelben Fan zusammenzucken. Doch die Worte dürfen auch nicht überbewertet werden. Denn an Spekulationen hat sich Schlotterbeck noch nie beteiligt.

„Ich habe eine tolle Familie und einen tollen Berater, den sie bezüglich Wasserstandsmeldungen nie in der Öffentlichkeit hören werden“, erklärte der DFB-Star.

Was Schlotterbeck mit Upamecano verbindet

Fest steht: Schlotterbeck hat die Zügel in der Hand. Der BVB stößt bei seiner Charme-Offensive an seine Grenzen. Denn mehr als eine Verdopplung seines Gehalts und die Aussicht, das BVB-Gesicht der Zukunft – inklusive Kapitänsbinde, zu sein – können die Dortmunder ihm nicht bieten.

Klar ist: Die Bayern haben ihn längst auf dem Zettel. Die Priorität der Münchner liegt aber nach wie vor auf der Verlängerung mit Dayot Upamecano.

„Umso geringer die Chancen bei Upamecano sind, umso größer ist der Wunsch, dass ein Qualitätsspieler wie Nico Schlotterbeck einen Vertrag unterschreibt“, meinte Matthäus bei Sky.

Schlotterbeck sieht noch Luft nach oben

Nach knapp sechs Monaten Verletzungspause scheint Schlotterbeck so gut wie selten zuvor zu sein. „Wenn ich jetzt noch den Rhythmus bekomme, dann kann ich auch noch was drauflegen. Mit meinen 25 kann ich noch sehr, sehr gut werden und viel erreichen“, so der BVB-Innenverteidiger.

Worte, die die Erwartungen und das Verlangen der FCB-Fans weiter ankurbeln werden. Gerade nach dem eindrucksvollen Vorspielen in der Allianz Arena.